Sie ist eines der Themen, mit denen sich Führungskräfte verstärkt auseinandersetzen müssen: die Systemmodernisierung. Doch wie auch bei anderen geschäftlichen Herausforderungen setzen Chefetagen ihre jeweiligen Prioritäten anders und wählen unterschiedliche Strategien bei der Umsetzung. Publicis Sapient gibt in diesem Beitrag die wesentlichen Erkenntnisse seiner neuesten Studie wieder.
Wie der neue Report von Publicis Sapient „System Modernization Report“ belegt, herrscht eine deutliche Diskrepanz wie Unternehmenslenker ihre Prioritäten – v. a. in Bezug auf die Rolle von Daten – hinsichtlich einer Systemmodernisierung setzen. Die internationale Erhebung vergleicht dabei die verschiedenen Perspektiven von Entscheidern auf C-Level und VP-Level. Dafür wurden 1.000 Führungskräfte aus 12 Ländern – darunter auch Deutschland – befragt.
Die wichtigsten Ergebnisse
#1 Unterschiedliche Prioritäten
Für 65 Prozent der Befragten auf C-Level gehören Sicherheit und Compliance zu den obersten Prioritäten bei der Modernisierung ihrer technologischen Altsysteme. Dies spiegelt auch ihr Fokus auf die Sicherung der organisatorischen Resilienz wider. Hingegen nannten 56 Prozent der Führungskräfte auf VP-Level Datenmanagement und Predictive Analytics als ihre wichtigsten Prioritäten. Dadurch scheint es, dass sich die VP-Suite hinsichtlich des Potenzials von Automatisierung, maschinellem Lernen und KI als Wettbewerbsvorteil wesentlich stärker bewusst ist. Demgegenüber konzentriert sich die C-Suite weiterhin auf die allgemeine Geschäftskontinuität.
#2 Kluft zwischen Datenführern und Nachzüglern
Anhand der Studie ist auch eine wachsende Kluft zwischen Data Leaders (Datenführern) und Data Laggards (Datennachzüglern) zu erkennen. Unternehmen, die über eine ausgereifte Kundenstrategie verfügen, konzentrieren sich stärker auf die Entwicklung neuer Technologien, wie KI und maschinelles Lernen, um sich zu differenzieren und ein besseres Kundenerlebnis zu schaffen. Im Gegensatz dazu haben Organisationen mit weniger ausgereiften Strategien häufig Schwierigkeiten, diese Wachstumstechnologien zu übernehmen. Sie versuchen oftmals erst grundlegende Datenmanagement-Tools zu implementieren.
#3 Innovation vs. Basisarbeit
Durch ihre Konzentration auf fortschrittliche Datenmanagement-Strategien, Predictive Analytics und neue Technologien, treiben Data Leaders Innovationen voran. Dank dieser Ansätze ist es ihnen möglich, Wettbewerbsvorteile zu erzielen, das Kundenerlebnis zu verbessern und Prozesse zu optimieren. Data Laggards hingegen fokussieren sich auf die Stärkung ihrer grundlegenden Infrastruktur, Verbesserungen wie die Aufrüstung von Altsystemen sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Compliance-Standards. Diese Schritte sind entscheidend, um betriebliche Stabilität zu erreichen und Risiken zu minimieren, und die Basis für zukünftige Wachstumsinitiativen zu schaffen.
#4 Finanzielle Herausforderungen
Bei der Systemmodernisierung sind die Kosten eine der größten Hürden. Lediglich 28 Prozent der befragten Unternehmen bleiben in ihrem vorher veranschlagten Budget. Und 36 Prozent berichten von Schwierigkeiten bei der Integration von Cloud-Lösungen.
Fazit
„Unsere Studie zeigt, dass die Systemmodernisierung für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen mehr als entscheidend ist“, so Aishwarya Singhal, Engineering Lead DACH bei Publicis Sapient.
„KI birgt enormes Potenzial, um den nahtlosen Wechsel von veralteten Systemen zu modernen, skalierbaren Architekturen zu gewährleisten. Ein KI-gestützter Ansatz beschleunigt die Code-Migration, verbessert die Dokumentation und automatisiert Testprozesse. Diese Strategie ermöglicht nicht nur schnellere und zuverlässigere Übergänge, sondern stattet Unternehmen mit flexiblen Systemen aus, die Innovation und Wachstum fördern.“