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SONDERTEIL
ERP 2020
MIDRANGE
MAGAZIN · 07/2016
Im Interview: Philipp Erdkönig, Comarch
„ERP Industrie 4.0“ wird zum
Standard für die Produktion
Das ERP-System der Zukunft steuert alle Prozesse und kommuniziert über eine IoT-Platt-
form mit den Maschinen. Produktionsmaschinen müssen dafür nicht ersetzt werden,
sie werden mit Sensoren intelligent gemacht – diese Aussagen hat Philipp Erdkönig,
bei Comarch im strategischen Produktmanagement tätig, im Interview mit dem Midrange
Magazin (MM) getroffen.
MM:
Wie sieht das ERP-System der Zu-
kunft aus?
Erdkönig:
Als ERP-System der Zukunft
wird sich das von Comarch entwickelte
ERP 4.0 durchsetzen, das dem Ansatz
des postmodernen ERP von Gartner
entspricht. Dabei steht ein schlankes,
performantes ERP-System im Zentrum
aller Prozesse und hält die Informati-
onsautorität. Jedoch gibt es je nach
Prozess und Anwendergruppe spezielle
Anforderungen an die Usability, die ein
auch noch so flexibles ERP nur durch
große Anpassungen erfüllen kann, was
irgendwann dazu führt, dass das Unter-
nehmen vor einem unverwaltbaren ERP-
Monolithen steht. Vielmehr braucht man
dedizierte, schlanke Anwendungen für
verschiedene Anwendergruppen, die auf
die speziellen Bedürfnisse der Anwender
und die von ihnen verwendeten Geräte
zugeschnitten sind. Über Schnittstellen
werden jedoch alle diese Anwendungen
mit dem ERP-System verbunden sein,
wodurch der Prozess- und Informations-
fluss über alle Anwendungen hinweg ge-
währleistet ist.
MM:
Welche Rolle spielt da ein Thema
wie das Internet of Things?
Erdkönig:
Das Internet of Things, auch
als IoT bezeichnet, wird im Zusammen-
spiel mit „ERP Industrie 4.0“ mit ERP
die 4. Industrielle Revolution – Indust-
rie 4.0 – vorantreiben. Das ERP-System
wird auch hier Herr über die Prozesse
bleiben und über eine IoT-Plattform mit
den vernetzten Maschinen, Produkten
oder Menschen kommunizieren. Co-
march setzt hier auf ein für KMU inte-
ressantes Modell, in dem bestehende
nicht durch neue, teure Anlagen er-
setzt, sondern durch die Nachrüstung
mit Sensoren und Aktuatoren, die mit
der Comarch IoT Plattform interagie-
ren, intelligent gemacht werden. Diese
ebenfalls von Comarch entwickelten
Sensoren stehen schon heute in den
unterschiedlichsten Varianten zur Ver-
fügung, um etwa Farbtöne, Gaskon-
zentration, Abstände oder Druck zu
messen. Die so gesammelten Daten
werden von der IoT Plattform verarbei-
tet, die alle prozessrelevanten Daten
an das ERP sendet und auch die koor-
dinierte Steuerung der Maschinen über
die Aktuatoren übernimmt.
MM:
Wie sicher muss ein ERP-System
der Zukunft sein?
Erdkönig:
Sichere Datenübertragung
und Speicherung sind die Grundvor-
aussetzung für Industrie 4.0. Hier greift
Comarch als Technologieanbieter einer-
seits auf bewährte Sicherheitsmecha-
nismen für ERP zurück, andererseits
auf modernste Verschlüsselungstech-
nologien für die Kommunikation in In-
ternet of Things: Das eigene Verschlüs-
selungssystem DRACO erfüllt selbst die
hohen Nato-Sicherheitsstandards. Die-
ses Verschlüsselungssystem ist Grund-
lage für die geschützte Datenübertra-
gung in Comarch IoT.
MM:
Wie entscheidend ist es hier, alles
aus einer Hand anzubieten?
Erdkönig:
Ich halte es für eines der
entscheidendsten Argumente bei der
Softwareauswahl. Aufgrund des gro-
ßen Know-How im Bereich IoT, der Er-
fahrungen in sensiblen Branchen wie
Banken und Militär (DRACO Verschlüs-
selung) und der Rolle als langjähriger,
verlässlicher Partner für den Mittel-
stand (ERP) bietet Comarch alle Ker-
nelemente für Industrie 4.0 aus einer
Hand an, die in der Gesamtheit perfekt
zusammenspielen. Zum einen muss
die Datenübertragung sicher sein, was
durch DRACO gewährleistet wird. Zum
anderen ist die Sicherheit der Daten
entscheidend, die gespeichert werden
müssen. Comarch verfügt hierzu über
die entsprechenden Rechenzentren in
Deutschland.
Philipp Erdkönig,
Strategisches Pro-
duktmanagement,
Comarch. „Sichere
Datenübertragung
und Speicherung
sind die Grund­
voraussetzung für
Industrie 4.0.“Quelle: Comarch
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