Die TOLRIT GmbH setzt ab jetzt auf das ERP-System von TimeLine und verringert so unter anderem den zeitlichen und damit auch finanziellen Aufwand für die Produktionsplanung enorm.
Die Kernkompetenz der 1992 gegründeten TORLIT GmbH umfasst die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Brandschutztüren und -toren, die gleichzeitig eine Isolierfunktion besitzen. Das Produktprogramm beinhaltet T30- T60- und T90-Brandschutztüren und -tore für jeden Anwendungsfall im Betriebs-, Kühl- und Gefrierraum sowie Isoliermaterialien. Deutschland- und europaweite Einsatzgebiete finden sich sowohl in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie und in medizinischen Bereichen als auch im Schiffsbau, wo die Türen vorrangig auf Jachten und Kreuzfahrtschiffen installiert werden. Das familiengeführte Unternehmen mit Sitz in Ilsenburg (Harz) beschäftigt rund 60 Mitarbeitende und verfügt über einen modernen Maschinenpark von Laserschneid- und Schwenkbiegemaschinen bis hin zu Tafelscheren und Abkantpressen.
Komplexe administrative und fertigungsbegleitende Geschäftsprozesse
Von der kundenindividuellen Beratung, der Entwicklung und Konstruktion über die komplette Fertigung bis hin zum Vertrieb und Service wird bei der TORLIT Isolier- und Brandschutzsysteme GmbH die gesamte Wertschöpfung der jährlich mehr als 2.000 produzierten Brandschutztüren und -tore im eigenen Haus realisiert. Geschäftsführer Joachim Luther: “Mit der hohen Fertigungstiefe, einem modernen Maschinenpark und dem exakt aufeinander abgestimmten Auftragsdurchlauf sowie der langjährigen Kompetenz unserer Mitarbeitenden sind wir in der Lage, jede Tür und jedes Tor flexibel auf das spezifische Einsatzgebiet auszurichten und innerhalb von einer Woche auszuliefern.“ Die Produktvielfalt bedeutet allerdings auch anspruchsvolle Herausforderungen für den administrativen und fertigungsbegleitenden Workflow – daher wurden die Geschäftsprozesse bei TORLIT bereits seit vielen Jahren von einem ERP-System mit kaufmännischem Schwerpunkt unterstützt. “Das in der Software integrierte Produktionstool, das wir vor allem für Betriebsaufträge genutzt hatten, erwies sich für eine durchgängige und automatisierte Fertigungsplanung bzw. -steuerung auf Dauer jedoch als unzureichend“, so ERP-Betreuer Marco Brennecke. “Zudem wurden vereinbarte Funktionalitäten wie beispielsweise der Produktkonfigurator ebenso wie gewünschte Individualanpassungen etwa bei der Kapazitätsplanung oder im Etikettendruck nicht umgesetzt und der Hersteller lieferte trotz eines teuren Betreuungs- und Wartungsvertrags nur langsamen und ineffizienten Support.“
Bachelorarbeit an der Hochschule Harz: Entwicklung einer Konzeption für die Auswahl eines ERP-Systems
Während des Studiums an der Hochschule Harz in Wernigerode hat Marco Brennecke im Rahmen seiner Abschlussarbeit (Entwicklung einer Konzeption für die Auswahl eines ERP-Systems am Beispiel der TORLIT GmbH) eine Nutzwertanalyse mehrerer IT-Systeme und deren Anbieter erstellt. Dabei wurden sowohl verschiedene Zielkriterien definiert als auch hinsichtlich der Anforderungen bei metallverarbeitenden Unternehmen gewichtet. Das Ergebnis diente der TORLIT-Geschäftsleitung als wesentliche Handlungsempfehlung im ERP-Auswahlprozess – die Entscheidung fiel auf die ERP/PPS-Software der TimeLine Business Solutions Group aus Solingen. Der heutige ERP-Betreuer blickt zurück: “Bei allen relevanten Faktoren wie Funktionalität, Support, Anpassungsfähigkeit, Einführungsaufwand oder Bedienerfreundlichkeit erwies sich TimeLine im Vergleich mit den getesteten ERP-Systemen mindestens ebenbürtig, hinsichtlich der Kostenstrukturen sogar als deutlich günstiger.“ Der Echtstart der neuen IT erfolgte – nach Datenübernahme, Implementierung von Standardmodulen sowie Individualanpassungen an 14 PC-Arbeitsplätzen und zehn BDE-Terminals termingerecht zum 1. Januar 2021.
Mit TimeLine: Planungsprozesse schneller, transparenter und sicherer
Die Informationen, welche Aufträge von welchen Mitarbeitenden auf welchen Maschinen mit welchem Material bis zu welchem Termin abgearbeitet werden müssen, wurden bei der TORLIT GmbH bis zur Einführung des neuen ERP/PPS-Systems manuell über Magnet-Steckkarten in der Fertigungshalle bereitgestellt. Marco Brennecke: “Trotz aller Erfahrung und Weitsicht unseres Produktionsleiters war es fast unmöglich, alle Schritte und Abläufe unserer komplexen Fertigungsplanung zu berücksichtigen. Die Planung beschränkte sich daher im Wesentlichen auf die Arbeitsfolgen Zuschnitt, Bau und Verpackung. Dennoch war sie enorm zeitaufwendig und ließ sich weder durchgängig noch transparent abbilden.“ Mit TimeLine konnte die Planung und Steuerung sämtlicher Betriebsaufträge und Arbeitsfolgen bei der TORLIT GmbH digitalisiert werden: Um bei der Zeit- und Materialrückmeldung der einzelnen Arbeitsfolgen eine größtmögliche Transparenz zu erzielen, wurde großer Wert auf die Umsetzung der in TimeLine integrierten BDE (Betriebsdatenerfassung) gelegt. Die vollständige Übersicht ermöglicht, dass etwa Personal-, Kapazitäts- und Lieferengpässe oder Auswirkungen von Änderungen auf den Fertigungsprozess unmittelbar erkannt und gezielt gegengesteuert werden kann. Dabei werden die Ergebnisse in der SQL-Datenbank direkt und ohne Schnittstellenproblematiken verbucht und stehen somit allen Abteilungen sofort zur Verfügung. Der ERP-Betreuer weiter: “Der zeitliche und damit auch finanzielle Aufwand unserer Produktionsplanung hat sich deutlich verringert. Weit über die Möglichkeiten einer herkömmlichen Planung hinaus optimiert TimeLine zudem die Transparenz und Sicherheit von Planungs- und Fertigungsprozessen und gewährleistet damit eine ideale Basis für fundierte Managemententscheidungen in Echtzeit.“
Artikelgenerator hat die Variantenvielfalt im Griff
Ob Größe, Breite, Höhe oder Gewicht, Oberfläche oder Farbe, Beschläge, Feuerwiderstandsklasse und Kennzeichnungspflichten, Einbausituation und Mauermaß im Betriebs-, Kühl- oder Gefrierraum: Nahezu jede der jährlich über 2.000 ausgelieferten Brandschutztüren und -tore wird bei der TORLIT GmbH individuell nach Kundenwunsch konzipiert und produziert. Eine derartige Produkt- bzw. Variantenvielfalt lässt das Datenvolumen rasant ansteigen – schon eine einzelne Stückliste kann bis zu 50 Artikel enthalten. “Unsere frühere Software unterstützte die Artikelanlage nur sehr eingeschränkt“, erläutert Marco Brennecke. Geführt wurde ein Hauptartikel mit einer Standard-Stückliste, die für jeden neuen Betriebsauftrag entsprechend den spezifischen Vorgaben manuell bereinigt oder ergänzt werden musste. “Dieser Prozess war sehr umständlich und kostete uns viel Zeit. Fehlende oder falsche Teile hatten direkte Folgen für die Materialwirtschaft und damit auch für die Durchlaufzeit in der Produktion. Da außerdem kein Arbeitsplan gepflegt wurde, waren die einzelnen Arbeitsfolgen nur wenig transparent und eine effektive Kapazitätsplanung nicht durchführbar.“ Daher wurde bereits während der Einführung von TimeLine der Artikelstamm angepasst und gemeinsam mit den Solinger Softwarespezialisten ein Artikelgenerator entwickelt: Basierend auf der Artikelgruppe sowie diverser Voreinstellungen wird die passgenaue Stückliste automatisch in TimeLine generiert und der dazugehörige Arbeitsplan erstellt. Der Arbeitsplan wiederum setzt sich aus sog. Templates zusammen, die sämtliche Arbeitsfolgen inkl. minutengenauer Zeitangaben für jeden benötigten Arbeitsschritt sowie alle erforderlichen Stücklisten-Artikel beinhalten. “Mit dem in TimeLine integrierten Artikelgenerator haben wir unsere Produktvielfalt im Griff. Die automatisierte Artikelanlage gewährleistet schnelle, nachvollziehbare sowie sichere Abläufe von der Materialbeschaffung über die Kapazitätsplanung und die Fertigung bis hin zu aussagekräftigen Auswertungen.“
Mit Leistung und Leidenschaft
Marco Brennecke abschließend: “Prozess- und Strukturoptimierungen in dieser Form wären mit dem alten System insbesondere bei der Artikelanlage und der Produktionsplanung bzw. -steuerung nicht denkbar gewesen. Rückblickend haben wir mit TimeLine die richtige Wahl getroffen. Unsere Anforderungen wie die Digitalisierung und Automatisierung interner Abläufe, die Einführung des Artikelgenerators, die effiziente Kapazitätsplanung, die Verkürzung der Durchlaufzeiten oder die Reduzierung der Kapitalbindung im Lager durch die bessere Übersicht in der Materialwirtschaft wurden alle erfüllt.“ Über die hohe Funktionalität der neuen ERP/PPS-Software hinaus sieht der ERP-Betreuer einen großen Vorteil im prozess- und lösungsorientierten Support sowie der Fähigkeit zum Dialog der TimeLine-Mitarbeitenden – “mit Leistung und Leidenschaft!“
von Matthias Holzapfel.