Wer sich bis heute keine Gedanken über das Thema Modernisierung der Altanwendungen gemacht hat, wird in naher Zukunft große Probleme in der Betreuung dieser bekommen. Auf der einen Seite gehen erfahrene Anwender in den wohlverdienten Ruhestand und auf der anderen Seite kommen keine jungen Entwickler hinzu. Im Interview mit dem Midrange Magazin (MM) erklärt Andreas Strietholt, Geschäftsführer der Task Force IT-Consulting GmbH, welche Lösungsmöglichkeiten parat stehen.

MM: Warum sollten Unternehmen das Thema Software-Modernisierung strategisch angehen?
Strietholt: Veraltete Technologien lassen sich kaum mehr modifizieren, weil einfach die Fachkräfte hierzu fehlen. Deshalb ist es besonders wichtig, hier sehr zeitnah eine Entscheidung für den Modernisierungsprozess zu treffen um dann auch die Integration junger Entwickler mit neuen Technologien zu ermöglichen.

MM: Wie können die IT-Verantwortlichen sicherstellen, dass bei der Software-Modernisierung vor allem die „sinnvollen Bereiche“ zuerst angegangen werden?

Quelle: Task Force IT-Consulting GmbH

Andreas Strietholt, Geschäftsführer Task Force IT-Consulting GmbH

Strietholt: Hier ist es sehr wichtig, die bestehenden Anwendungen erst mal richtig zu verstehen und vor allen Dingen komplexe Zusammenhänge zu erkennen. Alte Anwendungen lassen sich meistens gut mit einem Wollknäuel vergleichen, der sehr undurchsichtig ist. Wenn hier durch Maßnahmen wie zum Beispiel Clustering vorgenommen werden, lassen sich kleinere eigenständige Anwendungsbereiche erstellen und diese sind dann auch viel besser für ein Modernisierungsprojekt zu beurteilen. Bei der Priorisierung der Modernisierungsmaßnahmen ist dann auch der Umfang und die zeitliche Planung besser erkennbar.

MM: Wie lässt sich erreichen, dass eine modernisierte Software den Weg für Innovationen leichter macht?
Strietholt: Die Auswahl der richtigen Produkte ist hier sehr entscheidend und diese müssen sich auch nahtlos in die bestehende Altanwendung integrieren lassen. Produkte zur Modernisierung sollen dabei helfen, bestehenden Code besser zu verstehen und auch zu Editieren. Eine automatische Konvertierung von Fix-Format RPG zu Total free RPG ist hier bereits ein gutes Bespiel. Eine moderne Oberfläche, die dann im Browser läuft ist ein weiterer wichtiger Aspekt für zukünftige Innovationen. Modernisierung fängt aber schon bei der Datenbank an und eine Umstellung von DDS beschriebenen Dateien hin zu SQL-DDL ist hierbei sehr hilfreich. Und zu guter Letzt die Integration von JavaScript in bestehende RPG-Anwendungen macht es sehr einfach, unter Node.JS fertige Pakete auf der IBM i nahtlos zu integrieren.

MM: Welche Tools sind für die Software-Modernisierung im Bereich der AS/400 bzw. IBM i zielführend?
Strietholt: Hier können wir auf die guten Erfahrungen mit unseren langjährigen Kunden zurückblicken, die bereits erfolgreich modernisiert haben. Wir bieten hier eine große Auswahl von Komponenten an, die sich alle auf Basis von RDi in das Kundensystem integrieren lassen. Wir legen dabei sehr großen Wert auf das perfekte Interfacing dieser Produkte, so dass diese im gemeinsamen Zusammenspiel noch effizienter zu benutzen sind. Unseren Kunden bieten wir Produkte wie CMOne, X-Analysis, Profound-UI und Profound.js als Paket an, um ihr Modernisierungsprojekt erfolgreich und auch zeitnah zu realisieren.

MM: Wie wichtig ist der Unterbau – also Hardware und Betriebssystemversion – für das Angehen von Software-Modernisierungsprojekten im Bereich der IBM i?
Strietholt: Die Basis für ein erfolgreiches Modernisierungsprojekt ist in jedem Fall eine aktuelle Version des IBM i-Betriebssystems. Wer heute noch unter V6R2 entwickelt, erhält auch im Normalfall keine Unterstützung von Seiten der IBM mehr. Mit einem aktuellen Betriebssystem werden alle notwendigen Komponenten zur Modernisierung auf der IBM i bereitgestellt und ohne weitere Hardware lassen sich moderne Browseranwendungen und auch Anwendungen unter JavaScript mit Node.js sehr elegant realisieren.

MM: Welche Skills sind für Software-Modernisierungsprojekte auf der Basis von IBM i im Unternehmen nötig – und wie soll ein Unternehmen diese Herausforderung angehen, wenn es zu wenig Know-how in diesem Bereich hat?
Strietholt: Bei unseren Modernisierungsprojekten ist es so, dass wir den Kunden genau dort ‚abholen‘, wo er sich heute aktuell befindet. Das ist nicht immer der Idealzustand, aber mit unseren Werkzeugen und Produkten lässt sich eine Integration immer sehr zeitnah durchführen. Der Kunde erhält von uns zu den ausgewählten Modernisierungsprodukten Schulungen und Aufgaben, die bereits in der Umgebung auf den Kundensystemen durchgeführt werden. Wir begleiten den Kunden bei dem Modernisierungsprojekt mit unseren eigenen Mitarbeitern, oder bieten dem Kunden bei längerfristigen Projekten dann auch die Unterstützung durch unsere Partner an. Durch den Einsatz unserer Produkte, besonders durch unser Change Management System, wird sehr viel Zeit eingespart, die dann für die eigentliche Entwicklung genutzt werden kann. Mit Node.js wird ein Unternehmen gerade für junge Entwickler sehr interessant, um in einem Modernisierungsprojekt zusammen mit den alten Füchsen in die Zukunft zu entwickeln. (rhh)

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