Wichtiger denn je sind Lösungen für das Thema Business Continuity – kurz BC – und das auch im IBM i-Umfeld. Im Interview mit Midrange Mail (MM) erläutert Marc Rohloff, Senior Vice President für den Bereich „Global Channels“ bei der T.S.P. Gesellschaft für Informationssysteme mbH, wie sich Anwender auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und darauf vertrauen können, dass ihre Unternehmen stets entspannt im Business bleiben, egal was passiert.

MM: Welche Rolle spielt das Thema Business Continuity – kurz BC – bei mittelständischen Unternehmen und welchen Stellenwert wird es künftig haben?
Rohloff: Das Thema Business Continuity ist heute so aktuell wie nie zuvor. Dabei sollte stets die Verlässlichkeit des IBM i-Systems nicht verwechselt werden mit dessen Verfügbarkeit. In Zeiten von vermehrten Cyber-Angriffen mittels Verschlüsselungs-Malware, die selbst vor IFS-Verzeichnissen keinen Halt mehr macht, ist vorbereitet sein heute alles. Nur so verliert das Szenario seinen Schrecken und hilft Unternehmen sich grundsätzlich nicht Erpressern auszuliefern.

MM: Welche Rolle kann dabei eine Cloud-Infrastruktur einnehmen?
Rohloff: Im Konzernumfeld hat sie sich bereits als Standard etabliert, mittlerweile setzen sich auch im Mittelstand immer mehr Cloud-Technologien durch. Eine modernes IBM i-System bietet hierfür eine supermoderne und dabei sehr sichere Architektur für alle aktuellen Anforderungen eines jeden Unternehmens. Leider ist das nicht überall bekannt, sonst würde der Markt hierzulande genauso stark wachsen wie zum Beispiel in Japan. Zudem sind die Preise und die Performance der IBM i-Systeme zusätzlich so gut wie lange nicht mehr. Google und Microsoft haben dies auch bereits erkannt und bieten diese Systeme inzwischen auch jedermann in Ihren Clouds an. Gerade im Hinblick auf die aktuell kommende Power10-Generation bleibt es spannend.

MM: Kann sich der Anwender also allein auf die Technologie verlassen?
Rohloff: Das wäre schön, aber nein, trotz aller Innovationen und dem breiteren Einsatz der IBM PowerSysteme bleibt eines aber unverändert: Der Nutzer hat die ungeteilte Verantwortung für die Sicherheit und die Verfügbarkeit seiner Anwendungen und Daten. Diese Situation wird auch noch verschärft durch die DSGVO. Sie gilt immer – ob herkömmlich genutzt in einem Serverraum oder dem eigenen Rechenzentrum – on premise –, oder in einer Cloud-Variante – sei es private, public oder hybrid.

MM: Wie passen die etablierten Prozesse für Backup und Recovery in die Cloud-Welt?
Rohloff: Das erweist sich als schwierig, denn herkömmliche und bewährte Lösungen für die Datensicherheit und Verfügbarkeit lassen sich oftmals nicht so nutzen wie gewohnt. In vielen Fällen hat der Nutzer keine Zugriffsmöglichkeiten auf die Hardware mehr, also zum Beispiel auf Bandlaufwerke, Bänder oder eine HMC – Hardware Management Console – bzw. auf Storage Ressourcen. Somit ist ein Umdenken angesagt!

MM: Welche Alternativen eignen sich für diese Aufgabenstellungen?
Rohloff: In diesem Kontext spielen unsere logischen Replikationslösungen ihre Vorteile aus. Unsere BUS4i Business Continuity Lösungen verhalten sich in allen Umgebungen gleich, sei es bei Remote-Installation, Konfiguration und Betrieb. Das erleichtert vieles. Selbst verschiedene Generationen von Power i-Hardware und Betriebssystemen lassen sich miteinander verbinden.

MM: Welche Aufgaben kann die T.S.P. generell in Sachen BC übernehmen?
Rohloff: Die T.S.P. und ihr Netzwerk von IBM Business Partnern bieten neben Ihren allseits bekannten und geschätzten BUS4i Business Continuity Software-Lösungen auch den gesamten Servicebetrieb für Nutzer an. Das umfasst alle Stufen – von der Planung bis zur Realisierung und dem folgenden Betrieb des Verfügbarkeitskonzeptes. Damit ist sichergestellt, dass die Systeme, Anwendungen und Daten immer zur Verfügung stehen. Egal ob eine Malware gerade das IFS verschlüsselt hat, oder ihre Platten Controller, Server, Storages oder Cloud sich gerade verabschiedet haben. Unsere Hochverfügbarkeits- und Disaster Recovery-Lösungen ermöglichen nebenbei auch das Schaffen von Wartungsfenstern und ermöglichen darüber hinaus zusätzlich die Möglichkeit jederzeit eine Bandsicherung zu erstellen. Sogar wenn Ihr Hauptsystem gerade unter Volllast den Monatslauf durchführt. Den könnten Sie dann aber auch auf Ihr Backup-System verlagern und somit die Workload entsprechend ausbalancieren. Bei Bedarf statten wir unsere Lösungen mit einem pro aktivem Managed 7/24/365 Continuity Service aus.

MM: Welche Kooperationen verfolgt T.S.P. im BC-Kontext – speziell im IBM-Umfeld?
Rohloff: Die T.S.P. Ist durch ihre führende Technologie Made in Germany im Zuge der Cloud-Expansion der Partner überproportional gewachsen. Wir haben die Technologie, die Cloud wie on Premise User benötigen und wünschen. Wir gestalten die Verfügbarkeit einfach, transparent und für jedes Unternehmen bezahlbar. Unsere international anerkannten Experten helfen zum Beispiel aktuell der IBM, ihre neuesten Redbooks zu erstellen, indem sie ihre Erfahrung und ihr Know-how teilen.

MM: In welchen Märkten sieht die T.S.P. Wachstumschancen und wie will sie die nutzen?
Rohloff: Wir wachsen derzeit in allen angestammten IBM i-Märkten gleichermaßen. Dabei hilft uns die IBM und Ihr Netzwerk an Business Partnern. Zielmärkte für uns sind Zentral- und Osteuropa, aber auch in den „Amerikas“ und Asien sind wir sehr aktiv.

MM: Welche personellen Entwicklungen sind nötig, um die Wachstumschancen ergreifen zu können?
Rohloff: Wir gewinnen stetig neue IBM Business Partner und bilden diese zu zertifizierten T.S.P.-Experten aus. So verstärken Sie uns vor Ort in unseren Zielmärkten. Sie leisten den First und Second Level-Support während wir dahinter den Third Level Support sicherstellen. Damit haben wir gleichzeitig auch unsere Qualitätssicherung implementiert. Wir haben vor kurzem unser eigenes Support-Team um vier weitere Kollegen aufgestockt und zudem noch drei zusätzliche Entwickler eingestellt. Wir glauben an die Zukunft der IBM i-Plattform und unterlassen nichts um das Vertrauen in das System sicher zu stellen.

MM: Die T.S.P. hat Sie als Experten für Hochverfügbarkeit und Disaster Recovery – sprich Business Continuity verpflichten können. Was war Ihre Motivation für den Wechsel und wie sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Rohloff: Meine Motivation für den Wechsel war es ein Unternehmen zu entwickeln, dass nach wie vor den Kunden im Fokus hat und nicht den Shareholder Value seiner Finanzinvestoren. Wir möchten gemeinsam mit dem dynamischen T.S.P.-Team unsere deutsche Führungsrolle global ausbauen und haben hierzu bereits massiv personell und strukturell in unser Wachstum investiert. Auch im Hinblick auf den Generationswechsel bei der T.S.P. bieten wir damit unseren Kunden und Partnern die gewohnte Stabilität und Kontinuität.

Rainer Huttenloher

T.S.P. Gesellschaft für Informationssysteme mbH