Das Konzept der Zero Cost Transformation verspricht Unternehmen eine kostenneutrale Modernisierung ihrer Altsoftware. Kann das wirklich funktionieren? Ja, sagen Experten beim IT-Dienstleister Avision – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Das Angebot klingt äußerst verlockend: IT-Dienstleister versprechen Unternehmen mit dem Ansatz der Zero Cost Transformation eine kostenlose Modernisierung ihrer Altsoftware. Die Idee dahinter: Hat ein Unternehmen eine Legacy-Anwendung im Einsatz, hat sie für ihre Wartung ein festes jährliches Budget eingeplant. Nun übergibt das Unternehmen die Wartung für einen vereinbarten Zeitraum X an den IT-Dienstleister und bezahlt ihm genau dieses Budget als feste jährliche Pauschale. Der Dienstleister übernimmt dafür nicht nur die Wartung, sondern modernisiert die Software zusätzlich.

Und so rechnet sich dieses Modell: Zum einen kann der Dienstleister in der Regel die Software effizienter warten als das Unternehmen selbst. Zum anderen wird die Software durch die Modernisierung deutlich wartungsärmer. Nach der Modernisierung muss der Dienstleister also deutlich weniger für die Wartung aufwenden, als ihm de facto durch die Pauschale bezahlt wird.

Diese Differenzen sind groß genug, dass er damit nicht nur seine Aufwände für die Modernisierung decken kann, sondern auch noch den notwendigen Gewinn erzielt. Das Unternehmen profitiert ebenfalls – und zwar doppelt. Es erhält nicht nur eine kostenlos modernisierte Software zurück, sondern auch eine Software, die deutlich wartungsärmer ist als in der Vergangenheit.

Soweit die Theorie. Aber funktioniert dieser Ansatz auch in der Praxis? Ja, sagt der auf Software Revival spezialisierte IT-Dienstleister Avision. Allerdings müssen dafür die Rahmenbedingungen stimmen:

  • Die Verträge müssen langfristig genug angelegt sein, damit der Dienstleister wirtschaftlich agieren kann. Ansonsten besteht die Gefahr, dass er aus ökonomischen Gründen die Qualität vernachlässigt und eine Modernisierung vornimmt, die nicht nachhaltig ist – beispielsweise, indem er Komponenten in der Altsoftware belässt, die kurz nach dem Ablauf seines Vertrags mit dem Unternehmen nicht mehr von ihrem Hersteller mit Support unterstützt werden.
  • Für das Unternehmen lohnt sich Zero Cost Transformation nur, wenn es um eine Software geht, die einen großen Investitionsstau aufweist und deshalb hohe Wartungskosten verursacht. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn sie immer noch fachliche Funktionalitäten enthält, die längst nicht mehr benötigt werden.
  • Das Unternehmen und der IT-Dienstleister binden sich für eine längere Zeit fest aneinander. Das erfordert starkes gegenseitiges Vertrauen. Idealerweise vergibt das Unternehmen den Auftrag an einen Dienstleister, mit dem er schon längere Zeit erfolgreich zusammenarbeitet. Handelt es sich um einen neuen Partner, sollte das Unternehmen sich ausgiebig über ihn erkundigen und Referenzen einholen.
  • Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das Unternehmen sollte die Möglichkeit haben, konkrete Vorgaben zu machen und die Qualität der Arbeit zu überprüfen. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass das Unternehmen selbst noch über Know-how-Träger für die Altsoftware verfügt, die in der Lage sind, die Arbeit des Dienstleisters fachmännisch zu beurteilen.

„Zero Cost Transformation ist ein sehr innovativer Ansatz für Software-Modernisierungsprojekte von Unternehmen und Behörden“, sagt Nadine Riederer, Geschäftsführerin bei Avision. „Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können sie davon erheblich profitieren. Das gilt vor allem dann, wenn sie den erforderlichen Betrag für die Modernisierung nicht auf einmal aufbringen können oder möchten, denn bei der Zero Cost Transformation streckt ihnen der Dienstleister diesen Betrag im Grunde genommen vor.“ (rhh)

Avision GmbH