Deutschlands Wirtschaft befindet sich weiterhin im Krisenmodus. Zwei Jahre in Folge ist die Wirtschaftsleistung geschrumpft, und auch für 2025 prognostizieren Experten nur ein geringes Wachstum. Gleichzeitig steigen die Zahlen der Firmeninsolvenzen deutlich, insbesondere im industriellen Sektor: Laut einer Erhebung von EY wurden 2024 allein in der Industrie rund 70.000 Arbeitsplätze abgebaut. Die Ursachen sind vielfältig – von geopolitischen Krisen bis hin zu strukturellen Defiziten in der Digitalisierung.
Dabei liegt gerade in letzterem ein bedeutender Hebel für den wirtschaftlichen Aufbruch. Das Beratungsunternehmen CNT Management Consulting weist darauf hin, dass wirtschaftlich schwache Phasen besonders geeignet sind, um Digitalisierungsprojekte voranzutreiben.
“Durch Effizienzsteigerung wettbewerbsfähig zu bleiben, ist für Betriebe eine generelle Notwendigkeit. In Zeiten schwacher Konjunktur sollten Firmen ihre Ressourcen sinnvoll nutzen, um sich auf die nächste Hochkonjunkturphase vorzubereiten. Effizienzprojekte sind während einer schlechten Wirtschaftsphase schneller und besser umsetzbar, nicht zuletzt deshalb, weil viele kluge Köpfe aus dem eigenen Unternehmen verfügbar sind”, sagt Reinhard Hafner, Sales Director Deutschland bei CNT.
Automatisierung als Antwort auf Fachkräftemangel
Gerade in der Fertigungsbranche, die oft konservativ aufgestellt ist, sieht Hafner erheblichen Nachholbedarf. Wo keine neuen Fachkräfte eingestellt werden können, muss die Produktivität durch Automatisierung gesteigert werden. Dafür ist eine digitale Basis notwendig.
“Durch die Möglichkeiten der KI hofft man berechtigterweise auf einen großen Effizienzschub. Um diese Möglichkeiten nutzen zu können, braucht es jedoch gewisse Vorarbeiten, um die technologische Basis dafür zu schaffen. Diese Schritte sollten besser gestern als morgen passieren”, so Hafner weiter.
Von sprachgesteuerter Produktion bis zu KI-gesteuerter Analyse
Der gezielte Einsatz von Künstlicher Intelligenz kann heute bereits konkrete Mehrwerte liefern. Hafner nennt Beispiele wie “Hands-free Production”, bei der Mitarbeitende in der Fertigung per Sprache Aufträge rückmelden oder Nacharbeitsprozesse auslösen, sowie den Einsatz von Augmented Reality im Lager zur visuellen Unterstützung. Auch bereichsübergreifende Lösungen wie der SAP-Agent Joule zeigen das Potenzial moderner Technologien: Joule erklärt, sucht und analysiert in Sekunden, wofür meist viele Stunden benötigt wurden.
Digitale Strategie braucht Know-how
Trotz verbreiteter Zurückhaltung gegenüber Investitionen beobachtet CNT ein zunehmendes Interesse an Digitalisierung in der Fertigungsindustrie. Hafner betont:
“Die KI ist ein starker Treiber für die Digitalisierung, auch wenn der generelle Wirtschaftstrend nach wie vor verhalten ist. Wer sich nicht rechtzeitig vorbereitet, gerät unternehmerisch ins Hintertreffen.” Entscheidend sei ein strukturierter Ansatz: Die Auswahl geeigneter Anwendungsfälle, ein klares Zielbild sowie ein Partner, der neben Technologie- auch Prozesskompetenz mitbringt. “Entlang dieses Portfolios alles aus einer Hand anbieten zu können, ist unsere Stärke”, fasst Hafner das Selbstverständnis von CNT Management Consulting zusammen.
