Wie vergangene Woche bekannt wurde, arbeiten IBM und das weltweit führende Kosmetikunternehmen L’Oréal an einem gemeinsamen Projekt: Die Entwicklung eines KI-Modells zur Förderung nachhaltiger Kosmetik. Mit Hilfe der Technologie und Expertise von IBM im Bereich von generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) sollen neue Erkenntnisse aus den Daten zu kosmetischen Formeln gewonnen werden, die L’Oréal den Einsatz nachhaltiger Rohstoffe zur Reduzierung von Energie- und Materialabfällen erleichtern.
Im Rahmen des Projekts wird ein maßgeschneidertes KI-Basismodell entwickelt, welches zur Fähigkeitsverbesserung der Forschungs- und Innovationsteams von L’Oréal beiträgt. Und zwar so, dass in jeder Kosmetikkategorie und in jeder Region der Welt zusätzliche Leistung und Kundenzufriedenheit erzielt wird. Das Formelbasismodell ist branchenweit einzigartig und definiert die KI-Innovation an der Schnittstelle von Beauty, Chemie und Technologie neu. Die Zusammenarbeit verbindet L’Oréals Expertise in der Kosmetikwissenschaft mit IBMs modernsten KI-Technologien für wissenschaftliche Entdeckungen. Mit denen wird eine Zukunft erschlossen, in der Wissenschaft und Technologie Informationen liefern und dazu beitragen, Lösungen zu priorisieren, welche sowohl ökologisch verantwortungsbewusst als auch innovativ sind.
„Aufbauend auf jahrelanger einzigartiger Expertise in der Beauty-Wissenschaft und der Datenstrukturierung eröffnet diese wichtige Allianz mit IBM eine neue spannende Ära für unseren Innovations- und Entwicklungsprozess“, so Matthieu Cassier, Chief Transformation & Digital Officer – L’Oréal Research & Innovation.
Nachhaltige Entwicklung
Bei der Entwicklung von (neuen) Konsumgütern nimmt die Erhaltung von natürlichen Ressourcen der Erde eine inzwischen starke, zentrale Bedeutung ein. Erneuerbare, nachhaltig gewonnene Rohstoffe zu erforschen und zu nutzen, ist – in allen Branchen – eines der wichtigsten Ziele. Die Zusammenarbeit unterstützt zudem, dass L’Oréal sein L’Oréal for the Future-Ziel erreicht: Bis 2030 sollen die meisten Produktformeln auf Basis biologisch gewonnener Materialien und/oder der Kreislaufwirtschaft zu beziehen sein.
„Diese Allianz zwischen hochspezialisiertem Fachwissen in den Bereichen künstliche Intelligenz und Kosmetik zielt darauf ab, die Formel für Kosmetika zu revolutionieren. Sie verkörpert den Geist der KI-gestützten Forschung und betont Nachhaltigkeit und Diversität“, erklärt Guilhaume Leroy-Méline, IBM, Distinguished Engineer, Business Transformation Services CTO, IBM Consulting France.
Innovation und Inklusivität
Zur KI-Modell-Erstellung wird eine Vielzahl von Formel- und Komponentendatenpunkten genutzt, damit eine Beschleunigung bei mehreren auszuführenden Aufgaben bei L’Oréal stattfindet. Dazu gehören u. a. die Zusammensetzung neuer Produkte, die Neuausarbeitung bestehender Kosmetika und die Optimierung für die Massenproduktion. Allesamt Tools, die die 4.000 Forscher von L’Oréal in den nächsten Jahren weltweit besser ausstatten werden. Überdies unterstützt IBM Consulting L’Oréal bei dem Ziel, den Prozess der Formelentwicklung zu überdenken und neu zu gestalten. Durch das Verständnis wie sich erneuerbare Inhaltsstoffe in Kosmetikformeln verhalten, wird L’Oréal nachhaltigere Produktlinien mit größerer Inklusivität und Personalisierung für seine Verbraucher weltweit entwickeln können.
„Als Teil unseres Programms zur digitalen Transformation wird diese Partnerschaft die Geschwindigkeit und den Umfang unserer Pipeline für Innovation und einen neuen Ansatz der Formeln erweitern, wobei die Produkte immer höhere Standards in Bezug auf Inklusivität, Nachhaltigkeit und Personalisierung erreichen werden“, erklärt Stéphane Ortiz, Head of Innovation Métiers & Product Development – L’Oréal Research & Innovation.
Das Basismodell
Ein Basismodell ist eine Art KI-Modell, das auf einer breiten Palette nicht gekennzeichneter Daten trainiert wird. Diesem ist es möglich verschiedene Aufgaben auszuführen sowie Informationen aus einer Situation auf eine andere anzuwenden. Die Modelle haben die Technologie im Bereich der natürlichen Sprachverarbeitung (NLP) innerhalb der letzten Jahre erkennbar vorangebracht. IBM selbst leistet Pionierarbeit bei der Anwendung von Basismodellen, die über die Sprache hinausgehen – z. B. in Bereichen wie Chemie, Zeitreihen und geografisch-räumlichen Modalitäten. Die IBM KI-Technologie hat das Potenzial, L’Oréals Kreativität bei der Suche nach neuen kosmetischen Formulierungen zu erweitern. Zusammen mit dem Know-how und der Technologie von IBM wird L’Oréal an der Gestaltung einer Zukunft mitwirken, in welche Innovation und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Und letztlich dadurch Produkte liefern können, die so einzigartig wie die Menschen sind, die sie täglich nutzen.
„Diese Zusammenarbeit ist eine wirklich wirkungsvolle Anwendung generativer KI, die die Kraft von Technologie und Fachwissen zum Wohle des Planeten nutzt“, so Alessandro Curioni, IBM Fellow, Vice President Europe and Africa and Director IBM Research Zürich. „Wir bei IBM sind davon überzeugt, dass eine spezialisierte und angepasste KI helfen kann, Unternehmen zu transformieren. Mit der neuesten KI-Technologie von IBM wird L’Oréal in der Lage sein, aus seinen umfangreichen Formel- und Produktdaten aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen, um ein maßgeschneidertes KI-Modell zu erstellen, das dabei hilft, die operativen Ziele zu erreichen und weiterhin hochwertige und nachhaltige Produkte zu entwickeln.“
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