Die Energiekosten für den Betrieb der IT-Infrastruktur stehen derzeit in vielen Unternehmen auf dem Prüfstand. Daher müssen sich Hersteller der Frage stellen, wie wichtig der Energieverbrauch pro Rechenleistung angesichts der Nachhaltigkeitsdiskussion für Rechenzentren wird.
„Der Energieverbrauch wird mit Sicherheit eine noch größere Rolle in den nächsten Jahren spielen. Ich glaube aber auch, dass das es nicht nur damit getan ist, den Verbrauch der Rechner zu reduzieren, sondern auch Augenmerk auf die Konsolidierung der Server zu legen“, ist sich Peter Kindiger sicher. Der System Engineer der TD Synnex Germany betont, dass die Performance der Power10-Reihe so extrem effizient sei, dass es keine Rolle spiele, ob Scale-out oder Enterprise Server zum Einsatz kommen: „Anwender sind bei beiden Ansätzen in der Lage, mehrere Instanzen auf einem System zu konsolidieren. Hier liegt der Vorteil darin, dass man in der ‚IBM-Welt‘ bezüglich SAP HANA mehrere Produktiv-, Demo- und Entwicklungsinstanzen gleichzeitig auf einem System betreiben dürfen.“
Aber das ist nach Einschätzung von Kindiger noch nicht alles: „Jegliche IBM i-, AIX- und Linux Workload kann parallel dazu betrieben werden. IBM hat ein Beispiel, bei dem man eine x86 Oracle Installation mit über 126 Intel Server durch zwei Power10 abgelöst hat. Das ist Konsolidierung mit Nachhaltigkeit – weniger Energie beim Betrieb und bei der Abwärme weniger Blech, weniger Verpackung und weniger Transport.“
Was aus Sicht von Kindiger nicht vergessen werden darf: „Der der Co2-Fußabdruck bemisst sich nicht nur im Rechenzentrum selbst. Lieferung, sowie die Herstellung der Server und derer Komponenten, spielen hier ebenfalls eine ganz große Rolle. IBM hat sich verpflichtet, bis 2030 klimaneutral zu sein.“
Quelle: IBMNach den Erfahrungen von Wolfgang Rother, Senior Technical Specialist Power im Bereich IBM Technology Sales, blickt man bei der IBM-Power-Architektur auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in Bezug auf die verbesserte Systemleistung pro Watt zurück: „Seit der Veröffentlichung der ersten Power4-Systeme im Jahr 2001 bis zur Einführung der Server mit Power10-Prozessoren im Jahr 2021 hat die IBM-Power-Familie die Leistung um den Faktor 43 verbessert. Wenn Leistung pro verbrauchter Energieeinheit (rPerf/kW) gemessen wird, weisen die IBM Power-Prozessor-basierte Server sogar eine 64-fache Verbesserung auf.“
„Als Anwenderunternehmen berichtet Bosch zu diesem Thema, dass bei gleicher Workload der Stromverbrauch im Vergleich zu POWER9-Servern von 8 kW auf 6 kW pro Frame bei Power10-Servern gesunken ist“, fügt Rother stolz hinzu. „Der ‚Product’s Carbon Footprint‘ für Servergeräte wird fast vollständig durch die Nutzungsphase, die erwartete Nutzungsdauer des Produkts, dem Leistungsprofil und vor allem der Art des Stroms, der für den Betrieb des Produkts verwendet wird, bestimmt. Eine Analyse für eine IBM Power S1022 zeigt dabei auf, dass 82,5 Prozent des CO2-Fußabdrucks in der Nutzungsphase entstehen.“
Bei IBM konzentriere man sich daher, so Rother, weiterhin auf Verbesserung der Energieeffizienz der Produkte und auf die Bereitstellung von Mechanismen, mit denen Kunden in Echtzeit den tatsächlichen Energieverbrauch eines Produkts in Echtzeit zu messen.
Rainer Huttenloher