MIDRANGE 09/2016 - page 37

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09/2016 ·
MIDRANGE
MAGAZIN
Schon lange sind viele Standard-
Anwendungen auf Intel-Plattformen
mit Windows- und Linux-Betriebssyste-
men Mainstream und das mit gängiger
Virtualisierung, die immer granularer
wird. Auch SAP forciert mit HANA
die Linux-Plattform und seine eigene
Datenbank. Wirtschaftliche Anreize
sollen den Vormarsch beschleunigen
helfen und „den Fortschritt“ einläuten.
Entscheidungen, diesen Weg zu gehen,
trifft hier in der Regel nicht der CIO,
sondern interessanterweise der CEO.
In der Summe werden zunehmend
auch durch „die Cloud“ Anwendungen
geliefert, ausgerollt, eingeschaltet wie
Strom aus der Steckdose. Fragen nach
Compliance, Datenhoheit etc. stellen
wir hierbei besser nicht, zu viel haben
die großen Hersteller in diese Modelle
investiert, um sie nicht zu etablieren.
Alles in allem ist ein Konzept für
eine klare Ausrichtung der Unterneh-
mens-IT eine Thematik, die schnell
überfordern kann. Trends sollen mitge-
nommen werden, Daten sollen Echtzeit-
informationen rund um die Uhr liefern.
Die Kosten sollen dabei geringer wer-
den, die Leistungsfähigkeit aber immer
höher. Ja und dann gibt es da auch noch
das Thema Sicherheit und irgendwann
noch die Frage nach der Compliance.
Eine Ausrichtung, die eine langfris-
tig ausgelegte Stabilität und eine solide
Basis der Unternehmens-IT anstrebt,
scheint dabei auf der Strecke zu blei-
ben. Nach wie vor gibt es ja Basisauf-
gaben, die das Unternehmen am Leben
halten. Hierzu zählt mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit die
Faktura, der Kunden- und Artikel-
stamm, und, je nach Branche, die Pro-
duktions- und Absatzplanung. Mobile,
Business Intelligence, E‑Tailing, Kun-
den und Partnerportale folgen.
Wäre es nicht sinnvoll, das Bewähr-
te zur Ausgangsbasis zu machen und
alles Weitere darum herum zu bauen?
Was gibt es Wichtigeres als die Kun-
dendaten und die Faktura, die ja seit
Jahren auf der IBM-i-Maschine gut auf-
gehoben waren und es sicher auch wei-
terhin sein werden?
Trends und Entwicklungen hier
hereinzuholen, kann eine ebenso sim-
ple wie geniale Lösung sein. Auch, um
nicht später die zweifelhafte Hoheit
für das Management von über 200 vir-
tuellen Intel Servern, virtuellen und
physischen Netzwerkkomponenten so-
wie 30 Cloud-Lösungen zu haben und
damit verbundenen für 60 APIs sorgen
zu müssen. Denn all dies muss in der
Summe der Dinge ja auch unterhalten
und weiterentwickelt werden; regelmä-
ßiges Patchen, Sicherheitsaudits und
das User Management nicht zu verges-
sen. Das kann eine Fachabteilung be-
reits gut auslasten und die Weiterent-
wicklung in wichtigen Kernbereichen
stark verlangsamen.
Die eine Lösung für jedwede Aufga-
benstellung und Anforderung wird es
wohl nie geben.
Mal angenommen, die IBM i ist
und bleibt der Fixstern für Kernpro-
zesse wie die Faktura und die Kun-
denverwaltung. Dann gilt es, „nur“ die
Trendthemen – egal wie kurz- oder
langfristig sie sein mögen – effizient,
schnell und selbstredend möglichst
risiko- und verzögerungsfrei zusam-
menzubringen bzw. zu integrieren,
ganz dem Credo der IBM i folgend, i
for Business, wie es auch so schön
heißt. Wenn Daten heute das digitale
Gold sind, dann ist die Anwendung se-
kundär, ebenso ob die Daten auf einer
anderen virtuellen oder physischen
Plattform liegen oder aus der Cloud
kommen. Denn diese Daten sind im-
mer noch in Datenbanken der gängi-
gen Hersteller wie Microsoft, Oracle,
IBM DB 2 etc. gespeichert. Logische
Konsequenz ist demnach einfach, die
Datenbankinformationen dorthin zu
liefern, wo sie gebraucht werden.
Leider klingt dies einfacher als es
in der Praxis ist. Unterschiedliche Zei-
chensätze – auch in der IBM-i-Welt –
machen dieses Vorhaben nicht gerade
einfach. Der Teufel steckt hier im De-
tail. Dennoch gibt es Lösungen, die die-
ses Vorhaben ermöglichen. Im Regelfall
werden so in Echtzeit die relevanten
Informationen ausgetauscht.
Einmal definiert gehen die Daten
per IP-Protokoll auf die Reise an jeden
gewünschten Ort. Somit lassen sich
vorhandene Datenbanken ergänzen
oder auch gänzlich neue aufbauen. Ge-
schätzte Alt-Anwendungen können mit
Daten aus Web-Systemen (Webshop,
Meinungsumfrage, Digitales Marketing,
Social Media etc.) versorgt werden. Zu-
lieferer und Kunden erhalten eigene Da-
tenbanken zum Self Service. Die Mög-
lichkeiten sind sehr vielfältig. Zusätz-
lich wird ein hohes Maß an Sicherheit
geschaffen und auch die Kontrolle über
die Informationen gewährleistet.
Insgesamt wird der Aufwand für
die Verwaltung überschaubar gehalten.
Trends können berücksichtigt werden.
Dabei muss aber Bewährtes nicht geop-
fert werden.
Sie sehen, dass das geschätzte Sys-
tem i auch für alle Trends zu haben
ist, wobei sie diese Trends sehr wahr-
scheinlich auch überleben wird. Denn
bewiesen und verdient gemacht hat sie
sich ja schon lange.
Marc Rohloff
ó
Die Datenbank-Information wird dahin
geliefert, wo sie gebraucht wird.
Quelle: QSL
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