Die Technische Universität Dresden (TUD) zählt zu den leistungsstärksten Forschungseinrichtungen Deutschlands. Vergangene Woche gab sie die Eröffnung des ersten Quantencomputer-Labors bekannt. In diesem Labor stehen drei miteinander verbundene Quantencomputer. Es dient als Testumgebung für den Nachweis des Quantenvorteils beim Edge Computing.
Die Quantentechnologie ist eine neue Ressource, die sowohl im sozialen als auch im wirtschaftlichen Fortschritt ihren Einsatz findet. So gewährleistet sie einerseits eine erhöhte Sicherheit und ermöglicht andererseits eine niedrige Latenzzeit bei technologischen Interaktionen. Überdies reduziert sie den Energieverbrauch.
Das Projekt QUARKS
Das Projekt QUARKS ist dafür wegweisend. Innerhalb der Initiative wird sich mit der Verbesserung der Greifbarkeit und Zugänglichkeit von Quantentechnologien beschäftigt. Zugleich bietet sie für Forschung, Industrie, Gesellschaft und Bildung neue Optionen für Synergien. Mit Hilfe von Experimenten und Aktivitäten, bspw. Quantenprogrammierung und Erforschung der Quantenüberlagerung, ebnet das Projekt den Weg zu einer neuen Zukunft der Kommunikationsnetzwerke, welche über die Grenzen der traditionellen Netzwerke hinausgeht.
Die wissenschaftlichen Zentren des Projekts bilden dabei die TU München und die TU Dresden. In diesen fördert QUARKS die Entwicklung neuer Talente und hat zeitgleich das Ziel, dem Mangel an spezialisierten Fachkräften – auf dem Gebiet der Quantenkommunikationsnetzwerke – entgegenzuwirken. Dafür werden an beiden Universitäten entsprechende Ausbildungsmodule, die Theorie und Praxis verbinden, für Facharbeiter und Studenten angeboten, um zukünftige Herausforderungen angehen zu können.
Quantencomputer-Labor für Edge-Computing-Anwendungen
Innerhalb des QUARKS-Projekts wurde nun an der TU Dresden ein Quantencomputer-Labor für Edge-Computing-Anwendungen in Netzwerken der nächsten Generation eröffnet. Im Labor befinden sich drei miteinander verbundene Quantencomputer. Es dient als Testumgebung für den Nachweis des Quantenvorteils beim Edge Computing binnen der kommenden 6G-Epoche. Beim Edge Computing erfolgen die relevanten Operationen am Netzwerkrand. Die Berechnung der Netzwerkfunktionalitäten, -operationen und -anwendungen geschieht also in unmittelbarer Nähe des Funkzugangsnetzes, sodass letztlich die hohen Ziele der niedrigen Latenzzeiten und Ausfallsicherheiten erfüllbar sind. Das Zusammenspiel von Quanten- und Nicht-Quanten-Computing könnte die Schlüssellösung für den Edge-Bereich sein.
Das Labor wird durch die Kooperation mit der TU München und der Firma XeedQ verwirklicht und durch die Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ermöglicht. Ebenso stellt es einen Meilenstein für die Forschung in Sachsen sowie Deutschland dar. In Deutschland ist das QUARKS Quantum Edge Computing Labor einzigartig und weltweit eines der wenigen seiner Art. Es ermöglicht die Erforschung der Notwendigkeit von Quantencomputing in zukünftigen 6G-Netzen sowie diese zusätzlich zu testen – mit maßgebenden Auswirkungen auf Innovation und Wirtschaft.