Im Mai hatte ich die Ehre beim 65 jährigen Common USA Jubiläum im ehrwürdigen Disneyland
Resort in Anaheim / Kalifornien, dem ersten Disneyland, welches vor 70 Jahren seine Türen
öffnete, eine Session über Open Source Cross Plattform Apps in Verbindung mit Open Source
IBM i RPG Microservices zu halten. Zwei Wochen später, durfte ich die gleiche Session, sowie eine weitere über sichere Prozessoptimierung in den Gothia Tower Hotels in Göteborg / Schweden bei der Common Europe noch einmal halten.
Da ich neben meinen eigenen Sessions auch einige andere besuchen konnte sowie zahlreiche Gespräche mit bekannten und unbekannten Gesichtern aus der IBM i Szene führen konnte, möchte ich Sie auf meine kleine Weltreise mitnehmen.
Aufgrund der zeitlichen Nähe der beiden Großveranstaltungen in der IBM i Welt, wurde in Göteborg nicht wirklich viel Neues erzählt, was man nicht auch schon in Anaheim gehört oder gesehen hatte. Deshalb fasse ich beide Veranstaltungen mit ihren Neuigkeiten hier zusammen. Die Unterschiede der beiden Veranstaltungen seien an dieser Stelle kurz genannt:
Quelle: Markus A. Litters
Quelle: Markus A. LittersAnzahl der Sessions, Speaker, Sponsoren und Teilnehmer
Beide Veranstaltungen dauerten jeweils vier Tage. Die Anzahl der Sessions und Teilnehmer war jedoch sehr unterschiedlich.
Common USA – 300 Sessions mit mehr als 100 Speaker, ca. 60 Sponsoren und mehr als 1.200 Teilnehmern. Common Europe – 170 Sessions mit mehr als 70 Speaker, 28 Sponsoren und mehr als 460 Teilnehmern aus insgesamt 20 Ländern.
Gemein ist beiden Veranstaltungen, dass die Zahlen aus dem jeweiligen Vorjahr jeweils übertroffen wurden und man sich schon auf die 2026er Veranstaltungen freut. Bei der unglaublichen Anzahl an Sessions innerhalb so kurzer Zeit, kann man sich vorstellen, dass es für viele Teilnehmer nicht leicht war, sich für eine Session pro Time Slot zu entscheiden. Teilweise wurden bis zu 15 Sessions parallel gehalten.
Gemeinsamkeiten
Kommen wir nun zu den Gemeinsamkeiten der Veranstaltungen. Die IBM i Community zählt bekanntermaßen nicht zu den größten Gruppierungen in der IT Szene und so wundert es nicht, dass die Herausforderungen, die in den USA bestehen, weitestgehend identisch mit denen in Europa und wohl auch dem Rest der Welt sind, wenn gleich viele der Themen nicht auf IBM i begrenzt sind.
- Nachwuchs
- IBM Roadmap – 2035
- Das Entwicklungstool Nr. 1 für IBM i steht fest
- Gedanken- und Erfahrungsaustausch
- KI agents, KI Analyse, KI Code Generierung, KI Karten und wo ist der gesunde Menschenverstand?
- Linux ist das neue PASE?!
Nachwuchs
Probleme mit dem Nachwuchs sind nicht wirklich neu, werden in vielen Unternehmen erstaunlicherweise aber erst jetzt richtig ernst genommen, da die bisherigen Wissensträger „plötzlich“ in den Ruhestand gehen. Das ist nicht nur in der IT so und schon gar nicht nur bei IBM i, wie viele seltsamerweise immer noch glauben.
Umso erfreulicher ist es, dass auf beiden Veranstaltungen sehr viele, junge Gesichter zu sehen waren und es werden immer mehr. Besonders viele sah man auf der Common Europe. Einerseits auf der Seite der IBM Mitarbeiter, aber auch unter den Besuchern. Aus meiner Sicht hat IBM es geschafft mit den jungen Nachwuchs-Entwicklern und -Entwicklerinnen in Kombination mit den erfahrenen „AS/400 Veteranen“ ein sehr starkes, innovatives Team auf die Beine zu stellen, dass sich seiner Verantwortung für die bestehenden Investitionen seiner Kunden durchaus bewusst ist.
In Anaheim hatte ich das Vergnügen am ersten Tag beim IT Leadership Summit unter der Moderation von Alan Seiden teilzuhaben. Als „Überraschungsgast“ kam auf einmal Jesse Gorzinski (STSM and Senior Business Architect – AI and Open Source) mit seinem Team hereinspaziert und sorgte so für ein besonderes Highlight.
Quelle: Markus A. LittersZufällig hatten wir in der Runde aus Unternehmens- und IT Leiterinnen und Leitern gerade genau das Thema „Nachwuchs“ besprochen und Jesse erläuterte eindrucksvoll, wie sein Team und er es geschafft hat, solch tolle, neue und junge Leute in sein Team zu holen und vor allem auch zu halten.
Dass sich diese Tipps nahezu 1:1 mit denen von Steve Wolk, Torbjörn Appehl und mir deckten, können einige immer noch als Zufall bezeichnen. Die Anwesenden waren sich jedoch einig, dass sie es wert sind, ausprobiert zu werden.
Quelle: Markus A. LittersIBM Roadmap – 2035
Steve Will (IBM i CTO & Chief Architect, DE at IBM) hat auf beiden Veranstaltungen deutlich gemacht, dass IBM absolut hinter dem Betriebssystem IBM i auf der IBM POWER Plattform steht und sogar immer mehr Geld in dessen Weiterentwicklung investiert. U.a. wird dies dadurch begründet, dass IBM i die einzige Datenbankserverplattform sei, die seit über 4 Jahren kontinuierlich wachse.
Wie schon im vergangenen Jahr in Mailand, erläuterte er auch dieses mal, dass das Wachstum nicht primär durch neue Kunden entsteht, die auf die Plattform wechseln – wenngleich es diese Kunden immer häufiger gibt – sondern durch die vorhandenen Kunden, die meist zu den Gewinnern in ihren jeweiligen Branchen zählen und somit immer häufiger Mitbewerber aufkaufen und so deren Systeme und Workloads auf die IBM i umsiedeln. Auf diesem Weg hat im vergangenen Jahr z.B. eine US Firma 60 andere Unternehmen aufgekauft und deren Workloads auf die IBM i verlagert. Im Grunde genommen hat IBM somit 60 neue Kunden dazu gewonnen, jedoch keine einzige neue Kundennummer vergeben.
Die Roadmap sieht vor, dass bis mind. 2035 das Betriebssystem, sowie die Datenbank und die dazugehörigen Komponenten, wie der RPG Compiler weiterentwickelt werden. Diese Roadmap wird derzeit jedes Jahr aktualisiert und zielt immer wieder auf die nächsten 10 Jahre. D.h. als Kunde bekommt man so direkt mit, wie der Status ist und investiert in eine sichere Zukunft der Plattform zu einer Zeit, in der es kaum noch Sicherheiten gibt. Auf der Grafik, die Steve Will in seiner Präsentation gezeigt hat, steht sogar das Jahr 2039 … Dafür stand die IBM i / IBM POWER und ihre Vorgängersysteme (AS/400, System /38, System /36 & Co.) schon immer. Ein deutlicher Schwerpunkt der aktuellen und künftigen Entwicklungen stellt das Feld der künstlichen Intelligenz dar, die jetzt überall in das Betriebssystem, die Entwicklungstools, sowie für Drittanbieter implementiert werden.
Das Entwicklungstool Nr. 1 für IBM i steht fest
Endlich wurde es offiziell, was seit Monaten jeder/m die/der sich damit ernsthaft beschäftigt schon lange klar war: Visual Studio Code ist das neue Entwicklungstool Nummer 1 von IBM für die IBM i Entwicklung und zwar nicht nur in Bezug auf Open Source Sprachen, wie Node.js, Python, PHP und anderen, sondern auch RPG, Cobol, SQL und CL.
Was als Open Source Projekt mit Code4i in 2021 begann, hat sich mehr und mehr zum Standard entwickelt und immer mehr – vor allem neue/junge – Entwicklerinnen und Entwickler drängen dazu, mit VS Code und Code4i zu arbeiten, statt mit dem bisherigen Tool Nummer 1, dem Rational Developer for i (RDi).
RDi, welcher seit 2016 von der Firma Fortra (ehemals Help Systems) entwickelt wird, wird es auch weiterhin geben und bleibt (zumindest vorerst?) ein IBM Lizenzprodukt, zumal die meisten IBM i Kunden denken, RDi wäre immer noch ein IBM Produkt … Neben dem RDi wird auch der SEU weiterhin existieren, jedoch, wie gehabt, nicht weiterentwickelt.
Die meisten Ressourcen investiert IBM jetzt in die Weiterentwicklung von Code4i und den div. anderen VS Code Add Ons. Derzeit befindet sich ein SDA Nachfolger in der Entwicklung durch Liam Alan und wird in den kommenden Wochen schon in eine erste Beta Phase gehen.
Quelle: IBMDa SDA, genauso wie RLU, DFU und einige andere Urgesteine in der IBM Midrange Welt, nicht mehr von IBM supported werden, sollte man sich langsam aber sicher mit VS Code beschäftigen, zumal das Produkt aus dem Hause Microsoft kostenlos genutzt werden kann.
Quelle: Markus A. Litters
Quelle: Markus A. LittersSeiden (Seidengroup) (v.L.n.R.)
Für alle RPG Entwickler/innen bieten wir übrigens ein neues Add On an, welches die Gliederung (Outline) aus dem RDi auch unter VS Code zur Verfügung stellt – nur deutlich besser. Dies macht vor allem bei komplexem Spalten RPG Code sinn.
Im Bild oben sieht man übrigens Liam Alan (sitzend), sowie Sébastien Juliane, wie sie am Stand von Alan Seiden, bei dem ich zu Gast war in Anaheim, ein „Live Bug Fixing“ durchführen und einen Fehler, den ich entdeckt habe, versuchen zu beheben. Wie man sieht, sind die „steifen“ Jahre vorbei – es wird lockerer.
Alan Seiden bietet mit seiner Seidengroup schon länger einen Support für Visual Studio Code und Code4i an. Er hält 1-2 mal pro Monat auch seine berühmtem und kostenlosen „Code for IBM i Fridays“ Meetings, bei denen man u.a. die o.g. Personen direkt im Meeting treffen und Fragen stellen kann.
Gedanken- und Erfahrungsaustausch
Bei Konferenzen wie diesen, steht u.a. der direkte, persönliche Kontakt im Mittelpunkt. Wo sonst hat man Gelegenheit sich mit anderen Anwendern, Experten und den IBM Spezialisten persönlich auszutauschen? Diese Gelegenheit lassen sich viele dann auch nicht entgehen und so gab es auf beiden Veranstaltungen zahlreiche Gespräche. Nicht nur nach den Sessions oder den Pausen, sondern auch schon morgens beim Frühstück, Abends beim Essen oder auch mal zwischendurch, wenn man eine Pause von den vielen Sessions brauchte.
Nicht nur für die Teilnehmer sind diese Gespräche wichtig, sondern auch für die Speaker, die Experten von IBM und alle. Es ist so wichtig, Feedback zu den Themen zu bekommen, über die man spricht und die man zeigt.
Quelle: Markus A. Litters
Quelle: Markus A. Litters
Quelle: Markus A. LittersSo habe ich mich auch über die zahlreichen Fragen während und nach meinen Sessions sehr gefreut, denn diese haben das Interesse an Open Source Projekten wie noxDB, ILEastic oder Flutter gezeigt.
Gleichzeitig habe ich die Chance ebenfalls genutzt und mit den Kollegen von IBM über die aktuellen Entwicklungen und wichtige Dinge, wie z.B. die Weiterentwicklung von RPG gesprochen und so noch das ein oder andere erfahren, was nicht in den offiziellen Veröffentlichungen steht …
Sehr spannend war auch der Leadership Summit am ersten Tag der PowerUp 2025 in den USA. Diese „Veranstaltung in der Veranstaltung“ ging insgesamt knapp sieben Stunden und war für Unternehmenslenker/innen, sowie IT Leiter/innen vorgesehen, die sich hier über aktuelle Themen in einem separaten Kreis austauschen konnten.
Wie oben schon erwähnt, ging es u.a. um das Thema Nachwuchs, aber auch die Themen /36er Umgebung und wie man damit weiter macht (oder besser nicht 😉 ) kamen auf den Tisch, genau wie der Einsatz von KI und vielen weiteren, spannenden Themen. Hier tauschten sich die Teilnehmer/innen sehr intensiv aus und teilten ihre eigenen Erfahrungen, sowie Meinungen zu den verschiedenen Bereichen mit, was wiederum für alle anderen sehr interessant war. Genau deshalb sind solche Veranstaltungen unverzichtbar.
KI agents, KI Analyse, KI Code Generierung, KI Karten und wo ist der gesunde Menschenverstand?
KI ist das Schlagwort, welches nun auf jedem Produkt und jeder Dienstleistung klebt. Leider haben viele Anbieter scheinbar gar nicht verstanden, was KI genau ist, denn es werden teilweise Funktionen als KI angeboten, die ganz konventionell entwickelt wurden und so gar nichts mit KI zu tun haben oder will man den Kunden hier nur etwas vor machen?
Bei vielen Interessenten scheint jedoch der gesunde Menschenverstand vor lauter KI i.d.T. verloren gegangen zu sein und so wird wieder sehr viel Zeit und Geld verschwendet, um anschließend ein negatives Resümee zum Thema KI zu ziehen, anstatt sich vorher genauer zu informieren, was genau eigentlich KI ist.
Einige erwarten, sie kaufen ein Produkt auf dem KI steht, installieren dieses, drücken auf einen Knopf und alles funktioniert von alleine. Andere wiederum sehen in KI das thematisierte Böse und verteufeln dessen Einsatz grundsätzlich.
Beides ist natürlich Quatsch und die Wahrheit liegt – wie so oft – in der Mitte. KI ist eine Sammlung von verschiedenen Technologien, die genauso sinnvoll eingesetzt werden wollen, wie alle anderen Technologien davor ebenfalls.
Viele Anbieter gehen derzeit jedoch hin, erstellen ein eigenes Chat Fenster in ihrem Produkt, hängen die OpenAI, Google, Meta oder sonstige KI API’s hinten dran und behaupten dann, ihr Produkt sei jetzt mit KI erweitert. Nimmt man es ganz genau, stimmt das auch – hat aber mit dem sinnvollen und vernünftigen Einsatz von KI Technologien nicht viel gemein.
So oder so hat IBM zu dem Thema einiges gezeigt und vor allem erzählt. Der watsonx Code Assistent for i ist dabei natürlich das wichtigste Zugpferd im Portfolio für die IBM i Kunden, die sich mit RPG und Cobol Entwicklung beschäftigen. Hier zeigte Edmund Reinhard in Anaheim, was das Tool bisher kann und was noch nicht. Gezeigt wurden relativ einfache Code Beispiele. IBM fordert die Community weiterhin intensiv auf, ihren „ugly Code“ zur Verfügung zu stellen. Soll heißen, wenn alle Kunden nur den Code zuschicken, der gut aussieht, dann wird das Modell auch nur damit trainiert und „versteht“ auch nur solchen Code. Ein RPG-II Code aus 1976 mit tausenden von Zeilen Code, der mit lauter globalen Variablen arbeitet und über 15 Bezugszahlen mit Goto’s hin- und her springt, kann damit jedoch nicht analysiert oder gar transformiert werden.
Wer sich das Tool selbst anschauen möchte, kann sich auf dieser Seite auf die IBM Warteliste setzen lassen.
Auf die zahlreichen Fragen der Teilnehmer antwortete Steve Will sehr oft, dass bestimmte Features, wie z.B. einen Gesamtüberblick über die Anwendung zu gewinnen, „one day“ verfügbar sein sollen. Wann und wie das jedoch sein wird, ließ er offen.
Andere Anbieter zeigten hier schon deutlich weiter entwickelte Tools, wie z.B. die neue Firma Ozgar Llc. aus den USA, die ihr neu entwickeltes Analyse Tool Ozgar AI erstmalig der Öffentlichkeit vorstellte und direkt praktische Beispiele zeigen konnte, wie Ozgar nicht nur die gesamte Anwendung analysiert und selbstständig – soweit es natürlich möglich ist – in fachliche Bereiche aufteilt, sondern wie diese Analyse nicht nur rein mit Quellcode umgeht, sondern auch in vorhandene Dokumentationssysteme, wie Jira oder Confluence eingebunden werden kann, um so die gesamten Geschäftsprozesse zu „verstehen“, analysieren und optimieren zu können.
Ebenfalls thematisiert wurde von Seiten der IBM das Model Context Protocol – kurz MCP – welches im Bereich KI eine Universalschnittstelle zur Kommunikation mit Large Language Models (LLM) darstellt, so dass eine Anwendung nicht für jedes API von jedem Hersteller, eine extra Anbindung bereithalten muss. Einer der neuen Entwickler bei IBM, Adam Shedivy, hat sich dieses Themas angenommen und anhand von einem DB2 for i Zugriff einen solchen MCP Beispielserver in Python für IBM i erstellt. Auf seiner GitHub Seite stellt er entsprechende Repositories zur Verfügung. Ebenfalls thematisiert wurde von Seiten der IBM das Model Context Protocol – kurz MCP – welches im Bereich KI eine Universalschnittstelle zur Kommunikation mit Large Language Models (LLM) darstellt, so dass eine Anwendung nicht für jedes API von jedem Hersteller, eine extra Anbindung bereithalten muss. Einer der neuen Entwickler bei IBM, Adam Shedivy, hat sich dieses Themas angenommen und anhand von einem DB2 for i Zugriff einen solchen MCP Beispielserver in Python für IBM i erstellt. Auf seiner GitHub Seite stellt er entsprechende Repositories zur Verfügung.
Linux ist das neue PASE?!
Obwohl es ein eigenes Thema ist, hat es ebenfalls viel mit KI zu tun und damit i.d.R. auch wieder mit Nachwuchsentwicklern, was das dritte wichtige Thema betrifft … Obwohl viele IBM i Anwender noch gar nicht richtig verstanden haben, was man mit der PASE Umgebung innerhalb von IBM i alles anstellen kann, wird die Kritik an PASE von Seiten der Leute, die es immer intensiver nutzen, durchaus immer lauter.
Warum ist das so?
Da PASE (Portable Application Solutions Environment) auf IBM AIX basiert und IBM AIX nicht zu den weit verbreiteten Unix Derivaten zählt, muss man bei einigen Anwendungsfällen auf eine Linux Distribution ausweichen, weil die Frameworks/Tools/Programme nicht unter AIX laufen und somit auch nicht (einfach) auf PASE zum Laufen gebracht werden können. Nimmt man direkt Linux, sind viele Dinge viel einfacher. Vor allem, wenn es um die lokale Lauffähigkeit von komplexeren KI Modellen geht, fällt AIX und damit PASE sehr schnell aus dem Raster und Linux ist gefragt.
Da die IBM POWER Plattform ideal geeignet ist Linux in einer logischen Partition (LPAR) laufen zu lassen und die große Mehrheit unserer Kunden die KI Modelle gerne auf eigenen Servern laufen hätte, macht es also allein deshalb schon Sinn das Thema näher zu beleuchten.
Mein Team und ich sind schon länger dabei das Thema Linux on POWER zu forcieren. Neben KI geht es uns vor allem auch um das Betreiben von Containern und Kubernetes Umgebungen. Hier setzen wir auf Ubuntu, welches weltweit führend in dem Bereich ist. Unser Ansatz zielt darauf ab, dass die IBM i Kunden so wenig Berührungspunkte wie möglich mit der Linux Installation und Administration haben, da nicht jeder IBM i Kunde auch seine eignen Linux Spezialisten im Team hat und selbst wenn, haben diese i.d.R. auch noch andere Dinge zu tun, als sich um eine Integration mit IBM i zu kümmern.
Dank unserer RPG und Cobol Microservice Architekturen, ist das alles auch kein Problem mehr und wir können die Linux Partition sozusagen „im Hintergrund“ wie eine Black Box laufen lassen.
Interessant ist, dass IBM sich scheinbar sehr ähnliche Gedanken gemacht hat, denn es ist nicht immer einfach ein vorhandenes Open Source Projekt unter PASE zum Laufen zu bekommen. Noch interessanter ist, dass IBM jetzt offen über diese Gedanken und Themen spricht. Nach den Worten von Steve Will steht man hier derzeit noch am Anfang der Überlegungen, wie man Linux als „das neue PASE“ implementieren könnte. Natürlich wird IBM hier auf das Red Hat Linux mit Openshift setzen, zumal IBM sehr viel Geld für den Kauf von Red Hat auf den Tisch gelegt hat.
Wichtig ist: Die Weichen scheinen bei IBM gestellt.
Alle, die schon etwas länger auf unserem Lieblings IBM Server unterwegs sind, wissen, dass PASE auch schon wieder einige Jahre auf dem Buckel hat und mit IBM OS/400 V4R4 als kostenpflichtiges Lizenzprogramm eingeführt wurde. Von daher ist es wohl auch für PASE an der Zeit den Weg vom RDi, SDA, DFU & Co. zu gehen und abgelöst zu werden.
Ich bedanke mich, dass Sie sich die Zeit genommen haben und mich bei meiner kleinen „Weltreise“ zu den zwei größten IBM i Veranstaltungen begleitet haben und freue mich wie immer auf Ihr Feedback und Ihre Fragen.
Markus A. Litters ist IBM Champion und schreibt regelmäßig für MIDRANGE und den MIDRANGE Deep Dive.
Kontakt: mal[at]iandme.rocks
Hier finden Sie weitere Informationen zu edvberatung.litters und i and me – IT Training and Solutions GmbH.
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