Trotz der gebotenen Eile bei der Verlagerung der Arbeitsplätze ins Home Office haben Unternehmen sich dabei meist auch um eine sichere Anbindung der nun extern stationierten Mitarbeiter Gedanken gemacht. Die naheliegende Lösung war in vielen Fällen ein VPN (Virtual Private Network) sein. Doch wie sicher ist ein VPN wirklich?

Im Zuge der Corona-Pandemie mussten Unternehmen die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter soweit möglich ins Home-Office verlagern. Dabei dürfen die Verantwortlichen aber das Thema Sicherheit nicht aus den Augen verlieren. In diesem Kontext setzen die meisten Experten auf die Technologie Virtual Private Network (VPN).

Bei einem VPN handelt es sich zwar um eine verschlüsselte Verbindung, doch sie reicht nicht aus, um einen durchgängigen Schutz vor Cyber-Gefahren zu gewährleisten. Unternehmen beziehungsweise deren mobilen Mitarbeiter benötigen zusätzlich zu der sicheren Verbindung weitere Sicherheitskontrollen an den Endpunkten und im Netzwerk. Auch weitere Aspekte müssen bei der Nutzung von konventionellen VPN Lösung berücksichtigt werden.

Einschränkungen beim Einsatz von klassischen VPN-Lösungen

Home-Office bedeutet in vielen Fällen die Nutzung von privaten Endgeräten. Diese weisen meist ein deutlich schlechteres Sicherheitsniveau im Vergleich zur Unternehmens-IT auf. Weiterhin besteht eine große Gefahr darin, dass Mitarbeiter zu Hause auch ein Firmengerät nutzen, um im Internet zu surfen.

Es ist daher unerlässlich, einen geeigneten Schutz auf den genutzten Endgeräten zu installieren. Ist ein Endgerät bei einem Mitarbeiter zu Hause infiziert, nützt auch das beste VPN nichts. Der Angreifer hat dann quasi schon Zugang zu dem Unternehmens-Netzwerk.

Die Einrichtung eines VPN für Ihr Heimbüro auf herkömmliche Weise bedeutet, dass der gesamte Datenverkehr durch Ihr Unternehmensnetzwerk geleitet wird, beispielsweise auch dann, wenn Ihr Unternehmen Cloud-Anwendungen wie Office365, Salesforce etc. verwendet. So kann es zu einer hohen Auslastung oder gar Überlastung der verfügbaren Bandbreiten kommen; das ist vor allem – in Krisenzeiten, in denen die Anzahl der Home-Office-Nutzer in die Höhe schießt, ein echtes Problem.

Eine VPN-Verbindung muss im Unternehmen von Experten eingerichtet und vor allem auch verwaltet und überwacht werden. Andernfalls kann diese sogar zu zusätzlichen Sicherheitsproblemen führen, statt für eine sichere Anbindung der Belegschaft zu sorgen.

Weltweit warnen staatliche Cyber-Sicherheitsorganisationen wie die CISA des US-Heimatschutzministeriums bereits vor diesen Gefahren. Die CISA richtet explizit diese Warnung an Unternehmen, die VPNs für Telearbeit nutzen. Diese müssen sich bewusst sein, dass Hacker nach Schwachstellen suchen und diese gezielt ausnutzen.

Mehr als nur VPN – Cloud Security Services

Als eine praktikable Alternative gelten Cloud-basierte Cyber-Security Dienste. Solche Services sind im Idealfall vollständig gemanagt, innerhalb von Minuten einsatzbereit und erfordern keine Integration mit der Infrastruktur der Unternehmen. Die Benutzerverwaltung erfolgt über Kundenportale. Flexibles Lizenzmodelle erlauben es Unternehmen, die Security-Dienste monatlich zu abonnieren und abzumelden. Zudem sind keine Vorab-Investitionen und Betriebspersonal erforderlich.

Für die Netzwerk-Sicherheit stellen die entsprechenden Anbieter eine VPN-Verbindung von den Endpunkten der Unternehmen direkt zu den Cloud-Lösung zur Verfügung. In der Cloud terminiert der Service Provider den Datenverkehr und führt eine Sicherheitsinspektion durch, um Gefahren zu erkennen und zu unterbinden. Für den Verkehr zwischen der Cloud-Lösung und dem Unternehmen wird dann eine zweite VPN Verbindung aufgesetzt. Hierfür müssen meist nur einige Konfigurationen an der Firewall durchgeführt werden.

Ein moderner Cloud-Dienst kann aber auch als Security-Gateway für den direkten Zugang zum Internet genutzt werden. Dabei wird vermieden, dass der Verkehr zu Cloud- oder Internet-Anwendungen durch das Unternehmens-Netzwerk geleitet werden muss und es somit zu Engpässen bei der verfügbaren Bandbreite kommen könnte.

Ein zweiter wesentlicher Bestandteil eine Cloud Security Services ist der Schutz der Endpunkte im Home-Office. Dabei setzen Service-Anbieter meist auf marktführende Security-Technologie etablierter Hersteller, die alle gängigen Betriebssysteme wie Windows, MacOS, Linux, iOS, und Android unterstützen.

Dieses ist besonders wichtig, wenn Mitarbeiter für das Arbeiten von zu Hause ihre privaten Rechner nutzen müssen. Cloud Security Service Provider können ohne großen Aufwand diese Rechner über ihre Kundenportale verwalten und ohne Integration in die Unternehmens-IT schützen.

Michael Teschner ist Marketingleiter bei Veronym.

Veronym