Dem chinesischen Startup DeepSeek gelang es innerhalb kürzester Zeit die internationale Aufmerksamkeit zu erreichen: Mit seiner Veröffentlichung des Modells DeepSeek R1 in diesem Monat, kämpft es sogleich an der Spitze mit den etablierten KI-Systemen – wie ChatGPT von OpenAI und Claude von Anthropic.
Welche Themen und Trends gerade aktuell sind, lässt sich mittlerweile auch an der Beliebtheit und Nutzung von mobilen Apps ablesen. Der von Sensor Tower veröffentlichte „2025 State of Mobile Report“ belegte bereits, dass Nutzer im Jahr 2024 etwa 1,1 Milliarden US-Dollar für Apps wie ChatGPT, Google Gemini und Doubao ausgegeben haben. Im Vergleich zum vorherigem Jahr war dies geradezu ein Anstieg von 200 Prozent. Neben beständig nachgefragten Apps im Bereich Gaming, Non-Gaming, Social Media und TV-Streaming, war das Thema generative KI der große Aufsteiger in der Jahresauswertung.
DeepSeek AI weckt weltweit Nutzerinteresse
Eine aktuelle Analyse der App-Downloads in der letzten Woche bestätigte, dass das Thema KI-Assistenz und vor allem DeepSeek AI weltweit aktuell das Zentrum des Nutzerinteresses bilden. Dies unterstreichen auch die ausgewerteten Daten von Sensor Tower, ein auf Daten zur digitalen Wirtschaft und App-Nutzung spezialisiertes Marktforschungsunternehmen. Nach diesem befand sich die App DeepSeek AI nach ihrer Veröffentlichung bereits mehr als 3 Millionen Mal im Download. Allein in der Woche vom 20. bis 26.01.2025 war ein Anstieg von mehr als 375 Prozent im Vergleich zum Zeitraum vom 13. bis 19.01.2025 zu verzeichnen. Demnach fanden in der letzten Woche 80 Prozent aller Downloads der mobilen App von DeepSeek statt. Und die Begeisterung für die App sowie deren internationale Expansion scheinen das Wachstum zusätzlich anzukurbeln.
Alles gesichert?
Die fünf größten Absatzmärkte für DeepSeek AI sind derzeit China (23 %), die USA (15 %), Ägypten (6 %), Russland (5 %) und Algerien (4 %). Mit aktuellen 3 Prozent der Downloads liegt Deutschland dicht hinter der Spitzengruppe. Doch was ist, wenn auch hier die Nutzerzahl steigt? Und insbesondere, was heißt es für deutsche Unternehmen?
Erste Experten für Cybersecurity lassen ihre Bedenken verlauten. So auch Chester Wisniewski, Global Field CTO bei Sophos: „Da DeepSeek auf Open-Source aufbaut, kann es sowohl von kriminell motivierten Personen als auch neutralen Enthusiasten sondiert und erforscht werden. Wie bei Metas LLaMA kann mit DeepSeek frei experimentiert werden und die Schutzplanken lassen sich weitgehend entfernen. Dies könnte zu einem Missbrauch durch Cyberkriminelle führen. Allerdings erfordert der professionelle Betrieb von DeepSeek immer noch weit mehr Ressourcen, als der durchschnittliche Cyberkriminelle zur Verfügung hat.“
Hohe Akzeptanz
Trotzdem genießt die App seit ihrer Einführung im Vergleich zu anderen beliebten KI-Assistenz-Apps eine äußerst hohe Akzeptanzrate. Allein im Zeitraum vom 20. bis 26.01.2025 verzeichnete DeepSeek AI nahezu 300 Prozent mehr Downloads als Perplexity und ChatOn AI.
Auch am letzten Sonntag und Montag war sie die führende kostenlose App im US Apple App Store. Wohingegen sie da noch vor einer knappen Woche Platz 31 belegte. Die Auswertung von Sensor Tower zeigt zudem, dass die durchschnittliche Nutzungsdauer (Daily Active Users – DAU) der mobilen DeepSeek AI App weltweit vom 24. bis 25.01.2025 im Vergleich zum gleichen Zeitraum in der Vorwoche, um mehr als 110 Prozent gestiegen ist.
„Deutlich dringender für Unternehmen ist die Tatsache, dass DeepSeek aufgrund seiner Kosteneffizienz wahrscheinlich von verschiedenen Produkten und Unternehmen adaptiert wird, was potenziell erhebliche Risiken für den Datenschutz birgt. Wie bei jedem anderen KI-Modell ist es für Unternehmen entscheidend, eine gründliche Risikobewertung vorzunehmen, die sich auch auf Produkte und Zulieferer erstreckt, die DeepSeek oder ein künftiges LLM einsetzen könnten. Unternehmen müssen mit gesichertem Fachwissen fundierte Entscheidung treffen können,“ so Chester Wisniewski.
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