Datenaustausch braucht passende Formate und Übertragungswege. Björn Reimann, Sales Manager bei der menten GmbH, erklärt im Interview mit dem Midrange Magazin, was eine umfassende Kommunikations-Plattform ausmacht und wie das Zusammenspiel mit der IBM i funktioniert.

MM: Was sind die Grundpfeiler einer zentralen Kommunikations-Plattform für den elektronischen Geschäftsverkehr?
Reimann: Es ist für die meisten Organisationen empfehlenswert, jedes notwendige Datenformat in jedes gewünschte Datenformat umwandeln zu können. Das wird in der Regel von außen, also von Kunden oder Lieferanten, getriggert, oder weil Kernapplikationen bestimmte Schnittstellen erfordern. Dann kommt aber auch noch das Thema Übertragungsweg dazu: Hier haben sich Protokolle wie AS2, X.400 aber auch sichere Versionen von FTP, sprich SFTP oder FTPS, etabliert. Aber nach wie vor kommt E-Mail zum Einsatz.

Quelle: menten

Björn Reimann ist Sales Manager bei der menten GmbH: „Automatisierung im Bereich von EDI halte ich für essenziell.“

MM: Ab wann sollte ein Unternehmen auf eine zentrale Kommunikations-Plattform setzen?
Reimann: Die Übersetzungsfunktion von einem Datenformat in ein anderes lässt sich natürlich auch von einem Unternehmen selbst programmieren. Aber die meisten Fälle sind nicht so recht standardisiert – es gibt zusätzliche Möglichkeiten, die große Player wie etwa Unternehmen aus der Automobilindustrie in Form von Derivaten des ursprünglichen Protokolls umsetzen. Darauf muss man immer wieder eine Antwort haben – und sein Programm anpassen bzw. erweitern. Wenn mehr als vier Kunden jeweils Sonderformen zum Beispiel von EDIFACT verwenden, und man nicht nur Rechnungen in diesem Format zu versenden hat, sondern auch noch Bestellungen in dem Format eintreffen, die Lieferbestätigungen benötigen, wird die Angelegenheit schon sehr undurchsichtig und kaum noch zu beherrschen.

MM: Wie sieht diese Herausforderung im IBM i-Umfeld aus?
Reimann: Hier haben wir speziell in kleineren und mittleren Unternehmen den Fall, dass auch Einzelkämpfer oder kleine Teams die Plattform zu betreuen haben. Für den guten Mann wird es dann sehr schnell zu einer nicht mehr bewältigbaren Aufgabenstellung. Aber auch Firmen, die selbst ein große „EDI-Team“ aufgebaut haben, kaufen einen EDI-Konverter dazu. So ab vier EDI-Partnern und ab zwei, drei Nachrichtenarten pro Partner sollte man unbedingt über eine Standardlösung nachdenken.

MM: Automatisierung im Bereich der Datenaustausches – welchen Stellenwert hat diese Technologie?
Reimann: Automatisierung halte ich für essenziell. Es gibt zwei Aspekte bei EDI zu beachten: regelmäßiger Datenaustausch und Datenaustausch mit hohen Übertragungsvolumen. Sind diese Anforderungen gegeben, sollte EDI zum Einsatz kommen. Und bei derartigen Aufgabenstellungen möchte man keine Lösung, bei der ein Anwender immer wieder auf denselben Knopf drücken muss, damit der Prozess weiterläuft. EDI wird immer dann richtig spannend, wenn ich automatisiere.

MM: Wie wichtig ist die Branchenkompetenz eines EDI-Anbieters?
Reimann: Wenn man aus der reinen Produktsicht die Antwort gibt: eigentlich relativ wenig, denn es handelt sich ja letztendlich „nur“ um ein Übersetzen und Transportieren von Daten und dabei sollte das Produkt sehr flexibel sein, um auf alle Branchen reagieren zu können. Doch wenn es um ein Projekt geht, das umzusetzen ist, sieht die Sache komplett anders aus: Hier hilft Branchenwissen massiv, auch wenn die Anwender die benötigten Prozesse gut kennen, sollte der Lösungsanbieter doch hier sowohl technisch, als auch fachlich kompetent die Vorgaben und Wünsche umsetzen können.

MM: Wie wichtig ist die sichere Übertragung der Daten?
Reimann: Hier sind wir mit der Plattform IBM i schon auf seiner sehr sicheren Basis. Wichtig ist auch, dass der Sicherheitsaspekt bereits im Protokoll verankert ist. Echtheit und Unversehrtheit der Daten sind vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Doch dazu müssen verschiedene Sicherheitskonzepte zum Einsatz kommen: Zertifikate, Signaturen und verschlüsselte Übertragungswege sind hier zu nennen.

MM: Wie lauten die Vorteile von i-effect?
Reimann: Das Tool ist sehr flexibel einsetzbar, kann alle relevanten Formate und Kommunikationswege abdecken. Ganz wichtig ist die zentrale und vielseitige Verwaltbarkeit dieser Lösung: Damit lässt sich nicht nur der externe Geschäftsverkehr abdecken. Es kann auch für den Datenaustausch der internen Applikationen – Stichwort EAI – eines Unternehmens herhalten. Und in der Regel hat die IBM i genügend Systemressourcen, um diese Arbeiten zu erledigen. Die Symbiose von i-effect und IBM i passt für die meisten Anwendungsfälle.

Rainer Huttenloher

menten GmbH