Benutzer von externen Festplatten oder Flash-Systemen machen schon seit 15 Jahren Snapshots ihrer Plattenlaufwerke zu Wiederherstellungs- oder Sicherungszwecken. Im Interview mit Midrange.de (MM) erläutert Karl H. Prisching von M81 die Vorteile, die sich mit Hilfe von Flash for i realisieren lassen.

MM: Was ist das Spezielle an der IBM i?
Prisching: Die IBM i verfügt über eine Funktion namens „Unique Addressable Space“, die es nicht zulässt, dass ein D oder E Laufwerk von einem Server an einen anderen angeschlossen oder neu zugewiesen wird. Alle System- und Benutzerdaten, der Mikrocode, das Betriebssystem, die Programme, die Datenbank und das IFS sind aus Leistungsgründen auf ALLE Plattenlaufwerke des Servers verteilt. Mit Flash for i ist es möglich, ALLE Plattenlaufwerke der Produktionspartition gleichzeitig zu klonen, um diese dann unabhängig von der laufenden Produktion nutzen zu können. Flash for i bootet dazu die „geklonte Produktionspartition“ in einer Art “eingeschränkten Modus” und kann dann völlig unabhängig von der Produktionsumgebung genutzt werden. Es wäre in der Tat katastrophal, wenn diese geklonte Partition, die parallel läuft, die Aktivitäten des Unternehmens in irgendeiner Weise stören würde!

MM: Ich kann mir also vorstellen, dass Sie wie in x86-Umgebungen in der Lage sein werden, z. B. alle zwei Stunden einen Recovery-Klone zu erstellen?

Quelle: M81

Karl H. Prisching, Country Manager DACH bei der M81.

Prisching: In der Tat und deshalb hat Flash for i noch eine weitere wichtige Aufgabe zu erfüllen: nämlich vor dem Klonen der Plattenlaufwerke die Daten im Hauptspeicher, „hot“, also heiß, auf die Plattenlaufwerke zu schreiben. Man hat es ja vielleicht schon vergessen, aber die IBM i (AS400) optimiert ihre Datenzugriffe schon immer mit Hilfe von „Daten im Hauptspeicher“. Es sei auch noch darauf hingewiesen, dass bei intelligenter externer Speicherung 12 tägliche Klone aller Ihrer Speicherplatten nur das Doppelte des bereits belegten Platzes benötigen. Des Weiteren ist bei IBM zusätzlich eine „SafeGuarded Copy“ verfügbar ist, die es einem ermöglicht, Klone zu erstellen, die speziell vor Ransomware geschützt sind.

MM: Bedeutet das letztendlich, dass man mit Flash for i das Beste aus beiden Welten nutzen kann: die IBM i und externen Speicher?
Prisching: Ja genau! Die Befürworter der in die IBM i integrierten Plattenlaufwerke, auch „interne Festplatten“ genannt, vergessen, dass dabei die Synergie mit den so genannten „externen“ Plattenlaufwerken, auch „SAN-Laufwerke“ genannt, verloren geht, insbesondere die Funktion Sofortkopie, die von IBM „FlashCopy“ genannt wird und nicht zu vergessen die Remote Mirroring-Funktion.

MM: Hat Flash for i noch andere Funktionen als die erwähnte, um die Verfügbarkeit im Falle einer Datenbeschädigung oder eines Integritätsverlustes zu verbessern?
Prisching: Ja, und das ist die primäre Funktion von Flash for i: nämlich das Sicherungsfenster drastisch zu reduzieren, indem man die Sicherung von der „Klon-Partition“ aus durchführt. Wenn Sie möchten, können Sie die „Klon-Partition“ sogar im eingeschränkten Modus starten und jeden Tag eine Komplettsicherung, via Save21, durchführen, ohne dass dies Auswirkungen auf die Produktion hat. Eine weitere zunehmende Verwendung ist die Erstellung von „Klon-Partitionen“ für UAT, also das User Acceptance and Testing, für Datenextraktionen, Validierungs- und Sicherheitskopien und vieles andere mehr.

MM: Es gibt also so gut wie keine Einschränkungen für die Verwendungszwecke dieser Klon-Partition(en)?
Prisching: In der Tat, aber es ist auch sehr wichtig, dass die Klon-Partition eng mit der Produktionspartition zusammenarbeitet und wichtige Nachrichten und Logs ausgetauscht werden. Wie Sie sich vorstellen können, wird dies durch Flash for i sichergestellt.

Rainer Huttenloher

M81

Hier geht es zum Video mit dem zweiten Teil des Interviews und einer kurzen Demo von Flash for i (insgesamt ca. 10 Minuten).