Im Zuge der digitalen Transformation streben Unternehmen gleichermaßen eine Migration in die Cloud an. Die Cloud-Migration ist jedoch ebenso ein Prozess, der gut organisiert durchgeführt werden sollte. Jean-Paul Otte von Precisely erklärt in diesem Beitrag, worauf es ankommt und wie die Migration gelingt.
Cloud-Migration ist der Prozess, bei dem Unternehmen oder Organisationen ihre IT-Ressourcen, Anwendungen, Daten und Workloads von lokalen Rechenzentren, herkömmlichen Servern oder anderen Infrastrukturen in die Cloud verlagern. Dieser Schritt kann Teil einer umfassenderen digitalen Transformation sein und wird häufig durchgeführt, um die Vorteile von Cloud-Computing-Diensten zu nutzen. Eine erfolgreiche Cloud-Migration ist für Unternehmen, die Skalierbarkeit, Flexibilität und Effizienz anstreben, zu einer Priorität geworden.
Planung & Herausforderungen
Laut einer Statista-Umfrage unter europäischen Firmen ist die aktuell größte Herausforderung bei der Cloud-Migration das Verständnis der Abhängigkeiten von Anwendungen. Darüber hinaus wiesen rund 47 bzw. 46 Prozent der Befragten darauf hin, dass die Bewertung der technischen Machbarkeit und die Abwägung der Kosten zwischen On-Premises und Cloud ebenfalls große Hindernisse darstellen. Dementsprechend erfordert eine reibungslose Migration eine strategische Planung und sorgfältige Umsetzung.
Die Cloud-Migration kann auf folgende drei Arten umgesetzt werden:
- Migration in eine Public Cloud: Daten und Anwendungen werden in eine Cloud-Infrastruktur übertragen, die von einem externen Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure oder Google Cloud verwaltet wird.
- Migration in eine Private Cloud: Ressourcen werden in eine Cloud-Umgebung verschoben, die für ein einzelnes Unternehmen bestimmt ist und entweder intern oder von einem Drittanbieter verwaltet wird.
- Hybrid-Cloud-Ansatz: Dabei wird ein Teil der Infrastruktur in der Cloud gehostet, während andere Teile lokal verbleiben, um eine Kombination aus Cloud- und On-Premise-Lösungen zu nutzen.
Bevor der Prozess der Cloud Migration beginnt, sollte die gegenwärtige IT-Umgebung bewertet werden in Hinblick auf veraltete Systeme, die das Wachstum behindern könnten, Möglichkeiten, wie die Cloud wesentliche Verbesserungen bringen könnte sowie Prüfung der technischen Anforderungen und der Bereitschaft des Unternehmens zur Einführung neuer Technologien, um einen reibungslosen und nachhaltigen Übergang zu gewährleisten.
Anschließend muss die Migrationsstrategie geplant und entwickelt werden, um einen nahtlosen Übergang in die Cloud zu ermöglichen. Sie muss auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sein und die einzelnen Phasen der Migration einschließlich der Risikobewertung bzw. Risikominderungsstrategie beinhalten. Im Idealfall umfasst die Migrationsplanung sowohl technische als auch strategische Aspekte.
Dabei müssen jedoch auch die Herausforderungen der Cloud Migration erkannt und verstanden werden, die im Prozess auftreten können:
- Datenmigration: Die Übertragung großer Datenmengen kann zeitaufwendig und technisch komplex sein.
- Sicherheit und Compliance: Die Einhaltung von Datenschutzvorgaben und die Sicherstellung, dass Daten sicher in der Cloud verarbeitet werden, ist ein kritischer Punkt.
- Kompatibilität von Anwendungen: Nicht alle bestehenden Anwendungen sind für die Cloud optimiert, was zu Anpassungen führen kann.
- Kostenmanagement und Skalierbarkeit: Kosten müssen in Anbetracht der Entwicklung des Unternehmens berechnet werden. Ein frühzeitiges Verstehen und Aushandeln von Preismodellen können unerwartete Ausgaben verhindern und sicherstellen, dass die Cloud-Umgebung effektiv mit den Anforderungen skaliert.
Umsetzung der Cloud-Migration
Sobald die Strategie festgelegt ist, muss sie erfolgreich umgesetzt werden. Die Umsetzung erfordert eine detaillierte Koordination zwischen den verschiedenen Teams und Akteuren. In dieser Phase der Migration wird die Vorbereitung der Strategie auf die Probe gestellt. Flexibilität und eine sehr genaue Ausführung sind erforderlich, um die Komplexität der Übertragung von Systemen, Anwendungen und Daten in die Cloud zu bewältigen, ohne den Geschäftsbetrieb zu unterbrechen. Echtzeit-Überwachung und -Anpassungen sind in dieser Phase von entscheidender Bedeutung, um aufkommende Herausforderungen schnell bewältigen zu können. Der letzte Schritt der Implementierung ist die kontinuierliche Optimierung der Migration. Dazu gehört die kontinuierliche Überwachung und Optimierung der Cloud-Ressourcen, um sicherzustellen, dass sie die gewünschten Geschäftsziele wie verbesserte Leistung, Kosteneffizienz und erhöhte Kundenzufriedenheit erfüllen. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der Cloud-Einrichtung sind erforderlich, um neuen Geschäftsanforderungen und technologischen Fortschritten gerecht zu werden.
Der Umsetzungsprozess ist zwar zeit- und ressourcenaufwendig, bringt jedoch auf lange Sicht viele Einsparungen und Verbesserungen mit sich. Gründe für eine Cloud-Migration sind:
- Kosteneinsparungen: Durch den Wechsel zur Cloud entfallen Investitionen in teure Hardware und die Infrastrukturkosten werden gesenkt.
- Skalierbarkeit: Unternehmen können ihre IT-Ressourcen je nach Bedarf flexibel skalieren, anstatt in physische Hardware investieren zu müssen.
- Bessere Verfügbarkeit und Performance: Cloud-Anbieter bieten in der Regel höhere Verfügbarkeit und eine bessere globale Infrastruktur.
- Sicherheit: Moderne Cloud-Anbieter bieten umfangreiche Sicherheitsfunktionen, die lokale Infrastrukturen oft nicht bieten können.
Fazit: Mit der Migration in die Cloud neue Dimensionen erreichen
Jede Cloud-Arbeitslast und jede Anwendung ist einzigartig und erfordert einen maßgeschneiderten Ansatz. Das Unternehmen verfügt über besondere Stärken und steht vor eigenen Herausforderungen. Es ist wichtig, dass das Fachwissen genutzt wird und gleichzeitig eine Offenheit gegenüber neuen Perspektiven besteht. Mit kleinen, überschaubaren Schritten und einem klaren Umsetzungsplan wird die Migration in eine erfolgreiche, dynamische Zukunft in der Cloud gelingen.
