Mit hybriden Technologien läutet IBM die nächste Phase generativer KI im Unternehmensumfeld ein. Im Fokus stehen die Integration von Agenten, die Nutzung unstrukturierter Daten und die Skalierung sicherer KI-Infrastrukturen. Ziel ist es, KI von der Theorie in die produktive Anwendung zu überführen – messbar, modular und zukunftsfähig.
IBM positioniert sich als treibende Kraft in der Weiterentwicklung generativer KI. Mit neuen Technologien, Plattformen und Partnerschaften sollen Unternehmen weltweit dabei unterstützt werden, künstliche Intelligenz strategisch in ihre Prozesse zu integrieren. Ziel ist es, technologische Silos aufzubrechen, Datenpotenziale zu nutzen und KI-Anwendungen nachhaltig in hybride IT-Umgebungen zu überführen. IBM setzt dabei auf die Verbindung von Automatisierung, Sicherheit und offener Infrastruktur – für eine skalierbare Zukunft mit KI.
Strategischer Wandel: Von Experimenten zu echten Geschäftswerten
Anfang Mai stellte IBM auf dem Think-Event neue hybride Technologien vor, die Unternehmen helfen sollen, KI über fragmentierte Systeme hinweg produktionsreif zu machen. Die Lösungen schließen eine zentrale Lücke: Sie verbinden Anwendungen, Daten und Workflows über unterschiedliche Plattformen hinweg.
Nach eigenen Schätzungen rechnet IBM bis 2028 mit über einer Milliarde neu entwickelter Apps – ein Szenario, das Unternehmen zwingt, in komplexen Umgebungen skalierbar zu bleiben. Integration, Orchestrierung und Datenzugänglichkeit sind hierfür essenziell.
Auch eine neue CEO-Studie von IBM bestätigt: Die Mehrheit der Führungskräfte investiert proaktiv in KI-Agenten und rechnet mit einem starken Anstieg der KI-Nutzung in den kommenden zwei Jahren. Doch nur ein Viertel der bisherigen Initiativen erzielt den erwarteten ROI. IBM will diese Diskrepanz mit einem integrierten KI-Ökosystem überwinden und setzt dafür auf hybride Technologien, spezialisierte Agentenlösungen und die Beratungsexpertise von IBM Consulting.
„Die Ära der KI-Experimente ist vorbei. Der Wettbewerbsvorteil von heute liegt in der zielgerichteten Integration von KI, die zu messbaren Geschäftsergebnissen führt“, so Arvind Krishna, Chairman und CEO von IBM. „IBM stattet Unternehmen mit hybriden Technologien aus, die die Komplexität verringern und die produktionsreife KI-Implementierung beschleunigen.”
Agenten, die Aufgaben wirklich übernehmen
Die KI-Agenten entwickeln sich beständig weiter: Von einer ursprünglichen KI mit der sich unterhalten werden kann hin zu einem System, welches Aufgaben übernimmt. Mit watsonx Orchestrate stellt IBM ein umfassendes Framework zur Verfügung, mit dem Unternehmen eigene KI-Agenten in wenigen Minuten erstellen und integrieren können – von No-Code bis Pro-Code. Vorgefertigte Module für HR, Vertrieb oder Einkauf sowie Utility-Agenten für Aufgaben wie Recherchen oder Berechnungen erweitern die Möglichkeiten.
Ein zentrales Element ist der neue Agentenkatalog, der über 150 Tools von IBM und Partnern wie Box, Salesforce, Oracle oder ServiceNow zugänglich macht. Beispiele sind etwa ein Agent zur automatisierten Lead-Identifikation oder ein konversationsfähiger HR-Bot für Slack.
Über 80 Integrationen – darunter Microsoft, Oracle, Salesforce, AWS – sichern die nahtlose Einbindung in bestehende Infrastrukturen. Neue Orchestrierungsfunktionen ermöglichen die Steuerung komplexer Agentennetzwerke, während Monitoring-Tools für Governance und Optimierung sorgen.
Intelligente Integration in der hybriden Cloud
Mit webMethods Hybrid Integration ersetzt IBM starre Workflows durch agentengesteuerte Automatisierung. Die Lösung ermöglicht es Unternehmen, Integrationen über Apps, APIs, Partnernetzwerke und Ereignisströme hinweg zu steuern – in jeder hybriden Cloud-Umgebung.
Laut einer Forrester Consulting Total Economic Impact (TEI)-Studie können Unternehmen mit dieser Lösung über drei Jahre hinweg einen ROI von 176 % erzielen – verbunden mit bis zu 67 % Zeitersparnis bei einfachen Projekten, 33 % bei komplexen Projekten und 40 % weniger Ausfallzeiten. webMethods ergänzt das IBM-Automatisierungsportfolio im Bereich Infrastruktur und Governance.
Zusätzlich ermöglicht die Kooperation mit HashiCorp eine sichere, konsistente und skalierbare Automatisierung – ideal für anspruchsvolle hybride Umgebungen.
Unstrukturierte Daten als KI-Turbo
Unstrukturierte Daten sind für viele Unternehmen noch ungenutztes Potenzial. IBM adressiert dies mit der Weiterentwicklung von watsonx.data. Das neue offene Data Lakehouse mit integrierter Data Fabric vereinfacht Governance, Vereinheitlichung und Aktivierung verteilter Daten.
Neue Module wie watsonx.data Integration und Intelligence nutzen KI, um unstrukturierte Daten gezielt auszuwerten. Interne Tests zeigten eine um 40 % höhere Datenverarbeitungsgenauigkeit im Vergleich zu klassischen RAG-Anwendungen.
Durch die geplante Übernahme von DataStax baut IBM seine Vektorsuch- und Retrieval-Fähigkeiten weiter aus. Auch die Integration von watsonx als API in Metas Llama Stack unterstreicht den offenen, interoperablen Ansatz.
Infrastruktur für die KI-Zukunft
Mit IBM LinuxONE 5 bringt IBM seine sicherste und leistungsstärkste Linux-Plattform auf den Markt. Sie ist in der Lage, bis zu 450 Milliarden KI-Inferenzoperationen pro Tag zu verarbeiten. Mit On-Chip-KI-Prozessoren (Telum II), quantensicherer Verschlüsselung und containerbasierter Sicherheit bietet sie eine robuste Infrastruktur für KI-intensive Workloads.
Ein Umstieg auf LinuxONE 5 kann laut IBM bis zu 44 % der Betriebskosten über fünf Jahre einsparen – bei gleicher Softwarekompatibilität. Partnerschaften mit AMD, NVIDIA und Intel ermöglichen zusätzlich GPU-beschleunigte Anwendungen in rechenintensiven Szenarien.
Fazit: KI vom Test zur Wertschöpfung
IBM verfolgt einen klaren Kurs: Die Zeit punktueller KI-Experimente ist vorbei. Mit watsonx, leistungsfähigen Integrations- und Agentenlösungen, einer offenen Datenstrategie und einer skalierbaren Infrastruktur entsteht ein durchgängiges KI-Ökosystem. Unternehmen erhalten dadurch Werkzeuge, um KI gezielt und messbar in Wertschöpfung zu überführen – modular, sicher und zukunftsfähig.