Die Übernahme von VMware durch Broadcom Ende 2023 hat bei vielen Kunden für Verunsicherung gesorgt, insbesondere aufgrund der Änderungen in der Preisstruktur und bei den Partnerprogrammen. Kostensteigerungen um bis zu 700 Prozent haben viele Firmen dazu veranlasst, nach Alternativen zu VMware zu suchen. – Ein Beitrag von Jörg Hecke, Produktmarketing Manager bei SEH.
Bei der SEH Computertechnik GmbH aus Bielefeld, als langjähriger Entwickler und Anbieter von USB-Device- und Dongleservern für Unternehmen, gingen im Laufe des Jahres 2024 viele Anfragen nach der Kompatibilität von SEH-Produkten mit anderen Virtualisierungslösungen als VMware ein. Jörg Hecke, Produktmarketing Manager bei SEH, hat sich deshalb intensiv mit Virtualisierungslösungen beschäftigt und mit den SEH-Kunden Argumente diskutiert, die bei der Entscheidung unterstützen.
Sein Fazit nach einem Jahr: Kleine und mittlere Unternehmen mit zentraler IT-Infrastruktur und einfachen Cloud-Landschaften sind mit Proxmox VE gut bedient. Größere Unternehmen und Konzerne mit Multi- und Hybrid-Clouds sowie verteilten IT-Infrastrukturen sollten sich die Lösungen von Nutanix näher ansehen. Die Virtualisierungslösungen großer Softwarehäuser wie Microsoft und Oracle sind eng mit deren eigenem Produktportfolio verknüpft und meistens komplex zu handhaben, wenn es weit darüber hinausgehen soll. Die Alternativen aus den Linux-Schmieden von Red Hat und SUSE haben vor allem Vorteile bei der Cloud und Containerisierung.
Die meisten Anfragen der Kunden von SEH bezogen sich, in dieser Reihenfolge, auf Virtualisierungslösungen von Microsoft, gefolgt von Proxmox, Nutanix, Red Hat, Oracle und SUSE.
Diejenigen Kunden, die große Microsoft- oder Oracle-Umgebungen betreiben, orientieren sich logischer- und vernünftigerweise auch in puncto Virtualisierung in diese Richtung. Und Unternehmen, die in ihrer IT-Abteilung über tiefgehendes Virtualisierungs- und Linux-Know-how verfügen, können sich ohne größeres Risiko auch auf Red Hat OpenShift oder SUSE Harvester einlassen. Aus den Gesprächen mit SEH-Kunden kristallisierten sich aber für die meisten Unternehmen im Wesentlichen Proxmox VE und Nutanix als Alternativen heraus, weshalb nur diese nun genauer betrachtet werden.
Proxmox VE – kostengünstig, aber komplex
Proxmox VE zeichnet sich durch eine benutzerfreundliche Weboberfläche aus. Durch den offenen Quellcode der Open-Source-Lösung lassen sich Änderungen direkt im Programmcode vornehmen, was bei spezifischen Anforderungen – entsprechendes Know-how vorausgesetzt – hilfreich sein kann. Nutanix kombiniert Virtualisierung mit einer hyperkonvergenten Infrastruktur, inklusive Cloud, und bietet integrierte Lösungen für Cloud-, On-Premise- und hybride Umgebungen. Die Plattform ist bekannt für ihre einfache Skalierbarkeit und Integration von KI-Funktionen.
Proxmox VE ist besonders attraktiv für kostensensible Unternehmen, da es eine Open-Source-Lösung ist, bei der keine Lizenzgebühren anfallen, was sie besonders interessant für kleinere Unternehmen oder solche mit begrenztem IT-Budget macht. Zudem eignet es sich gut für Organisationen mit Linux-Affinität, da Proxmox auf Debian basiert. Dazu kommt die Unterstützung durch die Open-Source-Community. Damit ist die Lösung sehr flexibel einsetzbar und lässt sich gut anpassen. Das kann die Integration oder die Umsetzung von maßgeschneiderten Lösungen vereinfachen. Vorausgesetzt werden muss jedoch bei allen Vorteilen, dass entsprechende Ressourcen in der IT-Abteilung mit Know-how in Programmierung und Virtualisierung vorhanden sind. Natürlich lassen sich dann auch komplexere Virtualisierungsanforderungen umsetzen, wobei dann auch Lizenzkosten für den Enterprise-Support fällig werden können. Eine direkte Übernahme von VMware Features ist nicht möglich, wie zum Beispiel NSX oder RDM.
Nutanix für anspruchsvolle Unternehmen
Nutanix ist geeignet für Unternehmen mit verteilten IT-Infrastrukturen, weil es eine hyperkonvergente Infrastruktur umfasst, die ideal für Organisationen mit mehreren Standorten ist. Das Angebot richtet sich insbesondere an Firmen, die eine Multi-Cloud-Strategie verfolgen, da Nutanix eine nahtlose Integration in verschiedene Cloud-Umgebungen ermöglicht und eine Multi-Vendor-Strategie unterstützt. Von Nutanix profitieren insbesondere Unternehmen mit hohen Anforderungen an Performance und Skalierbarkeit. Dafür sorgen der leistungsstarke Funktionsumfang für gemischte Workloads, schnelle Workload-Verwaltung und schnelle Upgrades.
Der Wechsel von VMware zu Proxmox VE oder Nutanix kann sich also besonders für Unternehmen lohnen, die entweder ihre Kosten senken möchten oder eine flexiblere IT-Infrastruktur benötigen.
Lohnt sich der Umstieg von VMware auf Proxmox oder Nutanix?
Es zeigt sich, dass Proxmox VE eine kostengünstige und flexible Option sein kann, während VMware weiterhin durch seine umfassende Funktionalität überzeugt. Nutanix bietet dagegen zusätzliche Vorteile im Vergleich zu VMware, die bei spezifischen Anforderungen an Skalierbarkeit und hybriden Lösungen von Vorteil sein können.

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