Automatisierung und Künstliche Intelligenz (KI) werden Unternehmen im kommenden Jahr weiterhin neue Möglichkeiten für ihre digitale Transformation eröffnen. Vorrangig wird es jedoch darum gehen, die Technologien auch für nicht technische Anwender zugänglicher zu machen.

Als global agierender Anbieter von Business Software hat IFS fünf IT-Trends ermittelt, die im Bereich der Kernsysteme eines Unternehmens das Jahr 2020 prägen werden:

  • Intelligente Automation statt punktuellem Technologie-Einsatz: Viele Unternehmen haben in Ad-hoc-Experimenten bereits einzelne Technologien aus den Bereichen KI, Internet of Things (IoT), Robotik oder Augmented Reality (AR) implementiert. Im nächsten Schritt werden sie ihren Fokus darauflegen, wie Next-Gen-Technologien miteinander und innerhalb bestehender Prozesse kombiniert werden können, um Geschäftsprozesse durchgängig weiter zu optimieren. Lösungen für intelligente Prozessautomatisierung, die sich an klare Geschäftsvorteile binden, helfen Unternehmen und auch den nicht technischen Anwendern dabei, den Wert dieser Technologien besser zu verstehen.
  • Ethische Auseinandersetzung mit KI: Mit dem zunehmenden Einsatz intelligenter Prozessautomatisierung müssen Unternehmen sich stärker damit befassen, wie sie einen ethischen Rahmen rund um die KI-Lösung schaffen, um das Vertrauen der Nutzer zu stärken. Ein solcher Codex wird Einfluss darauf haben, wie die Effektivität der KI-Lösung gemessen wird. Transparente Ziele – wie etwa die Frage, wie gut KI-getriebene Ergebnisse zwischen technischen und nicht-technischen Interessengruppen kommuniziert werden können – werden an Bedeutung gewinnen.
  • Der Hype um robotergesteuerter Prozessautomatisierung ist vorbei: Mit robotergesteuerter Prozessautomatisierung (Robot Process Automation, RPA) können wiederholbare Aufgaben mit großen Datenmengen, für die bisher Menschen erforderlich waren, von Maschinen übernommen werden. Allerdings hat sich gezeigt, dass in vielen Unternehmen nicht genügend manuelle und entscheidungsarme Prozesse für nicht-intelligente Software-Roboter existieren, die ohne menschlichen Eingriff ausgeführt werden können. Die Kosteneinsparungen entsprechen damit nicht den Erwartungen. Zugleich wird die API (Application Programming Interface)-Integration immer einfacher und das Programmieren von Schnittstellen weniger aufwendig. So wird RPA in Zukunft nur noch eine geringe Rolle in der intelligenten Prozessautomatisierung spielen und nur noch in Bereichen, in denen ein API-Ansatz nicht möglich ist, zum Einsatz kommen.
  • Augmented und Mixed Reality im Einsatz: Häufig werden Anwendungen für Augmented Reality (AR) und Mixed Reality und (MR) mit dem Einsatz von Head-Mounted Displays kombiniert. Mit der Nutzung auf Endgeräten wie Smartphones und Tablets sind die Technologien noch schneller zu implementieren, kostengünstiger und einfacher in der Handhabung. Da die Kosten von Head-Mounted Displays derzeit noch hoch und die Hardware-Technologie unausgereift ist, wird der Einsatz zunächst zurückgehen. Für neue, auf Unternehmensanwendungen spezialisierte Anbieter wie zum Beispiel Zebra bietet sich die Chance, sich diesen Markt in Zukunft zu erschließen.
  • Roboter abseits der Fertigungsstraße: Robotik war schon immer Teil der Produktions- und Lagerautomatisierung. Im kommenden Jahr werden Roboter auch in anderen Bereichen des Unternehmens verstärkt zum Einsatz kommen. Gleichzeitig werden sie dynamischer, beweglicher und autonomer. Die effiziente Orchestrierung dieser Roboter ist der Schlüssel für den Erfolg ihres Einsatzes im weiteren Geschäftsumfeld.

„Viele Unternehmen haben für KI und IoT eine Experimentierphase durchlaufen, sehen jedoch noch zu wenig Mehrwert für ihre unternehmensweiten Prozesse“, erklärt Bob De Caux, Vice President AI & RPA bei IFS. „Im Jahr 2020 wird sich ihr Fokus in Richtung intelligente Prozessautomatisierung verlagern. Unternehmen binden diese Technologien in ihre Geschäftsprozesse ein, berücksichtigen aber auch die Auswirkungen auf ihre Mitarbeiter im Hinblick auf Vertrauen, Verantwortlichkeit und der Veränderung des Arbeitsumfelds.“ (rhh)

IFS