Die Reduzierung der CO2-Emissionen und nachhaltiges Wirtschaften fordern Unternehmen zunehmend heraus. Denn neben dem Ziel einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten, stehen auch die weitere Wettbewerbsfähigkeit und das Image des Unternehmens als wichtige Punkte damit in Verbindung. Wie Artificial Intelligence (AI) und Energiekennzahlen (EnPI) zu einem effizienteren Energiemanagement führen, erläutert Proalpha.
Unternehmen müssen ihren CO2-Fußabdruck verringern und nachhaltiger wirtschaften – ein enormer Druck. Die steigenden Energiekosten, der verstärkte Ruf nach einem aktiven Energiewende-Beitrag sowie verschärfte Regeln – wie die CSR-Berichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive) und das damit einhergehende ESG-Reporting – machen ein professionelles Energie-Tracking und -management erforderlich. Diese vorgeschriebenen Richtlinien verlangen von Unternehmen eine umfassend transparente Offenlegung ihrer Nachhaltigkeitsleistungen, v. a. im Bereich des Energie- und Ressourcenmanagements. Gleichzeitig führt eine höhere Energieeffizienz nicht nur zur Kosteneinsparung, sondern stärkt überdies die Wettbewerbsfähigkeit und das Unternehmensimage als verantwortungsvollen Marktteilnehmer.
Dabei haben Energiemanagementstandards wie die ISO 50001 eine entscheidende Rolle inne. Sie bestimmen die Kriterien, die Unternehmen bei der Einführung von Energiemanagementsystemen, der systematischen Erfassung der Energieverbräuche, der Identifikation von Einsparpotenzialen sowie der Optimierung des Ressourceneinsatzes. Mit der ISO 50003 wird zudem der messbare Nachweis von Effizienzverbesserungen verlangt, was eine präzise Analyse und umfassende Dokumentation erforderlich macht.
Die Bedeutung von Energiekennzahlen (EnPI)
Energiekennzahlen (auch EnPI) sind ein Schlüsselinstrument, um Transparenz zu schaffen, Fortschritte zu bewerten und Klimaziele zu erreichen. Ergänzend hierzu bietet Artificial Intelligence (AI) die Möglichkeit, große Datenmengen effizient zu analysieren. Sie erkennt Optimierungspotenziale, unterstützt datenbasierte Entscheidungen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft.
Die Top-7-Energiekennzahlen in Unternehmen
- Energieverbrauch pro Maschine: Identifiziert energieintensive Maschinen zur gezielten Optimierung.
- Anteil einzelner Anlagen am Gesamtverbrauch: Zeigt, welche Anlagen den größten Energiebedarf haben.
- Energiekosten im Verhältnis zu den Herstellungskosten: Bietet Einblicke in die Wirtschaftlichkeit von Prozessen.
- Energieverbrauch pro Prozess oder Einheit: Ermöglicht Transparenz und dient als Basis für Prozessoptimierungen.
- Energieverbrauch pro Schicht: Hilft, Abweichungen im Betrieb zu erkennen.
- Energieintensität einzelner Produkte: Unterstützt bei der Bewertung und Optimierung des Produktionsaufwands.
- CO2-Ausstoß pro produzierter Einheit: Verknüpft Nachhaltigkeitsziele mit konkreten Maßnahmen und beeinflusst das Markenimage positiv.
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Welche Rolle spielt das ERP-System?
Energiekennzahlen an sich sparen nicht automatisch Energie ein. Sie sind jedoch ein hilfreiches Werkzeug, um Energiesysteme gezielt zu optimieren. Sie machen energetische Ziele messbar, schaffen Transparenz und helfen, Fortschritte sichtbar zu machen. Um aussagekräftige EnPIs zu entwickeln und zu überwachen, sind Daten aus unterschiedlichen Quellen erforderlich. Darunter fallen u. a. Energiedaten aus dem Energiemonitoring, Produktionsdaten aus Fertigungssystemen, wie z. B. MES, sowie betriebswirtschaftliche Informationen. Eine wissenschaftliche Studie des Forschungsinstituts für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen in Zusammenarbeit mit Proalpha belegt, dass ERP-Systeme – zusammen mit dem MES – bis zu 70 Prozent der für ein CO2-Reporting nötigen Daten enthalten.
Folglich übernimmt ein zentrales ERP-System eine Schlüsselrolle, indem es diese unterschiedlichen Datenquellen integriert. Zudem setzen moderne ERP-Lösungen vermehrt auf AI, um eine Analyse der großen Datenmengen in Echtzeit zu gewährleisten. Es ihnen möglich frühzeitig Anomalien und ineffiziente Prozesse zu erkennen sowie infolgedessen automatisch Optimierungsvorschläge anzubieten. Dadurch ist es möglich aufwändige manuelle Prozesse, wie z. B. die Datenzusammenführung aus diversen Quellen oder Excel-Tabellen, zu vermeiden. Letztlich profitieren Unternehmen von den datenbasierten Einblicken und präzisen Handlungsempfehlungen, die sie so schneller und effizienter umsetzbar sind. Dies führt neben einer verbesserten Energienutzung auch zu einer optimierten Planung und Ressourcenschonung – mit positiver Wirkung auf die Kosteneffizienz.
Berechnung des CO2-Fußabdrucks
Mit Hilfe von AI-gestützten Lösungen ist es Unternehmen möglich, präzise Daten zu CO2-Emissionen zu sammeln und zu analysieren, sodass nachhaltigere Produktionsstrategien entwickelt werden können. Dabei unterstützt Industrial AI bei der Überwachung eines Produktes über dessen gesamten Lebenszyklus. Außerdem hilft das Programm bei der Identifizierung von Optimierungspotenzialen, welche die CO2-Emissionen reduzieren. So werden nicht nur Umweltvorschriften eingehalten, sondern auch der Nachhaltigkeitsbericht und das Markenimage verbessert.
Lösungen wie die Proalpha Industrial AI Platform machen es Unternehmen möglich, den Corporate Carbon Footprint (CCF) und den Product Carbon Footprint (PCF) durch Echtzeitdaten zu analysieren und zu optimieren. Anhand der Energieverbrauchsdaten aus Maschinen und Prozessen kann eine Auswertung erfolgen, die der Identifizierung der größten Energieverbraucher und Anomalien im Maschinenpark oder in der Prozesslandschaft dient. Außerdem erhalten Unternehmen volle Transparenz über den Energieverbrauch einzelner Arbeitsschritte und können diesen so AI-basiert effizienter gestalten.
Fazit
Effizientes Energiemanagement und präzises Energie-Tracking sind für Unternehmen unverzichtbar. Dadurch sind steigende Energiekosten zu bewältigen, regulatorische Anforderungen wie die CSRD-Berichterstattung zu erfüllen und es ist ein aktiver Beitrag zur Energiewende zu erreichen. Die Kombination aus modernen Energiemanagementsystemen, aussagekräftigen Energiekennzahlen und der Integration von AI bietet Unternehmen die Chance, nicht nur ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken.
Ein zentrales ERP-System in Verbindung mit datenbasierten Anwendungen und AI-gestützten Lösungen bildet dabei die Grundlage, um Transparenz zu schaffen, Prozesse zu optimieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Unternehmen, die auf diese innovativen Ansätze setzen, profitieren nicht nur von Kosteneinsparungen und Ressourcenschonung, sondern auch von einem verbesserten Markenimage und langfristiger Zukunftsfähigkeit.