Der „Modern Workplace“ ist aufgrund der aktuellen Pandemie in den Unternehmen angekommen. Vieles spricht dafür, dass diese Art der Arbeit nach dem Überstehen der Krise zum neuen Normal wird. Gero Dieckmann, Leiter der Geschäftsstelle Nord der SVA System Vertrieb Alexander GmbH, bezieht im Interview mit dem Midrange Magazin (MM) unter anderem dazu Stellung.
MM: Wie lauten die größten Vorteile für Unternehmen und Mitarbeiter?
Dieckmann: Dass sich in Deutschland im März 2020 die IT-orientierte Arbeitsweise quasi schlagartig komplett verändert hat, steht wohl außer Frage. Ich möchte daher einen Vorher-Nachher-Blick wagen: Im vergangenen Jahr haben wir als SVA den Modern Workplace auf Veranstaltungen wie der Presence Meets Future 2019 oder Fokus-Events zu End User Computing als „Top-Thema“, „Chefsache“ und „tragende Säule der Digitalisierung“ bezeichnet und dabei von unseren Kunden zwei wesentliche Negativ-Reaktionen erhalten: Entweder wurde bereits umfassend in diese Technologien investiert, der berufliche Alltag kam auf vielen Ebenen den tatsächlichen Möglichkeiten aber nicht nach, oder die IT-Verantwortlichen erhielten nicht das für die Umsetzung notwendige Gehör bzw. Budget.
MM: Und was passierte danach?
Dieckmann: Beides änderte sich im Frühjahr 2020 rapide: Im ersten Fall wurde die Arbeitsweise unmittelbar auf Home-/Flex-Office-Methodiken umgestellt, im zweiten Fall waren die Budgets per sofort verfügbar und Projekt-Umsetzungen bis zum vollständigen Enablement erfolgten zum Teil binnen weniger Stunden.
MM: Was hatte das für Auswirkungen?
Dieckmann: Das Anwendererlebnis wurde endlich berücksichtigt: Die Bereitstellung von Diensten, Anwendungen und Desktops geht einher mit hoher Akzeptanz bei den Nutzern und dauerhaft positivem Einfluss auf die Wertschöpfungskette. Die Benutzererfahrungen der vergangenen Monate werden die Komplexität reduzieren, zum Beispiel auch im Hinblick auf Reisezeiten und -kosten oder schlicht die Vorbereitung von Business-Meetings, und Raum schaffen für eine noch dynamischere Umsetzung von kurzfristigen Anforderungen.
MM: Welche Ratschläge geben Sie Unternehmen mit, die nach der schnellen Einführung von Digital Workplace-Lösungen nun ihre Compliance-Vorgaben auch in der „verteilten Konfiguration“ umsetzen müssen?
Dieckmann: Ein Rahmenwerk zu schaffen, das hierfür Security Policies sowie ein Mobility IT-Konzept vorsieht, ist der wohl wichtigste Ratschlag. Enterprise Mobility Management rund um Citrix-, VMware- oder Microsoft-365-Themen, um einige wichtige Beispiele zu nennen, ermöglicht einerseits eine zentrale Verwaltung der mobilen Endgeräte im Unternehmen, ist andererseits aber auch notwendig für die Einhaltung von Datensicherheit und Datenschutz. Der Mobile Arbeitsplatz ist derzeit die Realität, das Ziel jedoch ist fraglos der „sichere Mobile Arbeitsplatz“.
MM: Welche Rolle spielt der Trend zu „Everything as a Service“ und Multi-Cloud-Architekturen bei den aktuellen Digitalisierungsmaßnahmen in den Anwenderunternehmen?
Dieckmann: Meines Erachtens sogar die allergrößte Rolle überall dort, wo unternehmensintern Gründe für die Nichtumsetzung von Business-getriebenen IT-Projekten vorliegen! Ausgangspunkte können sein, dass ausreichende Mitarbeiter in der IT-Abteilung für die Umsetzung oder Technologie-Know-how für neue Themen fehlen, oder auch, dass Prioritäten auf anderen Projekten liegen oder Kompetenzen in agilen Methoden zu entwickeln wären. In all diesen Fällen greifen „as-a-Service“-Varianten, die meiner Überzeugung zufolge feste Bestandteile einer modernen IT-Strategie sein müssen.
MM: Warum machen es sich viele Unternehmen bei ihren Digitalisierungsprojekten so schwer?
Dieckmann: Zumeist mangelt es an Aspekten wie dem Mut zur Veränderung, einem durchgängigen Commitment für die Projektumsetzung und dem Freiraum Neues gestalten zu können. Das klingt einfach, ist es auch. Zudem ist es plakativ – Gleiches gilt aber auch für Anti-Argumente wie „So arbeiten wir nicht“ oder „Ich weiß nicht, ob die Mitarbeiter das verstehen werden.“ Es sind Sätze und Gedanken wie diese, die systemische Freiheit und schlichtes Querdenkern behindern.
MM: Welche Risiken kommen durch die Digitalisierung ins Spiel?
Dieckmann: Wir erleben bei den Anwendern erhöhte Bedrohungslagen durch zielgerichtete Angriffe. Eine Schattenseite der Digitalisierung sind neue Dienstleistungen wie „Cybercrime as a Service“. Zur Klarstellung: Diesen Service bieten wir als SVA nicht – dafür aber den bestmöglichen Schutz vor erfolgreichen Cyber-Angriffen. Wichtige Bausteine einer effektiven Cyber-Security-Strategie sind hierbei Sensibilisierungen und Trainings der Mitarbeiter zum Schaffen einer deutlich erhöhten Security Awareness.
MM: Wo können sich Anwenderunternehmen über die erfolgversprechenden IT-Trends informieren?
Dieckmann: Als kundenindividuelles Event haben wir die kostenlose Customer Meets Presence & Future geschaffen, einen Wunsch-Webcast mit den aus der jeweiligen Kundensicht wichtigsten Herausforderungen und Themen im Fokus. Dieses digitale Format, das unter anderem auch die gerade angesprochenen Diskussionen zu Enterprise Mobility Management oder „Everything as a Service“ als Option vorsieht, basiert auf den Inhalten unserer erfolgreichen Event-Reihe Presence Meets Future 2020 und liefert eine Auswahl aus allen SVA-Portfolio-Bereichen. Zudem bieten wir mit der „road to solutions: Presence Meets Future“ am 13.08.2020 ab 09:15 Uhr in Kooperation mit Silpion eine Digitale Konferenz mit einer festen Agenda an, bei der wir Digitalisierungsthemen in den Mittelpunkt stellen – wobei dieses Event genau betrachtet eine Spezialausgabe der Customer Meets Presence & Future ist, bei der mehrere Kunden gemeinsam die Vortragsauswahl getroffen haben. Bei diesem Event ermöglichen wir allen Interessierten mittels einer einfachen Anmeldung unter solutions.hamburg die kostenfreie Teilnahme.
MM: Haben Sie auch einen zeitlich weiteren Ausblick für die Anwenderunternehmen?
Dieckmann: Wir werden vermehrt digitale Events anbieten und somit dem Wunsch nach Flexibilität genauso begegnen. Das gilt beispielsweise für die aktuell in Vorbereitung befindlichen SVA POWER Digital Event Days. Bei der solutions:2020 beteiligen wir uns im Zeitraum 02.-04.09.2020 an einem hybriden Modell aus Onsite-Networking-Expo in Hamburg und digitalem Wissensaustausch für alle Interessierten. Mein Team ist ebenso wie ich selbst neugierig auf dieses neue Format.
Für unsere Kunden im Norden Deutschlands darf ich hier im Midrange Magazin ankündigen, dass die Presence Meets Future 2021 ganztägig am 16.02.2021 in Hannover und am 02.03.2021 in Hamburg stattfinden wird. Kostenfreie Anmeldungen sind bereits jetzt unter events@sva.de jederzeit möglich. Unser erklärtes Ziel ist hierbei erneut alle SVA-Portfolio-Bereiche in drei parallelen Tracks zu repräsentieren, zum Austausch mit unseren Herstellerpartnern einzuladen sowie professionelle IT mit Spaß und Leichtigkeit zu verknüpfen!
MM: Wie können IT-Dienstleister bei der Digitalisierung den Anwenderunternehmen helfen und welches Know-how ist dazu bei den IT-Dienstleistern nötig?
Dieckmann: Zunächst einmal benötigen auch die IT-Dienstleister den meinerseits zuvor angesprochenen und fortwährenden Mut zur Veränderung. Am Beispiel der SVA lässt sich dieses wie folgt darstellen: Langjährig sind wir bereits als Systemintegrator mit Schwerpunkte wie Datacenter-Infrastructure rund um POWER, Mainframe und Storage sowie Business Continuity bekannt – diese Segmente bleiben etabliert und modern zugleich. Im Sinne der Kundenorientierung haben wir in den letzten Jahren zusätzlich Fachbereiche rund um Themen wie Big Data Analytics, Service Management, EUC, IT-Security und SAP aufgebaut. Im Zuge von Multi-Cloud-Themen, Container-Technologien und DevOps kam im vergangenen Jahr Agile IT hinzu. Jeder einzelne Fachbereich erfährt in unserem starken Unternehmenswachstum mit inzwischen mehr als 1.500 Mitarbeitern kontinuierlich Veränderungen und verfolgt Marktimpulse entlang unseres Portfolios im Einklang mit dem Bedarf unserer Kunden. Dabei erhält unser Know-how über Fortbildungen unserer Top-Experten und viele Zugänge von zusätzlichen Spezialisten in unserem Unternehmen zunehmend Breite und Tiefe rund um die modernsten Anforderungen. Hierbei begleiten wir die Anwenderunternehmen entlang der jeweiligen Digitalisierungsstrategie langfristig in allen Themen und verknüpfen diese förmlich nach Belieben – mit dem erklärten Ziel der maximalen Kundenzufriedenheit. (rhh)