Unternehmen mit technologisch anspruchsvollen Automatisierungslösungen können sich für eine wachstumsstarke Entwicklung wappnen. Wie das bei der „SW Automatisierung“, einem Hersteller von Automatisierungslösungen, gelungen ist, verdeutlicht Flemming Hirschfeld, Produktmanager bei der PSI Automotive & Industry GmbH, im Interview mit Midrange.de (MM).

MM: Wie sah die Aufgabenstellung bei der „SW Automatisierung“ konkret aus?
Hirschfeld: Kurz und knapp – transparente Daten über alle Unternehmensbereiche hinweg schaffen. Dies sollte durch die Einführung eines neuen ERP-Systems, und zwar in einem Zeithorizont von nur 12 Monaten, gelingen. Ziel war es, durch eine verlässliche Datenanalyse und -kontrolle reagieren zu können, ehe ein Problem überhaupt entsteht. Mit dem alten ERP-System sowie einer Eigenlösung war dies nicht mehr möglich.

MM: Das klingt nach einer recht typischen Ausgangssituation vor einer ERP-Einführung…
Hirschfeld: …stimmt, zumindest auf den ersten Blick. Die Herausforderung bestand aber darin, dass das Unternehmen zeitgleich einen weiteren Geschäftsbereich mit neuer Fertigungstypologie aufbaute und eine neue Produktionshalle in Betrieb nahm. Diese Abläufe sollte das neue System ebenfalls von Anfang an mit berücksichtigen.

MM: Es ging also darum, die Anforderungen von Auftrags- und Serienfertigung in einem System abzubilden?
Hirschfeld: Genau – das ist der Kern der Lösung: die Abbildung sämtlicher Abläufe im Steuerungs- und im Maschinenbau in einheitlichen Prozessen – von Anfrage und Angebotserstellung über Auftragsmanagement, Konstruktion und Beschaffung bis zu Produktion, Lieferung und Rechnungsstellung. Und das können nur wenige Systeme am Markt. Eines davon ist die ERP-MES-Branchenlösung PSIpenta, für die sich die „SW Automatisierung“ nach einer rund sechsmonatigen Auswahlphase entschieden.

MM: Welche Module kommen dort zum Einsatz – und welche sind die wichtigsten?
Hirschfeld: Zu den eingesetzten Modulen zählen neben ERP-Bausteinen auch MES-Komponenten wie die Betriebsdatenerfassung oder das Servicemanagement. Besonderes Augenmerk liegt aber auf der Durchgängigkeit – sprich, alles greift wie ein Uhrwerk ineinander. Fehlt ein Rädchen oder dreht sich nicht, steht ein anderes oder sogar alle anderen still – und zwar ganz unabhängig von ihrer jeweiligen Größe. Jedes Rädchen, sprich jedes Modul, ist folglich gleich wichtig.

MM: Was bedeutete der parallele Start der Serienfertigung in der neuen Halle für das Projekt?
Hirschfeld: Das Team war hierdurch gefordert, zeitglich zur Implementierung der neuen ERP-MES-Lösung für den Steuerungsbereich, die neuen Prozesse für den Maschinenbau sowie Schnittstellen zur Konstruktion zu erarbeiten, das neue Hochregallager anzubinden und den Start der PSI Industrial Apps für die Warenannahme und -buchung vorzubereiten. Innerhalb von nur vier Monaten wurden die hierfür relevanten Prozesse im Einkauf, in der Materialwirtschaft und in der Lagerverwaltung vorbereitet und erfolgreich live geschaltet.

MM: Was war das Erfolgsrezept dieser kurzen Einführungszeit?
Hirschfeld: Entscheidend für die erfolgreiche ERP-Einführung in 12 Monaten war hingegen das klare Einführungskonzept entlang den drei W-Fragen was (ist das Ziel), wie (kann das erreicht werden) und wer (muss hierfür eingebunden werden) ebenso wie die schon fast papierlose Ausgangssituation. So hatte man bei der „SW Automatisierung“ bereits vor der Firmenerweiterung begonnen, Prozesse zu digitalisieren und nahezu papierlos gearbeitet.

MM: Welche weiteren Vorbereitungen seitens des Unternehmens haben die schnelle Einführung und Inbetriebnahme der ERP-MES-Lösung ermöglicht?
Hirschfeld: Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die Motivation des gesamten Teams. Hinzu kommt, dass fast 90 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits mit passenden Endgeräten ausgestattet waren. Und nicht zuletzt fußte der Erfolg auf einer vertrauensvollen, offenen Kommunikation zwischen allen Akteuren. Aus meiner Sicht ist “SW Automatisierung“ ein guter Beleg dafür, wie wichtig der Beitrag eines Unternehmens selbst zum Erfolg eines Software-Einführungsprojekts ist.

Rainer Huttenloher

PSI Automotive & Industry GmbH

Zum Anwenderunternehmen:

SW Automatisierung beliefert unterschiedlichste Branchen mit technologisch anspruchsvollen Automatisierungslösungen. Und die Zeichen stehen auf Wachstum. Zuletzt hat das in Golling an der Salzach in Österreich ansässige Unternehmen zusätzliche 2.000 Quadratmetern Gebäudefläche inklusive Produktionshalle, modernem Hochregallager und weiteren Büroräumen in Betrieb genommen.