Zur effizienten Verwaltung, Steuerung und Archivierung der im Produkt-Entstehungsprozess anfallenden Datenmenge von mittlerweile über 200.000 2D- bzw. 3D-CAD-Daten sowie weiteren konstruktions-, produkt- oder projektspezifischen Informationen und Dokumenten wurde bei Kreyenborg die PLM-Software keytech eingeführt.

Die 1953 gegründete Kreyenborg GmbH & Co. KG etablierte sich schnell als Hersteller von Maschinen für die Misch- und Fördertechnik, im Lauf der Jahre wurde das Angebotsspektrum kontinuierlich durch Silos, Stopfwerke, Dosiergeräte und Trockner ergänzt. Im Vordergrund steht dabei das Ziel, durch die intelligente Zusammenführung aller Prozesskomponenten eine sichere und effiziente Materialversorgung in den Betrieben zu gewährleisten.

Neben kontinuierlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung, modernste Technologien sowie Aus- und Weiterbildung bzw. Fertigungs-Know-how wurde im Herbst 2019 zur Kapazitätserweiterung der hauseigenen Stahl- und Edelstahlverarbeitung eine neue Produktionshalle eröffnet.

200.000 Daten und Dokumente müssen gemanagt werden

Eine wesentliche Erfolgsgrundlage des starken Wachstums der Kreyenborg GmbH & Co. KG in den vergangenen zehn Jahren liegt in der Entwicklung vom reinen Komponentenfertiger zum Systemanbieter. „Jede unserer ausgelieferten kundenspezifischen Maschinen wird ebenso im eigenen Haus entwickelt, konstruiert und gefertigt wie unsere Mischer, Silos oder Förderbänder“, erläutert Konstruktionsleiter Dimitri Bastron.

In der Regel wird eine Maschine aus verschiedenen Einzelkomponenten wie Mischer, Trockner, Lagerbehälter oder Förderanlage zusammengesetzt und besteht inklusive Normteilen wie Schrauben oder Scheiben aus rund 4.000 Einzelteilen. „Mittlerweile hat sich dabei eine Datenmenge von über 200.000 2D- bzw. 3D-CAD-Daten sowie weiteren konstruktions-, produkt- oder projektspezifischen Informationen und Dokumenten angesammelt“, so Bastron. „Deren effiziente Verwaltung, Steuerung und Archivierung stellt einen wichtigen Faktor im abteilungsübergreifenden Produkt-Entstehungsprozess dar.“

Die Entscheidungskriterien im PLM-Auswahlprozess bei Kreyenborg lauteten:

  • Kompatibilität zum CAD- sowie ERP-System
  • nahtlose Übernahme der Altdaten
  • praxisgerechter Standard und individuelle Konfigurierbarkeit
  • Updatefähigkeit auch bei Individualanpassungen
  • anwenderorientierte Bedienbarkeit, artikelbasierte Datenorganisation
  • Abbildung abteilungsübergreifender Workflows (z.B. im Änderungswesen) sowie
  • Referenzaussagen anderer Anwender, Kostenstruktur.

Zur Datenverwaltung war bei Kreyenborg über viele Jahre eine PDM-Lösung (Produkt-Daten-Management-Lösung) im Einsatz, die „allerdings für das sprunghaft ansteigende Datenvolumen nicht dauerhaft geeignet war und zudem funktionelle Defizite hinsichtlich der Abbildung unserer Explorer-strukturierten Konstruktionsbibliothek aufwies. Daher machten wir uns auf die Suche nach einer modernen und praxisgerechten PLM-Software“, blickt Konstrukteur Ralf Reher zurück.

Nach einer detaillierten Marktanalyse haben die Verantwortlichen bei Kreyenborg mit der PLM (Product-Lifecycle-Management)-Software der keytech Software GmbH aus Recklinghausen die passende Lösung gefunden. „Wesentliche Entscheidungskriterien neben dem hohen Standard-Funktionsumfang und der angemessenen Kostenstruktur waren für uns, mit keytech schnell und effektiv zu arbeiten, bisherige Redundanzen und Fehlerquellen zu vermeiden sowie alle Daten bzw. Dokumente abteilungsübergreifend integriert in einem System abbilden zu können“, erklärt Reher. Nach der Entscheidung für keytech erfolgten bis zum termingerechten ´Go-Live` Implementierung und Schulungen sowie die Übernahme der Daten aus dem Altsystem inkl. der umfangreichen Konstruktionsbibliothek.
Baugruppenstruktur-Kopie führt zu erheblichem Zeitgewinn

Der Start der keytech-Software hat unmittelbar zu spürbaren Verbesserungen im unternehmensweiten Workflow des Münsterländer Spezialisten für Schüttguthandling geführt. Als Beispiel führt Dimitri Bastron den bislang notwendigen Aufwand beim Kopieren einer Baugruppenstruktur mit dem Wechsel einer Komponente (etwa des Werkstoffes von Stahl zu Edelstahl) an: die Baugruppe im Datenbestand suchen, entsprechende Werkstoffmerkmale in der Abstreichliste ändern, neue Artikelnummern anlegen und in das PDM-System kopieren, die Nummern und Werkstoffbezeichnungen im 3D-Modell bzw. in der Zeichnung ändern, zurück ins PDM-System und das nächste Bauteil ändern, dann die Daten in der Baugruppe tauschen usw. „In unserem Altsystem gab es keine Möglichkeit für automatisierte Massenänderungen. Daher gestaltete sich der Prozess als umständlich und zeitaufwendig, die kumulierte Manpower betrug nicht selten bis zu fünf Wochen. Ganz abgesehen von Datenunsicherheiten durch Fehler bei der manuellen Dateneingabe, langen Lade- oder Kopierzeiten und Systemabstürzen aufgrund der wachsenden Datenmengen.“

Heute ist die Abstreichliste im PLM-System integriert, Daten von veränderten Komponenten werden direkt im Artikelstamm eingetragen. Aufgrund der tiefen Integration von keytech in das CAD-System erfolgt vollautomatisch ein bidirektionaler Abgleich der Daten. Durch Plausibilitätsprüfungen der Schnittstelle wird die Konstruktion zudem auf fehlerhafte oder unvollständige Informationen aufmerksam gemacht. “Mit der Strukturkopie in keytech konnten wir ein enormes zeitliches und damit auch wirtschaftliches Einsparpotential freisetzen. Zeit, die wir Konstrukteure heute produktiv nutzen können, zumal selbst längere Kopiervorgänge im Hintergrund laufen ohne die Performance der Software zu beeinträchtigen“, ergänzt Ralf Reher.

Normteile-Verwaltung transparent und verlässlich

Eine wesentliche Erfolgsgrundlage hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Effizienz im Produkt-Entstehungsprozess liegt in der abteilungsübergreifend einheitlichen Verfügbarkeit von Daten und Dokumenten. Bei Kreyenborg hat bislang nahezu jeder Mitarbeiter sein eigenes File-System zur Datenablage beispielsweise für die Verwaltung von Norm- und Kaufteilen oder deren Verschlagwortung geführt.

Im Rahmen einer kontinuierlichen Optimierung der unternehmensweiten Prozesskette sind als nächste Schritte die Einführung eines Wörterbuchkatalogs inkl. der Übersetzung für Dokumentationen sowie die Anbindung von keytech an die bei Kreyenborg neu eingeführte Lasertechnologie zur Teile-Bestückung des Lasers direkt aus dem PLM-System heraus geplant.

Optimierte Prozessabläufe durch einheitliche und automatisierte Datenverwaltung bzw. -organisation, Transparenz durch übersichtliche Mappenstruktur, Zeit- und Kosteneinsparungen durch schnelle Zugriffszeiten oder einfache Dokumentensuche: Trotz der erst kurzen Einsatzzeit der neuen PLM-Software ist Dimitri Bastron davon überzeugt, mit der Entscheidung für keytech auch auf lange Sicht die richtige Wahl getroffen zu haben. Produktqualität, Referenzen und die Projektkompetenz des Herstellers sind für den Konstruktionsleiter die drei wesentlichen Bausteine der erfolgreichen PLM-Einführung.

„In erster Linie ermöglicht der hohe Funktionsumfang schon im Standard eine optimale Abbildung unseres abteilungsübergreifenden Workflows dar, zudem ist keytech flexibel genug und lässt sich ohne großen Aufwand an unsere betriebsspezifischen Bedürfnisse anpassen“, berichtet Bastron. „Darüber hinaus hat sich unser positiver Eindruck von der Software auch nach dem Besuch bei verschiedenen Referenzanwendern bestätigt. Zünglein an der Waage waren letztlich Beratungsqualität und Projektkompetenz des Herstellers – keytech weiß, wie ein Konstrukteur arbeitet und hat über das Detail hinaus stets auch das Ganze im Blick.“

Matthias Holzapfel

keytech Software GmbH