Künstliche Intelligenz (KI) erobert mittlerweile die letzten Nischen in der IT-Welt. So nimmt ihre Wichtigkeit auch im Bereich des Netzwerkmanagements zu. Eine Opengear-Studie untersuchte die Fragen, wie und im welchem Umfang die Rolle der KI zunimmt, welche Ansichten bei Führungskräften und Netzwerkingenieuren vorliegen und welche Auswirkungen KI auf die Cybersicherheit hat.
KI macht auch vor dem Netzwerkmanagement nicht halt. Opengear befragte dazu über 1.000 Chief Information Officers (CIOs), Chief Security Officers (CSOs) sowie Netzwerkingenieure aus England, den USA, Frankereich, Deutschland und Australien. Davon gaben 58 Prozent der teilnehmenden CIOs und CSOs an, dass die Implementierung von KI bereits vollständig in den Verwaltungsprozess ihres Unternehmens stattgefunden hat. Weiterhin stimmten 57 Prozent der befragten Netzwerkingenieure sowie 49 Prozent der Führungskräfte der Aussage zu, dass das Investment in laufende und weiterführende KI-Projekte binnen der kommenden zwei bis drei Jahre um 25 Prozent ansteigen wird. Allerdings werden die erwarteten Investitionen für die angestrebten Ziele der Chefetagen hinsichtlich des KI-Einsatzes nicht ausreichen – dieser Meinung sind 70 Prozent der Netzwerkingenieure.
Hürden und Chancen von KI für Unternehmensnetze
Dennoch verkennen Führungskräfte als auch Netzwerkingenieure bei weitem nicht das große Potenzial der Technologie. Lediglich bei der Frage, wie Hindernisse angegangen und Prioriäten bei der Implementierung gesetzt werden sollen, gibt es – lt. Opengear-Studie – Unterschiede.
So sehen Netzwerkingenieure die immensen Investitionskosten bei der KI-Einführung als größtes Hindernis an. Schließlich muss die vollständige Implementierung von KI für das Netzwerkmanagement erfolgen. Hingegen nennen CIOs und CSOs diese Herausforderung erst an dritter Stelle. Bei ihnen führen Compliance-Probleme (mit 36 %) und der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal für die KI-Systemverwaltung (mit 30 %) die Liste mit möglichen Problemen an.
Zusätzlich unterscheidet sich die Vorbereitung auf die KI-Anwendung bei Führungskräften und Netzwerkingenieuren. Während erstgenannte den Fokus auf kontinuierliche Überwachung und Echtzeit-Analysen (32 %) legen, präferieren 31 Prozent der Netzwerkingenieure Schulungen und Entwicklung von IT-Teams und 26 Prozent dieser die Verbesserung der Netzwerk-Resilienz.
KI als Gamechanger im Bereich der IT-Sicherheit
Auch die Auswirkungen von KI in Hinblick auf die Cybersicherheit wurde von der Opengear-Umfrage analysiert. Heraus kam, dass etwa zwei Drittel (66 %) der CIOs und CSOs im vergangenen Geschäftsjahr nur 4 bis 10 Prozent ihres IT- und Cybersicherheitsbudgets für KI zur Netzwerkverwaltung bereitstellten. Wenn es nach den Netzwerkingenieure ginge, eindeutig zu wenig. Denn 69 Prozent von ihnen sind davon überzeugt, dass eben die KI-Integration die Fähigkeit ihres Unternehmens, auf Cybersecurity-Vorfälle zu reagieren, langfristig verbessern wird.
„Unsere Studie zeigt klar den unterschiedlichen Fokus der Führungsebene und der Netzwerkingenieure, der sich aus ihren jeweiligen Rollen und dem Stand der KI-Implementierung ergibt“, erklärt Patrick Quirk, Senior Vice President und General Manager bei Opengear. „Führungs- und Technikteams sehen Risiken naturgemäß unterschiedlich. Das führt zu unterschiedlichen Prioritäten innerhalb einer gemeinsamen Vision. Die Ergebnisse zeigen jedoch deutlich, dass alle das transformative Potenzial von KI erkennen.“
Eine Diskrepanz besteht ebenso bei der Frage, wer die Führung in Sachen KI übernehmen sollte. Letztlich ist der CIO für die KI-Einführung im Netzwerkmanagement verantwortlich – meinen 29 Prozent der Führungskräfte. Derweil verweisen 19 Prozent diese Aufgabe ins Spektrum des CSO. Die Netzwerkingenieure vertreten jedoch mehrheitlich (22 %) die Meinung, dass die Führungvom CSO zu übernehmen sei.
„KI kann das Netzwerk- und Risikomanagement revolutionieren. Es ist jedoch einerseits entscheidend, die Zusammenarbeit in der Führungsetage sicherzustellen, um Investitionen effektiv auszurichten. Andererseits müssen C-Ebene und Netzwerkingenieure ihre Perspektiven zusammenführen. Nur so können Unternehmen eine einheitliche Strategie entwickeln, die KI-getriebene Innovationen und Geschäftsziele gleichermaßen unterstützt“ – so Quirk.