Um „Wiederholungstäter“ abzuhalten, erläutert der IT-Dienstleister Avision einige besonders beliebte Schnitzer in Software-Entwicklungsprojekten.

Eines ist auf alle Fälle klar—auch Softwareentwickler machen Fehler. Manche davon sind sogar besonders weit verbreitet. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, erläutern Experten des IT-Dienstleisters Avision einige beliebte Schnitzer in Entwicklungsprojekten:

  • Weil sie einfach nett sind und der Product Owner oder die Fachabteilung es sich so sehr wünschen, nehmen Entwickler kurz vor Ende des Sprints noch einmal eine neue Anforderung auf. Das ist keine gute Idee, denn am Ende verursacht dann genau ihre Umsetzung einen Fehler. Besonders häufig passiert das bei ganz kleinen Anforderungen, die unproblematisch erscheinen und deshalb nicht wirklich ernst genommen werden.
  • Ebenfalls ein beliebter Last-Minute-Fehler: kurz vor Ende des Entwicklungsprojekts noch eine Komponente austauschen. Bei einem Framework, das wir verwenden, ist ein Bug aufgetaucht? Dann nehmen wie eben eine neuere Version davon. Da stellt sich dann aber leider raus, dass diese fünf andere Bugs hat.
  • „Ich hab‘ da mal schnell was angepasst, weil es nicht schön war.“ Klingt nach lobenswerter Eigeninitiative, geht aber allzu oft nach hinten los. Bei solchen Aktionen schreiben Entwickler nämlich meist keine Testfälle und kontrollieren auch nicht, welche Auswirkungen ihre Anpassungen auf den Rest der Software haben.
  • Das Entwicklungsprojekt hat zeitlichen Verzug? Dann wechseln wir einfach vom konservativen zum agilen Vorgehen, Agilität ist ja schließlich ein Garant für schnelle Entwicklung. Stimmt nur leider nicht. Agil entwickeln heißt, die Bedürfnisse der Nutzer besser zu erfüllen, weil man flexibler ist. Agilität sorgt dafür, dass man das Ziel genauer trifft, nicht schneller.
  • Ein weiterer häufiger Versuch, zeitlichen Rückstand aufzuholen, ist das Aufstocken des Teams. Das kann sogar klappen, wenn man das Team von zehn auf elf Mitarbeiter erhöht. Aber fünf neue Mitarbeiter sind zu viel des Guten. Sie müssen alle eingearbeitet werden und der Kommunikationsaufwand im Team erhöht sich deutlich. Außerdem brauchen manche Prozesse einfach eine bestimmte Zeit – ganz egal, wie viele Personen daran arbeiten.
  • Vermeintliche Zeitersparnis zum Dritten: Um schneller zu sein, setzt das Team beim Testen der Software verstärkt auf Testautomatisierung. Hier verhält es sich aber ähnlich wie bei der Agilität. Durch automatisierte Tests wird der Code besser, aber er ist nicht schneller fertig. Da die Teams zusätzlich zum Code die Testfälle entwickeln müssen, kommen sie in Summe auch nicht schneller voran.

„Aus Fehlern wird man klug. Und besonders klug wird man, wenn man nicht nur aus den eigenen, sondern auch aus den Fehlern anderer lernt“, sagt Nadine Riederer, CEO von Avision. „Manchmal lässt es sich auch in Entwicklungsprojekten nicht vermeiden, Lehrgeld zu zahlen, aber es ist nur vernünftig, diese Ausgaben so niedrig wie möglich zu halten.“ (rhh)

Avision GmbH