Im letzten Jahr prägte Künstliche Intelligenz (KI) die Cloud-Landschaft und daneben sowohl die Effizienz als auch die Entscheidungsfindung verbessert. Die Fortschritte in der KI führten zur erhöhten Cloud-Nachfrage, denn sie senkten die Kosten der Cloud durch Optimierungsstrategien, verbesserten Sicherheitspraktiken und automatisierten IT-Systeme. Auch dieses Jahr werden zahlreiche neue Technologien die Grenzen von Cloud Computing erweitern. Wie genau, legt Alex Galbraith, Chief Technology Officer, Cloud Services bei SoftwareOne, dar.
Mit immer mehr ausgefeilten neuen Technologien und eingeführten neuen Regulierungen, entwickelt sich die Cloud-Technologie weiter und wird sich zudem von Grund auf verändern. Dieser Wandel ermöglicht es Unternehmen neue Wachstumschancen wahrzunehmen und bietet zugleich Innovationsansätze zur Reduzierung von Emissionen. Außerdem werden wichtige Branchen wie der Healthcare-Sektor fortschrittliche Cloud- und KI-Technologien nutzen, um z. B. eine effizientere Gestaltung der Arzneimittelentwicklung und des Lieferkettenmanagement zu erreichen. Unternehmen, die diese Innovations- und Transformationswelle aktiv nutzen, werden außergewöhnliche Wachstumschancen haben.
Trends und Herausforderungen
- Nachhaltigkeit im Fokus
Laut Goldman Sachs wird der Energiebedarf für Rechenzentren bis 2030 um etwa 160 Prozent anwachsen. Ursächlich ist dafür die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Cloud Computing. Trotz intensiver Bemühungen seitens der Technologiebranche, Emissionen zu reduzieren, könnte dieser steigende Energiebedarf – laut einer aktuellen Studie von Morgan Stanley – bis 2030 rund 2,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid verursachen. So Cloud-Anbieter stehen künftig vor der Herausforderung, ihren Kunden umweltfreundlichere Lösungen und eine transparente CO2-Bilanz zu bieten. Dazu gehören Rechenzentren mit erneuerbaren Energien sowie effiziente Infrastrukturen für Unternehmen zur Emissionsminderung.
Mit den gesetzlichen Vorgaben wie der EU-Energieeffizienzrichtlinie, sind Rechenzentrumsbetreiber zur Offenlegung ihres Energieverbrauchs verpflichtet. Dadurch gewinnen leistungsfähige Datenanalysetools an Bedeutung. Mit ihnen lassen sich die neuen Berichtspflichten erfüllen, Ineffizienzen aufdecken sowie Potenziale zur Energieeinsparung erkennen.
Ein wichtiger Baustein, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, wird FinOps sein. Dies ist ein operatives Framework, welches Unternehmen dabei unterstützt, den Geschäftswert von Cloud-Technologien zu maximieren. FinOps führt zur Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung der Cloud-Nutzung, indem es den Energiebedarf für den Betrieb von Cloud-Ressourcen senkt. Alles, was bei den Cloud-Ausgaben eingespart werden kann, trägt direkt zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bei und schafft eine Verbindung zwischen Wirtschaftlichkeit und ökologischer Verantwortung. - KI auf dem Prüfstand
Ab Februar 2025 treten im Rahmen der KI-Gesetzgebung der EU Vorschriften in Kraft, die bestimmte risikobehaftete Anwendungen von KI-Systemen verbieten. Dazu gehören u. a. die Live-Gesichtserkennung und Technologien zur Emotionserkennung. Eine vollständige Umsetzung des Gesetzes soll bis 2027 erfolgen. Alle Unternehmen, die KI-Systeme entwickeln oder einsetzen, müssen diese Vorschriften ab sofort genau verfolgen.
Der Erfolg generativer KI-Strategien in der Cloud wird maßgeblich von einem ausgewogenen Risikoansatz abhängen. In einem zunehmend wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld wird der bloße Einsatz von KI immer weniger als Alleinstellungsmerkmal wahrgenommen. Entscheidend ist vielmehr, wie KI eingesetzt wird, um effizientere Geschäftsprozesse zu gestalten und sowohl Unternehmen als auch Kunden einen klaren Mehrwert zu bieten.
Eines der zentralen Ziele der KI-Gesetzgebung ist die Förderung von KI-Kompetenzen. Zur Erreichung dessen, sind dazu angehalten Unternehmen proaktiv zu handeln: Sie müssen klare Governance-Strukturen schaffen und frühzeitig ihre Strategie und Vision in diesem Bereich definieren. Nur so können sie ihr Unternehmen auf die kulturellen, prozessualen und technischen Veränderungen vorbereiten, die der KI-Einsatz mit sich bringt. - Dynamische Synergie zwischen Edge Computing und 5G
Die Kombination aus Edge Computing – der Datenverarbeitung direkt am Netzwerkrand, wo die Daten entstehen – und 5G verändert die Cloud-Landschaft nachhaltig. Die Konvergenz dieser beiden Technologien ermöglicht eine Datenverarbeitung in Echtzeit mit minimaler Latenz. So erfolgt keine überflüssige Sendung von Daten an zentrale Cloud-Plattformen. Dies spart wiederum neben der Bandbreite und auch Kosten. Außerdem wird auch die Skalierbarkeit von Anwendungen erheblich verbessert.
Das schnelle Wachstum von IoT- und Low-Latency-Anwendungen treibt die Nachfrage nach einer lokalen Verarbeitung von Daten voran. IoT-Geräte profitieren von der Möglichkeit, Entscheidungen sofort und lokal zu treffen. Dadurch werden weitreichende Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen eröffnet. Z. B. könnten im Gesundheitswesen Wearables Patienten automatisch und ohne Benutzereingriff Medikamente verabreichen, und in der Automobilindustrie selbstfahrende Autos Sensordaten in Echtzeit verarbeiten, wodurch sie schneller auf ihre Umgebung reagieren können.
Die Kombination von Edge Computing und 5G wird in Zukunft die Skalierbarkeit und den Zugang zu neuen Technologien verbessern. Unternehmen, die dieses Potenzial nutzen, können sich Wettbewerbsvorteile sichern und innovative Anwendungen entwickeln. - Die revolutionären Auswirkungen von Quantencomputing
Das Quantencomputing wird die Cloud-Services-Branche bis 2025 erheblich verändern. Unternehmen profitieren von extrem hohen Rechengeschwindigkeiten und Effizienzgewinnen, vor allem in den Bereichen Sicherheit und Optimierung. Prognosen zufolge wird der Markt für Quantencomputing exponentiell wachsen – von 1,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf 12,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2032. Und die Investitionen in diese Technologie steigen rasant: Alle drei großen Hyperscaler entwickeln aktiv Quantenressourcen. Daneben experimentieren führende Cloud-Anbieter bereits mit Quantum-as-a-Service-Modellen.
Obwohl sich Quantencomputing noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindet, ist bereits jetzt klar, dass es die Art und Weise revolutionieren wird, wie Unternehmen forschen, Modelle erstellen, Sicherheit gewährleisten und Daten analysieren. Diese Technologie führt nicht nur zur optimierten Datenanalyse und Produktivitätssteigerung, sondern wird überdies vollkommen neue Produkte und Dienstleistungen ermöglichen, die heute noch wie Science Fiction erscheinen.
Branchen wie die Pharmaindustrie, die Kryptographie oder die Finanzmodellierung, welche alle einen hohen Bedarf an komplexen Berechnungen haben, werden zu den Vorreitern bei der Nutzung des Quantencomputings gehören. Für sie wird diese Technologie zur „Wunderwaffe“, um bahnbrechende Innovationen und Transformationen zu erreichen. Dank ihrer Skalierbarkeit und Zugänglichkeit ist die Cloud der ideale Weg, um Quantencomputing einer breiten Nutzerbasis zugänglich zu machen. Unternehmen, die bereits auf Cloud-Modelle setzen, werden die Vorteile dieser Technologie schneller nutzen können, da Quantencomputing über Cloud-Plattformen leichter zugänglich wird.