MIDRANGE 09/2016 - page 26

26
SCHWERPUNKT
INDUSTRIE 4.0
MIDRANGE
MAGAZIN · 09/2016
Die Intelligenz wandert in den Virtualisierungslayer
Modernes Rechenzentrum
Hyperkonvergenz ist der größte Fortschritt in der IT seit der Virtualisierung. Sie erlaubt
ein stufenloses Skalieren von Rechenleistung und Speicherplatz. Das befähigt Firmen,
den digitalen Wandel zu bewältigen. Bei der Intelligenz, die heute schon in Virtualisierung
steckt, ist zu erwarten, dass Software das Data Center der Zukunft steuert.
A
nalystenhäuser wie Gartner emp-
fehlen Wirtschaftsunternehmen
regelmäßig, womit sie sich in Bezug auf
ihre IT-Infrastruktur dringend beschäf-
tigten sollten. Im Augenblick verhar-
ren drei Topthemen ganz oben auf der
Aufgabenliste. Die Experten sind sich
einig: Stellen sich Unternehmen bei
Business Analytics, Infrastruktur und
Cloud-Architekturen gut auf, bestehen
sie im Wettbewerb. Firmen müssen
an die richtigen Daten kommen, diese
schnell verarbeiten und analysieren,
um ihre Geschäftsmodelle für die Zu-
kunft fit zu machen. Die digitale Trans-
formation ins Industrie-4.0-Zeitalter
lässt sich nur mit modernisierter IT-
Infrastruktur erreichen.
Gefragt sind deshalb elastische IT-
Strukturen, die sich an den steigenden
und wechselnden Bedarf der Unter-
nehmen anpassen. Modular aufgebau-
te, immer günstigere Hardware bildet
jetzt die Basis im Rechenzentrum. Auf
ihr läuft eine flexible und intelligente
Software, die die Ressourcen auf allen
Ebenen vom Server über Storage bis
zum Netzwerk zuweist – ganz nach
Bedarf. Dabei ist das Verwalten von
virtuellen Servern bereits Standard.
Das logische Zuteilen von Speicher-
und Netzwerkressourcen erfolgt hin-
gegen noch nicht automatisiert. Das
ändert sich gerade – denn das Rechen-
zentrum der Zukunft ist softwarege-
steuert.
Die interne IT unter Druck
Ein modernes Betriebskonzept für das
Data Center entlastet die firmeninterne
IT-Abteilung, die doppelt unter Druck
steht. Zum einem stellt sie den Fachab-
teilungen Rechenleistung und Services
aus dem Rechenzentrum bereit. Erhal-
ten die Anwender nicht die benötigten
IT-Ressourcen, droht Schatten-IT, denn
die Fachabteilungen weichen auf Alter-
nativen in der Cloud aus. Andererseits
hat die interne IT zu kämpfen, weil sie
mit demselben Budget immer mehr
leisten muss. Weitere Investitionen in
virtualisierte Umgebungen sollten das
Dilemma lösen.
Stand der Virtualisierung
Damit Ressourcen im Rechenzentrum
zentral verwaltet werden können, müs-
sen die einzelnen Komponenten wie
Server, Speicher und Netzwerk virtua-
lisiert werden. Das ist für Testsysteme
längst gang und gäbe, ist heute aber
auch bei Servern der Fall, die täglich im
Einsatz sind. Auf virtuellen Maschinen
(VMs) laufen dabei Betriebssysteme,
die sich die Hardware teilen – was die-
se besser auslastet.
Ein weiteres wichtiges Element
ist Shared Storage, das die Basis für
Software Defined Storage (SDS) bildet.
Trennt man die Hardware-Eigenschaf-
ten vom Speichermanagement durch ei-
ne Abstraktionsschicht, verbessert sich
auch hier die Auslastung. Speicherme-
dien wie SDDs und HDDs werden also
von einem Hypervisor virtualisiert und
als Speicher zur Verfügung gestellt.
Nicht zuletzt kann man dadurch auch
leistungsfähige Flash-Speicher einfach
integrieren. Der virtuelle Speicher stellt
eine Ressource dar und ist per Software
Standard im Data Center: Server-Virtualisierung sorgt für besser ausgelastete und flexibel zu-
zuteilende Rechnerkapazitäten. In Zukunft wird Software das Rechenzentrum komplett steuern.
© CCO
1...,16,17,18,19,20,21,22,23,24,25 27,28,29,30,31,32,33,34,35,36,...52
Powered by FlippingBook