Die Bundesverwaltung treibt die Digitalisierung weiter voran. Ein innovatives Pilotprojekt zur souveränen KI in der Softwareentwicklung vereint Effizienz, Sicherheit und technologische Unabhängigkeit. Gemeinsam mit dem IT-Dienstleister Materna und dem Technologieanbieter NVIDIA hat das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) ein Vorhaben gestartet, das als Modell für künftige KI-Initiativen im öffentlichen Sektor dienen kann.
Im Zentrum steht KIPITZ, das KI-Portal des ITZBund. Es wurde speziell für den sicheren Einsatz generativer KI im Behördenumfeld entwickelt und wird ausschließlich in den geschützten IT-Umgebungen des Bundes betrieben. In Kombination mit NVIDIA AI Enterprise soll die Entwicklung von Softwarelösungen beschleunigt, die Qualität erhöht und der Aufwand für Standardaufgaben deutlich reduziert werden. So können knappe Fachressourcen effizienter eingesetzt und entlastet werden.
Pilotierung unter Realbedingungen gestartet
Ein bereits abgeschlossener Proof of Concept hat gezeigt, dass sich KI nahtlos in bestehende Entwicklungsumgebungen integrieren lässt. In der nun gestarteten Pilotphase unter Realbedingungen kommen generative KI-Modelle in der täglichen Praxis zum Einsatz. Sie unterstützen bei der Erstellung von Quellcode, der Generierung von Testfällen, der Analyse von Fehlermeldungen und der automatisierten Dokumentation.
„Ich freue mich darauf, in den kommenden Monaten die umfassenden Möglichkeiten der KI-unterstützten Softwareentwicklung ‘powered by KIPITZ’ im ITZBund auszuloten und umzusetzen.“ so Jens Gehres, Abteilungsleiter beim ITZBund.
Sicherheit, Skalierbarkeit und strategische Perspektive
Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, souveräne KI in der Softwareentwicklung nicht nur sicher, sondern auch skalierbar zu gestalten. NVIDIA liefert dazu Hochleistungsprozessoren sowie die technische Plattform. Die gesamte Infrastruktur bleibt dabei vollständig in Bundeshand – ein entscheidendes Kriterium für Datenschutz und Souveränität.
„KI eröffnet neue Möglichkeiten für die öffentliche Verwaltung, indem sie komplexe Aufgaben automatisiert, die Effizienz steigert und die IT-Fähigkeiten verbessert“, sagt Ludwig von Reiche, Geschäftsführer der NVIDIA GmbH.
Die Partnerschaft zwischen Materna und NVIDIA ist langfristig angelegt. Sie soll den Weg ebnen für tragfähige KI-Lösungen in sicherheitskritischen Bereichen wie Verwaltung, kritische Infrastrukturen oder öffentliche Dienstleistungen.
„Durch die Rechenleistung von NVIDIA können wir unsere KI-Lösungen auf ein neues Niveau heben und unseren Kunden – insbesondere in der öffentlichen Verwaltung – sichere, skalierbare und leistungsstarke Systeme anbieten“, erklärt Michael Hagedorn, CEO der Materna-Gruppe.
Das Pilotprojekt beim ITZBund dient damit nicht nur als Testumgebung, sondern auch als Blaupause für die breitere Nutzung souveräner KI im öffentlichen Sektor – mit hoher technischer Autonomie, klaren Sicherheitsstandards und Potenzial für zukünftige Skalierung. Es zeigt beispielhaft, wie moderne KI-Technologie und öffentliches Interesse an Sicherheit und Kontrolle erfolgreich vereint werden können. Zudem schafft das Projekt eine Grundlage für standardisierte Vorgehensweisen im Umgang mit generativer KI in Behörden. Es bietet die Möglichkeit, Erfahrungswerte zu sammeln, Risiken zu bewerten und Best Practices zu definieren, bevor Anwendungen in größerem Maßstab eingeführt werden. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag zur digitalen Souveränität des Staates – sowohl organisatorisch als auch technologisch. Die Erkenntnisse aus der Pilotierung fließen direkt in zukünftige Digitalisierungsstrategien ein, etwa in Bereichen wie Fachverfahren, Serviceportale oder interne IT-Optimierung.
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