MIDRANGE 10/2016 - page 8

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MIDRANGE
MAGAZIN · 10/2016
MIDRANGE
AKTUELL
POWERLINUX
IBM i und IBM PowerLinux
Fit für aktuelle SAP-Lösungen
IBM-i-SAP Kunden befinden sich in der komfortablen Lage, weitere SAP-Entwicklungen
entspannt verfolgen zu können. Sie haben die Wahl, ihre SAP-Systeme weiterhin auf ihrer
POWER-basierten IBM i Umgebung mit den neuesten Entwicklungen von SAP und IBM zu
betreiben, oder bei Bedarf in parallelen POWER Linux LPARs mit SAP HANA auf POWER zu
experimentieren. Selbst bei einem Umstieg zu SAP HANA bietet sich IBM i weiterhin als hoch-
performanter Application Server an. Die aktuelle IBM POWER-Technologie macht es möglich.
M
ehr als 20 Jahre ist es her, dass
mit SAP R/3 3.0C die erste
SAP-Version für das Betriebssystem
OS/400, der Vorgänger des heutigen
Betriebssystems IBM i, allgemein ver-
fügbar wurde. Zielgruppe der SAP-Im-
plementierung auf AS/400 und IBM i
waren und sind in erster Linie mittel-
ständische Unternehmen, die Wert auf
einen stabilen Rechenzentrumsbetrieb
mit überschaubaren Risiken und gerin-
gen Administrationskosten legen. Ei-
nen wesentlichen Beitrag zur Stabilität
und Zuverlässigkeit des Systems leistet
die integrierte Datenbank DB2 auf IBM
i, die mittlerweile auf fast 30 Jahre per-
manente Optimierung und Weiterent-
wicklung zurückblicken kann.
Einspeicherkonzept,
Virtualisie-
rung, automatische Statistiksammlung
und weitere integrierte Datenbankfunk-
tionen, etwa das automatische Anlegen
von temporären Indizes (MTI), sorgen
dafür, dass Administrationsaufgaben
auf ein Minimum reduziert werden
können. Die objektorientierte Betriebs-
systemarchitektur und die spezielle
Hardware-Unterstützung von Pointern
tragen dazu bei, dass IBM i deutlich
weniger anfällig ist für Computer-Viren
als viele andere Betriebssysteme.
Anforderungen an die Computer-
systeme und die zu verarbeitenden
Datenmengen wachsen ständig. IBM
trägt dem Rechnung durch die steti-
ge Entwicklung und Freigabe neuer
Hardware-Modelle. Seit April 2014
läuft das Betriebssystem IBM i auf
POWER8-Prozessoren, die gegenüber
den Vorgängermodellen nicht nur ein
Vielfaches an Arbeitslast bewältigen
können, sondern auch im Bereich der
für SAP Anwendungen wichtigen „sin-
gle-threaded“-Performance und in den
Ein-/Ausgabeschnittstellen
enorme
Verbesserungen gebracht haben.
Ergänzt wurde das Angebot durch
neue, schnelle Speichertechnologie,
wie z. B. Flashspeicher und Easy Tier.
Parallel dazu beschleunigte IBM i 7.2
die SAP-Anwendungen durch Verbesse-
rungen bei der Parallelverarbeitung im
Dateisystem QFileSvr.400 und Ände-
rungen im SQL-Optimierer, die die sehr
kurzen Antwortzeiten moderner Spei-
chersysteme besser berücksichtigen.
Cloud-Konzepte können durch Virtua-
lisierung auf Basis von PowerVM und
dem IBM PowerVC Virtualization Cen-
ter umgesetzt werden – optional auch
in Zusammenarbeit mit dem SAP Land-
scape Virtualization Manager (LVM).
Eine besondere Stärke der Da-
tenbank DB2 für IBM i sind Encoded
Vector Indizes (EVIs), die besonders
im Bereich der Datenanalyse (SAP
Business Warehouse) eine große Rol-
le spielen. Die Verwendung von EVIs
hat, zusammen mit anderen Faktoren,
dazu geführt, dass IBM regelmäßig
hervorragende Ergebnisse in den SAP-
BW-Benchmarks erzielen konnte – bis
hin zum SAP BW Enhanced Mixed Load
(BW EML) Standard Application Bench-
mark im direkten Wettbewerb mit der
Datenbank SAP HANA (Zertifizierungs-
nummer: 20130202).
Im November 2015 wurde die EVI-
Funktionalität für alle Releases ab IBM i
7.1 so erweitert, dass SQL-Abfragen un-
ter bestimmten Umständen direkt aus
den EVIs – spaltenorientiert – ohne Zu-
griff auf die darunterliegende Tabelle,
beantwortet werden können (EVI Only
Access – EOA). Besonders dann, wenn
von einer sehr großen Tabelle mit sehr
vielen Spalten nur wenige Spalten ab-
gefragt werden, ergibt sich eine deut-
liche Verringerung der Antwortzeiten
beim EVI Only Access.
Zu Beginn der Entwicklung von
SAP R/3 ging SAP davon aus, dass die
am Markt verfügbaren Datenbanken
nur begrenzte Möglichkeiten hatten.
Um möglichst viele Datenbanken un-
terstützen zu können, erlaubte SAP in
der „Open-SQL“-Schnittstelle der Pro-
grammiersprache ABAP nur den kleins-
ten gemeinsamen Nenner aller unter-
stützten Datenbanken und verlagerte
einen Großteil der Arbeitslast in die
Anwendungsserver. Mit SAP NetWeaver
7.40 SP05 hat SAP seit 2014 unter der
Überschrift „Core Data Services“ (CDS)
begonnen, die „Open-SQL“-Schnittstel-
le und die Datendefinitionssprache
(„DDL“) für SQL-Sichten erheblich zu
erweitern, um komplexere Datenbank-
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