Auf den Spruch „Never change a running system“ folgt in der von Innovationen getriebenen Technologie-Branche lediglich noch ein Kopfschütteln. Denn heute gilt mehr denn je: Die Modernisierung von IT-Systemen ist für Unternehmen ein wesentlicher Faktor. Durch sie wird deren Wettbewerbsfähigkeit erhalten und das technologische Vorankommen sichergestellt. Der Software-Dienstleister Avision zeigt, wie dies in der Praxis mit vier Schritten erfolgt.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum eine Softwaremodernisierung nicht auf die lange Bank geschoben werden sollte. Doch gleichermaßen gehen mit ihr viele Herausforderungen einher. Ob die Modernisierung der Software gelingt oder scheitert, entscheidet in erster Linie ein vorab definierter Fahrplan sowie die – soweit möglich – realistische Planung des gesamten Projekts. Bevor sich also Programmierer an die Arbeit machen, sind einige wesentliche Fragen zu beantworten und Entscheidungen zu treffen. Was ist von Unternehmen im Vorlauf einer Softwaremodernisierung unbedingt zu beachten?
4 Schritte zur Softwaremodernisierung
- Analyse des Ist-Zustandes
Für ein Modernisierungsprojekt bedarf es immer einer eingehenden Analyse des Ist-Zustandes vom IT-System. Dieser erste Schritt legt den Fokus vor allem auf die Bewertung des Systems. Daneben spielt dann auch die Identifizierung von Optimierungsmöglichkeiten im Code eine Rolle. Zentrale Fragen sind daher: Welchen Stellenwert nimmt das System innerhalb der IT-Landschaft ein? Ist es überhaupt noch ein „Running System“? Welche Funktionen bzw. Bereiche des Codes sind für das Unternehmen zukünftig noch wichtig und welche überflüssig? - Auswahl der richtigen Strategie und des passenden Konzepts
In der zweiten Phase dreht sich alle um die richtige Strategie und das passende Konzept. Zunächst hat das Festlegen auf ein konkretes Ziel die oberste Priorität. Dazu sind folgende Fragen zu beantworten: Was soll wie modernisiert werden? Wie soll das Endergebnis aussehen und welche Benefits sind zu erwarten? Nach Beantwortung dieser Fragen, rückt das Wie in den Fokus: Auf welche Ansätze und Methoden sollen IT-Teams zurückgreifen, um System und Komponenten zu modernisieren? Dabei stehen verschiedene Herangehensweisen zur Auswahl: Vom Refactoring über die Modernisierung von einzelnen Komponenten bis hin zum vollständigen Redesign der Software gibt es hier diverse Optionen. - Schätzung des Aufwands
Nachdem alle Fakten und Ziele definiert sind, geht es um die Schätzung des Aufwands des gesamten Modernisierungsprojektes. Die Analyse der Systemlandschaft, der benötigten Ressourcen und der potenziellen Risiken bilden hier eine belastbare Basis für das Modernisierungsprojekt. Dabei sollten Unternehmen ihre Geschäftsziele, die technische Machbarkeit und die Budgetvorgaben sorgfältig abstimmen, sodass realistische Zeitpläne und Prioritäten gesetzt werden können. Weil vielen Unternehmen die dafür notwendigen Erfahrungswerte fehlen, hat sich die Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister als eine Best Practice bewiesen, die bei allen oder auch nur einzelnen der angesprochenen Aspekte wertvolle Unterstützung und Know-how mitbringt. - Investitionen in Testautomatisierung
Investitionen in Testautomatisierungen sind ein häufig vernachlässigter, aber dennoch wichtiger Aspekt innerhalb der Modernisierung von Software. Durch diese ist eine Beschleunigung der Entwicklungszyklen möglich, Risiken und Fehlerquellen können dank frühzeitiger Warnungen minimiert werden, langfristig ist dadurch eine Kostenreduzierung möglich und ein konsistentes Testing sichergestellt. Software gibt es auf dem Markt je nach Anwendungsfall reichlich – z. B. die Open-Source-Produkte Selenium und Cypress. Entscheidend ist dabei die Messung der Testautomatisierung: Wieviel Code deckt das Tool tatsächlich ab? Gibt es blinde Flecken?
Fazit
„Softwaremodernisierung ist schon lange keine nette Option oder kein kleines technisches Upgrade mehr, entsprechende Projekte sind eine Investition in die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft in jedem Unternehmen“, sagt Nadine Riederer, CEO von Avision.
Die wichtigsten Voraussetzungen dabei sind – nach Riederer – vor allem der „richtige Fahrplan“ und das Wissen über den Umfang und die Komplexität. Denn auch wenn die Modernisierung von hoher Wichtigkeit ist, so stellt sie Unternehmen vor einige Herausforderungen.
