Der Funktionsumfang für Nutzerinnen und Nutzer der Gratis-Version von ChatGPT ist ab sofort um einige praktische Features und das Sprachmodell GPT-4o größer. Was OpenAI bereits Mitte Mai in einem Blogbeitrag versprochen hat, wurde nun in die Tat umgesetzt.

Ab sofort ist das aktuelle Sprachmodell GPT-4o auch in der kostenlosen Variante nutzbar. Bis dato war die Free-Version auf GPT-3.5 beschränkt. Allerdings gibt es einen Haken, denn es gibt ein ziemlich limitiertes Gratis-Kontingent. Wird dieses erreicht, wird man als Free-User automatisch auf GPT-3.5 zurückgestuft und muss mindestens drei Stunden warten. Oder man zahlt eben für das Premium-Abo. Wie hoch das Kontingent ausfällt, steht nirgendwo. OpenAI macht dies von der allgemeinen Nachfrage abhängig…

Limit erreicht in ChatGPTQuelle: ITP Verlag Screenshot aus ChatGPT

Bei uns ging’s ziemlich schnell: Limit erreicht

 

Web-Suche, Datei-Upload und Datenanalyse auch für Free User

Doch das ist nicht alles. OpenAI lässt weitere coole Features springen. Zum Beispiel kann man nun mit ChatGPT das Internet durchsuchen. Klingt erstmal trivial, bis dato war dies aber so nicht möglich. GPT-3.5 basiert auf Daten, die bis September 2021 reichen. Das bedeutet, dass es Informationen und Wissen aus Texten verwendet, die bis zu diesem Zeitpunkt verfügbar waren. Ereignisse, Entwicklungen oder neue Informationen nach diesem Datum sind in GPT-3.5 nicht enthalten. Die Websuche, die in der bezahlten Version bereits länger verfügbar war, basiert auf Microsofts Bing. Nun können auch User ohne paid Abonnement Suchanfragen einfach eintippen. Auch hier so lange das kostenlose Kontingent nicht strapaziert ist.

Gratis-Nutzer können ChatGPT nun auch mit ihren eigenen Dateien füttern. Excel, PDF, JSON, CSV: alles möglich. Die Software kann aus den Rohdaten, die man ihr reicht, coole Diagramme bauen und sogar selbst entscheiden, welcher Diagrammtyp am meisten Sinn macht. Natürlich kann man den präferierten Diagrammtyp aber auch vorgeben. Dazu kann ChatGPT kleine Zusammenfassungen – quasi Executive Summaries – zu den Daten liefern. Das schafft die KI auch mit hochgeladenen Textdateien oder Präsentationen. Ziemlich cool. Natürlich ist aber Vorsicht geboten. Man liefert hier Daten an ein immer größer werdendes Tech-Unternehmen. Insbesondere sensible Unternehmensdaten haben hier noch nichts verloren. Es gilt zu beobachten, wie uns das Unternehmen in Zukunft von Datensicherheit überzeugen kann.

 

Der GPT Store für alle

GPTs im GPT Store sind spezialisierte und anpassbare KI-Modelle, die auf der GPT-Architektur basieren. Sie können für verschiedene Aufgaben und Anwendungen wie Kundensupport, Content-Erstellung oder persönliche Assistenz konfiguriert und eingesetzt werden. Diese Modelle sind vortrainiert und lassen sich leicht in bestehende Systeme integrieren, um spezifische Anforderungen zu erfüllen. Nicht wenige Expertinnen und Experten halten OpenAIs GPT Store für den App Store der Zukunft. Und OpenAI experimentiert auch schon fleißig mit der Monetarisierung von GPTs. Nun ist der GPT Store also auch für Nutzerinnen und Nutzer der Gratis-Variante verfügbar. Doch auch hier kann einem das Gratis-Kontingent in die Quere kommen. Zudem ist das Erstellen eigener GPTs weiterhin Nutzerinnen und Nutzern des Premium-Abos vorbehalten.

[msch]