Ein modernes, resilientes Netzwerk ist das Herzstück der IT. Ohne die entsprechenden Systeme und Lösungen gebe es keine intelligenten Fertigungsanlagen, keine hybriden Arbeitsumgebungen und keine virtuellen Welten. Unternehmen sollten sich im neuen Jahr mit den wichtigsten Themen beschäftigen sollten – dabei erweist sich ein intelligentes Netzwerkmanagement als die Basis dafür.

Viele Unternehmen haben noch ein Netzwerk, das vor Jahren, wenn nicht sogar Jahrzenten, designt und implementiert wurde und damit den heutigen Anforderungen an Verfügbarkeit und Sicherheit schon lange nicht mehr gerecht wird.

Angesichts der unbestrittenen Tatsache, dass die IT-Umgebungen und Arbeitswelten immer hybrider werden und die Risiken von Sicherheitsverletzungen kontinuierlich zunehmen, müssen die Verantwortlichen ihren Netzwerken mehr Aufmerksamkeit schenken. Aus Sicht von Netzwerkexperten machen folgende Entwicklungen 2023 eine Modernisierung unabdingbar.

  • Innovative Technologien erfordern ein intelligentes Netzwerk. Anwendungen auf Basis von Virtual und Augmented Reality werden in immer mehr Unternehmen Einzug halten. Durch die Visualisierung einzelner Bauteile, Komponenten oder Prozesse lassen sich Planung, Produktentwicklung und Wartung erheblich vereinfachen. Das gilt für die Wartung einer Industrieanlage genauso wie für den Bau eines komplett neuen Rechenzentrums. Grundsätzlich leben solche Innovationen von einer effizienten, flexiblen und intelligenten Netzwerkinfrastruktur – nur so können Unternehmen einen echten geschäftlichen Mehrwert schaffen.
  • Automatisierung hilft gegen begrenzte IT-Budgets. Angesichts knapper Kassen sollten Unternehmen ihre Netzwerkinvestitionen genau planen. Automatisierung ist dabei ein entscheidender Punkt. Ein Netzwerk, das auf Automatisierung ausgelegt ist, reduziert den personellen Aufwand deutlich, vereinfacht Prozesse und verringert damit auch menschliche Fehlerquellen. Um jedoch Effizienzvorteile durch Automatisierung zu erzielen, muss das IT-Netz entsprechend ausgelegt sein. Ein Out-of-Band-Netzwerk (OOB) bietet einen sicheren Remote-Zugriff auf alle Komponenten, sodass sich neue physische oder virtuelle Ressourcen einfach bereitstellen und konfigurieren lassen. Der Einsatz eines Technikers vor Ort gehört damit in der Regel der Vergangenheit an, denn dank Zero Touch Provisioning (ZTP) entfällt die Notwendigkeit einer manuellen Gerätekonfiguration von Anfang an.
  • Hybride Umgebungen verändern die Anforderungen. Die wenigsten Unternehmen werden alle Daten in die Cloud verlagern, sei es aus Gründen der Latenz, der Ausfallsicherheit oder des Datenschutzes. Hybride Cloud-Umgebungen werden sich weiter ausbreiten, wobei lokale Infrastrukturen zum Schutz vor Netzwerkausfällen und für mehr Flexibilität eingesetzt werden. Auch hybride Arbeitsumgebungen werden weiterhin Realität bleiben. Ein OOB-Netzwerkmanagement hilft, einerseits das Benutzererlebnis unabhängig vom Standort aufrechtzuerhalten und andererseits Cloud-Implementierungen die notwendige Resilienz hinzuzufügen.
  • Die IT-Sicherheitsrisiken bleiben hoch. Die Methoden der Cyberkriminellen werden immer ausgefeilter, gleichzeitig steigt die Kritikalität des Netzwerks. Ein modernes Netzwerk erlaubt es Unternehmen, ihre Systeme mit zusätzlichen Sicherheitsebenen auszustatten. Die Erweiterung der Geräte um Compute- und Storage-Kapazitäten hat die Möglichkeit eröffnet, Anwendungen von Drittanbietern über Docker-Container auszuführen. So kann beispielsweise eine Konfigurationsdatei für eine Anwendung durch einen TPM (Trusted Platform Module)-Chip verschlüsselt werden. Dadurch wird es aus der Sicht der Hardware zu einem vertrauenswürdigen Modul und ist dank der Verschlüsselungsmöglichkeiten selbst für einen staatlichen Akteur sehr schwer zu knacken. Unternehmen können zudem im Notfall auf die zuletzt bekannte Konfiguration zurückgreifen. Damit reduziert der Dateispeicher etwa eines Edge-Gerätes die Ausfallzeiten erheblich.
  • 5G durchdringt den Markt. Immer mehr Unternehmen werden 2023 darüber nachdenken, wie sie Daten und Anwendungen an den Netzwerkrand verlagern können. 5G-Verbindungen können zum Beispiel genutzt werden, um eine doppelte Konnektivität zu ermöglichen und Redundanz für entfernte Netzwerke bei einem Ausfall aufzubauen. Diese Konnektivität wird angesichts von Rundum-sorglos-Paketen auch kleineren Frmen offenstehen, die sich bislang alleine aufgrund fehlender Expertise und Mitarbeiter nicht an das Thema getraut haben.

„Ein Out-of-Band-Netzwerk ist das A und O, wenn es um Intelligenz und Resilienz geht. Trotzdem räumen immer noch viele Unternehmen ihrem Netzwerk und dessen Modernisierung einen geringeren Stellenwert ein als anderen Infrastrukturthemen“, erklärt Douglas Wadkins, Vice President Product Management & Strategy bei Opengear. „Nichts zu machen, ist jedoch auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten keine Alternative. Da viele IT-Budgets derzeit auf dem Prüfstand stehen, müssen Unternehmen jedoch begrenzte Investitionsmöglichkeiten mit der Notwendigkeit von Innovationen und Netzwerkeffizienz in Einklang bringen.“ (rhh)

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