Wie am 13. Januar bekannt wurde, schränkt die US-Regierung unter Joe Biden die Ausfuhr von KI-Chips stark ein. Uneingeschränkten Zugang werden nur noch die engsten US-Verbündeten erhalten. Ein Kommentar von Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung.
Wenige Tage vor dem Ende seiner Amtszeit hat US-Präsident Joe Biden die Bestimmungen für die Ausfuhr von GPU-Chips und damit zusammenhängender KI-Technologien verschärft. Uneingeschränkten Zugang werden nur noch die engsten US-Verbündeten erhalten. Diese sind Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Irland, Großbritannien, Dänemark, Finnland, Italien, Spanien, Norwegen, Schweden, Kanada, Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland und Taiwan.
Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, fordert die EU-Kommission und die kommende Bundesregierung zum Handeln auf und kommentiert die Entwicklungen wie folgt:
„Die heute verkündeten Exportbeschränkungen senden ein fatales Zeichen, bestätigen aber den aktuellen Trend. Die internationalen Handelskonflikte verschärfen sich. Die EU-Kommission und die kommende Bundesregierung müssen darauf entschieden reagieren. Europa muss mit einer Stimme sprechen“, so Weber.
„Unter den jetzigen Bedingungen drohen Europa und Deutschland im weltweiten Wettbewerb um Halbleitertechnologien für Künstliche Intelligenz abgehängt zu werden. Dass die US-amerikanische Regierung einzelne europäische Länder herausgreift, darunter wichtige Partner und NATO-Mitglieder wie Polen, ist ein Warnzeichen. In Europa ist die von der US-Regierung verkündete Einteilung und Trennung ohne erhebliche Störungen des Binnenmarkts kaum umsetzbar. Die Europäische Union darf sich in dieser Frage nicht auseinanderdividieren lassen, sondern muss entschlossen die eigenen politischen und wirtschaftlichen Kräfte bündeln. Wir müssen Forschung, Chipdesign und Produktion in Europa wirksam fördern, um die Resilienz unserer Industrie und Wirtschaft zu stärken und die Verfügbarkeit von Chips und Mikroelektronik dauerhaft zu sichern. Nur so werden wir übrigens auch zu einem ernsthaften Verhandlungspartner anderer Regierungen für künftige Handelsbeziehungen – in den USA und weiteren Ländern.“
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