MIDRANGE 10/2016 - page 18

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SONDERTEIL
SAP
MIDRANGE
MAGAZIN · 10/2016
Wie man die SAP-HANA-Cloud-Plattform vorantreiben kann
S/4HANA braucht Zeit
und Argumente
2025 ist Schluss mit der SAP Business Suite, der ERP-Lösung von SAP. Zumindest wenn es
nach SAP geht, soll sie vollständig von SAP S/4HANA abgelöst werden. Doch bislang ist der
Innovationsmut verhalten. Das musste jüngst auch Bernd Leukert, Mitglied im SAP-Vorstand,
zugeben. Er setzt auf die SAP-Partner, die aus ihrer altbewährten Komfortzone herausgehen
müssen. Doch wie sieht das in der Praxis aus? Ein SAP-Partner packt aus.
W
er den digitalen Wandel in der
Fabrik vollziehen möchte, benö-
tigt künftig eine IT-Landschaft, in der
Anwendungen miteinander vernetzt
und automatisiert laufen und Daten
in Echtzeit bereitgestellt werden kön-
nen. Der digitale Kern SAP S/4HANA
ermöglicht im Zusammenspiel mit
der In-Memory-Datenbank SAP HANA
eine durchgängige und nachhaltige
Unternehmenstransformation.
SAP
S/4HANA gibt es On-Premise oder in
der Cloud. Laut dem SAP-Beratungsun-
ternehmen Phoron Consulting schnei-
det SAP mit S/4HANA einige Zöpfe ab
und bringt bestehende Prozesse sowohl
über die Datenbank im Hintergrund als
auch vom User Interface her auf eine
neue zukunftstaugliche Version. SAP-
Anwender profitieren von den neuen
SAP-Fiori-Oberflächen, die wesentlich
intuitiver zu bedienen sind als das SAP
GUI, die grafische Benutzeroberflä-
che eines aktuellen ERP-SAP-Systems.
Kunden selbst bekommen mit der HA-
NA-Datenbank eine Plattform geliefert,
die zusätzlichen Nutzen hinsichtlich
performance-intensiver Berechnungen
und Analysen bietet, z. B. als Basis für
SAP Predictive Analytics, SAP Data Mi-
ning und SAP HANA Datawarehousing.
Die Reaktionen auf die neue Lö-
sung von SAP sind laut der Innovati-
onsstudie 2016 der Deutschen SAP-
Anwendergesellschaft (DSAG) aber
eher verhalten. Der DACH-Mittelstand
agiert zögerlich und investiert haupt-
sächlich in Rollout- und Konsolidie-
rungsvorhaben. Lediglich fünf Prozent
der Unternehmen sehen S/4HANA als
Schwerpunkt ihrer Hauptinvestition.
„Die Stärken der neuen Business Sui-
te erfordern von Kunden, vorhandene
Systeme zu migrieren und gegebenen-
falls Prozesse anzupassen“, so Wolf-
gang Mayer, Managing Consultant bei
der Phoron Consulting. „Die teilweise
Änderung des Datenmodells bedingt
gegebenenfalls auch Anpassungen von
kundenspezifischen Programmen und
Oberflächen. Die HANA-Datenbank
stellt andere, meist höhere Anforderun-
gen an die Systemlandschaft als eine
‚normale‘ Datenbank. Insofern gibt es
einige Punkte, die im Zuge einer ROI-
Rechnung einen deutlichen Mehrwert
bringen müssen, bevor ein solches Pro-
jekt angegangen wird.“
Für einige Kunden ist laut Mayer
die Arbeit in der Cloud, wie etwa die
Übertragung von bzw. der Zugriff auf
Daten, mit einem unguten Bauchgefühl
verbunden: „Das Wichtigste ist, die sei-
tens SAP umfangreich vorhandenen
Informationen und Schlagwörter für
Kunden verständlich aufzubereiten.
Wir erklären z. B. unseren Kunden
die Unterschiede zwischen ‚Suite on
anyDB‘, ‚Suite on HANA‘, ‚SUITE on
HANA inklusive S/4HANA Finance‘
und ‚S/4HANA‘. Wir zeigen auf, wo die
Vorteile und Risiken liegen. Nachdem
wir vor allem unsere Bestandskunden
und deren Geschäft sehr gut kennen,
wissen wir auch, welche Vorteile zu
erwarten sind und welche Punkte man
sich genau ansehen muss. Bei Neukun-
den ist SAP noch nicht im Einsatz, hier
sieht die Sache natürlich noch ganz an-
ders aus. Hier wird seitens Phoron be-
raten, mit welcher Version – also ‚Suite
on HANA mit S/4HANA Finance‘ oder
Wolfgang Mayer
ist Mitbegründer und
Managing Consultant bei der Phoron
Consulting in Wien und seit insgesamt
16 Jahren im SAP-Umfeld tätig.
Foto: Phoron Consulting GmbH
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