Viele Unternehmen zahlen in der Cloud für ungenutzte Java-Ressourcen. Doch es gibt wirksame Ansätze, um Kosten und Effizienz zu optimieren. Welche Strategien dabei helfen, die Ausgaben gezielt zu senken und Ressourcen besser zu nutzen, zeigt dieser Beitrag.
Cloud-Infrastrukturen versprechen Skalierbarkeit und Kostenvorteile. Doch aus Angst vor Engpässen überdimensionieren viele Unternehmen ihre Cloud-Ressourcen – vor allem für Java-Workloads, die laut dem „State of Java Survey and Report 2025“ von Azul über die Hälfte der Unternehmensanwendungen betreffen. Gleichzeitig bleiben große Teile der gebuchten Kapazitäten ungenutzt: 70 Prozent der Unternehmen verwenden mehr als 20 Prozent ihrer vorhandenen Ressourcen nicht. Um diese Kostenfalle zu vermeiden, ist eine gezielte Optimierung der Java-Workloads nötig. Wie, das legt Azul anhand von sechs zentralen Stellschrauben dar, die dabei helfen, Effizienz und Kostentransparenz nachhaltig zu verbessern.
1. Kosten verstehen und Transparenz schaffen
Der erste Schritt zu mehr Effizienz ist ein klarer Überblick über die tatsächlich genutzten Cloud-Ressourcen. Häufig fehlt es an vollständigen Berichten, konsistentem Tagging oder einer verursachergerechten Kostenzuordnung – insbesondere in Multi-Cloud-Umgebungen. Unternehmen sollten daher:
- sämtliche Kosten- und Nutzungsdaten erfassen und normalisieren,
- diese Daten internen Einheiten klar zuordnen,
- sowohl Cloud-native Analysewerkzeuge als auch spezialisierte Drittanbieter-Tools nutzen, um Transparenz zu schaffen.
Denn nur mit vollständigen und korrekten Daten lässt sich eine gezielte Optimierung überhaupt starten.
2. KPIs definieren und Effizienz messbar machen
Sobald Unternehmen mit dieser Übersicht eine Basis haben, sind im nächsten Schritt die Ausgaben ins Verhältnis zum geschaffenen Nutzen zu setzen. Dafür braucht es klare Key Performance Indicators (KPIs), etwa:
- technische Metriken wie Antwortzeiten, Speichernutzung oder Fehlerraten,
- betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie Kosten pro Transaktion oder pro Nutzer.
Wichtig ist dabei die verursachergerechte Allokation aller Kosten, auch für gemeinsam genutzte Ressourcen. Nur wenn diese Daten vollständig und richtig zugeordnet sind, ist eine Bewertung der Cloud-Ausgaben möglich.
3. Flexible Preismodelle der Cloud-Anbieter nutzen
Wer ausschließlich auf On-Demand-Instanzen setzt, verschenkt Sparpotenziale. Für Java-Workloads mit planbarem Ressourcenbedarf eignen sich insbesondere:
- Reserved Instances: Bis zu 70 % günstiger für Workloads mit konstanter Last (z. B. Backend-Services).
- Savings Plans: Sind unabhängig vom Instanztyp und gewähren Rabatte auf den gesamten Verbrauch.
- Spot Instances: Bis zu 90 % günstiger für nicht-kritische Aufgaben.
Die Kombination dieser Modelle ermöglicht es, Kosten zu senken, ohne auf Leistung verzichten zu müssen.
4. Cloud-Konditionen aktiv verhandeln
Große Cloud-Anbieter wie AWS oder Azure bieten einen Verhandlungsspielraum. Wer seine Nutzungsdaten kennt, kann Enterprise Agreements, Reserved Commitments oder individuelle Preisnachlässe aushandeln. Zudem sollten die Verhandlungen auch zusätzlichen Support oder Innovationsbudgets einschließen. Wichtig ist, den Cloud-Anbieter nicht nur als Dienstleister zu sehen, sondern als strategischen Partner aktiv zu managen.
5. Leistungsstarke Java Development Kits (JDKs) einsetzen
Die Wahl des JDK beeinflusst maßgeblich die Performance und Ressourcenauslastung. High-Performance-JDKs wie Azul Platform Prime bieten Vorteile wie:
- kürzere Startzeiten,
- geringere Pausen durch Garbage Collection,
- bessere Skalierbarkeit und Auslastung.
So lassen sich Instanzen effizienter betreiben und Latenzen reduzieren.
6. Moderne Prozessoren und Architekturtrends nutzen
Ein weiteres Optimierungspotenzial liegt in der Wahl der Hardware. Moderne, wie die ARM-basierten AWS-Graviton-Prozessoren bieten:
- höhere Energieeffizienz,
- bessere Parallelverarbeitung,
- geringere Betriebskosten speziell für Cloud-native Java-Anwendungen.
Damit stellen sie eine leistungsstarke Alternative zu klassischen x86-Instanzen dar.
Fazit: Mit Strategie zu mehr Effizienz und weniger Kosten
Die Cloud ist für viele Unternehmen längst fester Bestandteil der IT-Strategie. Doch mit steigender Cloud-Nutzung wächst auch das Risiko unnötiger Kosten. Eine gezielte Optimierung der Java-Workloads – von der Kostentransparenz über passende Preismodelle bis zur technischen Feinjustierung – hilft, dieses Potenzial zu heben. Wer die richtigen Stellschrauben nutzt, steigert nicht nur die Effizienz, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit.