Laut einer Umfrage von Ergotron geben mehr als ein Drittel (39 Prozent) der Arbeitgeber in Deutschland an, dass sie es versäumen sich regelmäßig bei den Arbeitnehmern nach deren Gesundheit und Wohlbefinden zu erkundigen.

Die Ergontron-Umfrage zum Thema „Zukunft der Arbeit unter deutschen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gibt Aufschluss über die mangelhafte Ausstattung des Arbeitsplatzes bei Remote- und Hybrid-Arbeitsmodellen und deckt einen besorgniserregenden Mangel an Rücksichtnahme gegenüber dem Arbeitskomfort und des Wohlbefindens der Arbeitnehmer auf.

So gaben nur 61 Prozent der Arbeitgeber an, dass sie sich regelmäßig bei allen Mitarbeitern nach deren Gesundheit und Wohlbefinden erkundigen. Nur 59 Prozent aller Mitarbeiter wurden mit einem Laptop für die Arbeit außerhalb des Büros ausgestattet. Demgegenüber geben 73 Prozent der Arbeitnehmer an, ihren nächsten Arbeitgeber nach folgenden Kriterien auszuwählen: Unterstützung in Bezug auf körperliches und gesundheitliches Wohlbefinden sowie Bereitstellung flexibler Technologien.

Wertschätzung flexibler Arbeitsplätze

Die Ergotron-Umfrage ergab, dass 84 Prozent der Arbeitgeber die Gewährleistung ergonomischer Arbeitsbedingungen und die damit verbundene Unterstützung der Gesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens der Mitarbeiter für einen starken Pluspunkt bei der Mitarbeiter-Akquise halten. In Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern stimmten dem sogar 92 Prozent zu.

Besonders die Branchen Medien, Finanzen und Technologie haben die Bedeutsamkeit dieser Faktoren erkannt: 100 Prozent der Arbeitgeber in den Bereichen Vertrieb, Medien und Marketing, 95 Prozent in der Finanzbranche und 90 Prozent in der IT- und Telekommunikationsbranche halten ergonomische Arbeitsumgebungen für äußerst relevant.

Die Arbeitgeber zeigen großen Ehrgeiz, die Remote-Arbeit zum Erfolg zu führen. 76 Prozent halten es für wichtig, dass Arbeitnehmer zwischen Sitzen und Stehen wechseln können, um den körperlichen Ansprüchen während der Arbeit nachzukommen (bei Arbeitgebern im Gesundheitswesen sind es sogar 100 Prozent). Auch fast zwei Drittel (65 Prozent) der Arbeitnehmer halten dies für essenziell.

Aufgrund der Notwendigkeit, mit Remote-Teams zu kooperieren und von zu Hause, dem Büro oder anderen Orten aus zu arbeiten, ist die Flexibilität der Technologie und die Mobilität der Geräte ebenfalls von entscheidender Bedeutung. 64 Prozent der Arbeitnehmer und 74 Prozent der Arbeitgeber sind sich einig, dass IT-Geräte mobil sein müssen, um ortsunabhängig zu arbeiten. Dennoch geben nur 71 Prozent der Arbeitgeber an, dass sie ihren Mitarbeitern einen Laptop für zu Hause, das Büro oder einen dritten Arbeitsplatz zur Verfügung stellen.

Diskrepanz zwischen Angebot und Ausstattung

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen eine deutliche Diskrepanz zwischen der von Arbeitnehmern als wesentlich erachteten Ausstattung und dem, was die Arbeitgeber zur Verfügung stellen. Obwohl 79 Prozent der Arbeitnehmer und 81 Prozent der Arbeitgeber einen Laptop als wichtig bezeichnen, geben nur 59 Prozent aller Arbeitnehmer an, einen solchen erhalten zu haben.

Dagegen bestätigen 71 Prozent der Arbeitgeber, einen solchen zur Verfügung zu stellen. Auch wenn 82 Prozent der Arbeitnehmer und 84 Prozent der Arbeitgeber erklärten, dass ein ergonomischer Bürostuhl maßgebend ist, bestätigten lediglich 23 Prozent der Arbeitnehmer, dass ihr Arbeitgeber ihnen einen solchen Stuhl bereitgestellt hat.

Angesichts der zunehmenden Anzahl von Technologieanwendungen, die für bestimmte Arbeitsaufgaben erforderlich sind, gaben 63 Prozent der Arbeitgeber an, wie wichtig ein Großbildschirm (zwischen 30 und 49 Zoll) für Mitarbeiter sei. Doch weniger als ein Drittel (29 Prozent) der Arbeitnehmer berichten, einen solchen erhalten zu haben. Immerhin 37 Prozent der Arbeitgeber planen, ihren Mitarbeitern einen entsprechenden Bildschirm zu überlassen.

Ferner erklären laut der Umfrage 33 Prozent der Arbeitgeber, ihren Angestellten einen Zuschuss zum Kauf von eigener Ausstattung anzubieten. Dies bestätigen aber nur 16 Prozent der Arbeitnehmer. Bei vier Prozent der Arbeitnehmer stellt der Arbeitgeber überhaupt keine Ausstattung – weder einen Laptop, noch einen ergonomischen Bürostuhl, noch einen großen Monitor, noch einen Zuschuss für Arbeitsmittel.

„Wir befinden uns im dritten Jahr, in dem Unternehmen neue Arbeitsmodelle praktizieren.“, so Frank Knaesche, Ergotron-Vertriebsleiter für die DACH-Region. „Führungskräfte sollten den Zustand ihrer Arbeitsplätze inzwischen neu bewertet haben und zumindest planen, wie sie den Bedürfnissen der Mitarbeiter – dem größten Kapital ihres Unternehmens – gerecht werden können. Die Bedeutung von anpassungsfähigen, mobilen Arbeitsgräten hat enorm zugenommen. Nur so kann ein sicheres, gesundes, produktives und kollaboratives Arbeitsumfeld geschaffen werden. Die Bedürfnisse der Arbeitnehmer gehen weit über das hinaus, was ihnen ihre Arbeitgeber derzeit bieten. Besonders besorgniserregend ist die mangelnde Rücksichtnahme auf den Arbeitskomfort und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer. Indem sie spezielle Ressourcen für die Remote- oder Hybrid-Arbeitsweise zur Verfügung stellen, schaffen Arbeitgeber ein förderliches Arbeitsumfeld, das Mitarbeiter anzieht und bindet. Eine verzögerte Bereitstellung von Möglichkeiten für Remote-Arbeitsplätze wird die Unternehmen unabhängig von ihrer Größe oder Branche zurückwerfen.“ (rhh)

Ergotron