Die Cloud-Nutzung deutscher Unternehmen wird vielfältiger, strategischer – und souveräner. Laut aktueller EuroCloud-Studie setzen Firmen zunehmend auf Multi-Cloud-Ansätze und europäische Anbieter. Treiber dieser Entwicklung sind Sicherheitsanforderungen, geopolitische Unsicherheiten und der Wunsch nach digitaler Resilienz.
Die deutsche Cloud-Landschaft befindet sich im Umbruch: Unternehmen hinterfragen ihre bisherigen Strategien, lösen sich von reinen Public- oder Private-Cloud-Modellen und rücken Souveränität sowie Resilienz in den Mittelpunkt. Dies geht aus der Studie „EuroCloud Pulse Check 2025“ hervor, die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und mit Unterstützung von plusserver erstellt wurde.
Private Cloud verliert, Multi-Cloud gewinnt
2024 setzten noch 22 Prozent der Unternehmen auf eine reine Private-Cloud-Strategie. Im Jahr 2025 sind es nur noch 14 Prozent. Parallel steigt der Anteil an Unternehmen, die eine Multi-Cloud planen – von 14 auf 22 Prozent. Die Hybrid Cloud bleibt mit 57 Prozent das dominierende Modell und wird von 54 Prozent auch für die Zukunft favorisiert.
Geopolitik verändert IT-Prioritäten
Internationale Krisen und politische Unsicherheiten – insbesondere die Außenpolitik der USA – führen zu einem Umdenken. 57 Prozent der Unternehmen sehen darin einen Unsicherheitsfaktor. Entsprechend gewinnen die Themen Souveränität und Resilienz an Gewicht: 83 Prozent bewerten sie inzwischen als äußerst relevant für ihre Cloud-Strategie. Vor fünf Jahren lag dieser Wert noch bei 25 Prozent.
Sicherheit, Flexibilität und Datenhoheit im Fokus
Deutsche Unternehmen setzen konkrete Maßnahmen zur digitalen Souveränität um:
- 42 % führen regelmäßige Sicherheitsprüfungen durch (Vorjahr: 30 %)
- 38 % setzen auf Datenverschlüsselung
- 35 % optimieren aktiv ihre Datenqualität (Vorjahr: 24 %)
Auch im Bereich Resilienz zeigt sich ein klarer Kurs:
- 37 % priorisieren Cybersicherheit
- 35 % setzen auf flexible IT-Infrastrukturen
- 34 % stärken die Ausfallsicherheit
- 32 % fokussieren sich auf Innovationsfähigkeit
- 31 % nennen stabile Lieferketten als Schlüsselfaktor
Europäische Superscaler auf dem Vormarsch
Während US-Hyperscaler weiterhin durch Skalierbarkeit und Verfügbarkeit überzeugen, positionieren sich europäische Superscaler wie plusserver als datensouveräne Alternativen. Besonders bei geschäftskritischen Workloads gewinnen sie an Bedeutung. Die wichtigsten Einsatzbereiche laut Studie:
- Backup & Disaster Recovery (66 %)
- Kubernetes-/Container-Lösungen (64 %)
- Compliance- und Datenresidenzlösungen (64 %)
- Security-as-a-Service (63 %)
- Virtuelle Maschinen (63 %)
- Data Analytics & Warehousing (63 %)
- Speicherlösungen (62 %)
- Identity & Access Management (62 %)
Die Ergebnisse zeigen: Superscaler werden zunehmend pragmatisch eingesetzt, insbesondere für sensible, strategische Anwendungen. Damit unterstützen sie Unternehmen beim Aufbau einer US-unabhängigen, resilienten IT-Landschaft.
Diversifizierung als Schlüssel zur Resilienz
Die Studie verdeutlicht: Die deutsche Cloud-Strategie entwickelt sich weiter. Hybride und Multi-Cloud-Modelle ersetzen starre Ansätze. Unternehmen diversifizieren bewusst ihre Anbieter- und Technologieportfolios, um Abhängigkeiten zu reduzieren und Risiken zu streuen. Europäische Superscaler tragen dazu bei, die digitale Souveränität zu stärken und eine widerstandsfähige Cloud-Infrastruktur zu etablieren.
Über die Studie
Der „EuroCloud Pulse Check 2025“ basiert auf 258 Online-Interviews mit IT- und Business-Verantwortlichen deutscher Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden. Die Erhebung wurde von techconsult durchgeführt, initiiert von EuroCloud Deutschland_eco e. V. Die Stichprobe umfasst primär Dienstleistung (41 %) und Industrie (31 %), daneben Handel, Finanzsektor und Verwaltung.
Weitere Informationen zu Pulsserver finden Sie hier.
