Wer Anwendungen in der Cloud entwickelt und betreibt, möchte von Vorteilen wie besserer Verfügbarkeit, Agilität und Skalierbarkeit profitieren. Allerdings bedarf ein Cloud-nativer Ansatz auch einen erheblichen Einsatz von Arbeitskräften und Finanzmitteln. Damit sich ein solches Vorhaben am Ende auch rechnet, sollte die Komplexität mit geeigneten Entwicklungsplattformen reduziert werden.

Die Marktforschung von Gartner und IDC zeigt, dass Cloud-native Anwendungen sich wachsender Beliebtheit erfreuen: 90 bis 95 Prozent aller Anwendungen könnten bis 2025 Cloud-nativ sein. Dieser hohe Anteil lässt sich mit den zahlreichen Vorteilen gegenüber traditioneller Software erklären.

Neben der zuverlässigeren Verfügbarkeit, erhöhten Agilität und flexibleren Skalierbarkeit lässt sich die geographische Verteilung leichter umsetzen, was Latenzen gering hält und damit schnellere Abfragen erlaubt. Um diese Vorteile in der Praxis umsetzen zu können, müssen Unternehmen ihre IT-Prozesse häufig grundlegend anpassen. Das bringt eine beträchtliche Komplexität mit sich, die viele Interessenten noch davon abhält, vollumfänglich den Cloud-nativen Ansatz zu verfolgen.

Stolpersteine auf dem Weg zur Cloud-Native-Entwicklung

Ein Umstieg auf die Cloud bedeutet für Unternehmen, die Containerisierung und Paketierung ihrer Software entsprechend anzupassen, was einen enormen Aufwand darstellt. Für die Umsetzung ist die Open-Source-Lösung Kubernetes beliebt, was allerdings ausreichend IT-Fachkräfte voraussetzt und damit ohnehin schon knappe Ressourcen zusätzlich beansprucht.

Neben Kubernetes sind noch weitere Microservices und Cloud-native Dienste relevant, mit denen IT-Leiter ihre Teams vertraut machen sollten. Dabei geht es um Themen wie Sicherheit, Netzwerke oder Daten. Auch die DevOps-Prozesse gilt es zu überarbeiten, damit die Cloud-native Entwicklung ihre volle Geschwindigkeit auch praktisch entfalten kann. Es kommen viele Faktoren zusammen, die die Umstellung komplex und damit zu einer kostspieligen Herausforderung machen können.

Von dem Aufbau und der Skalierung der benötigten Infrastruktur bis hin zur ersten Cloud-nativ entwickelten Anwendung sollten Unternehmen mit ca. 5,6 Millionen US-Dollar rechnen. Auf diesen Wert kommt eine Untersuchung von OutSystems, die hierbei auch die Kosten für neue Mitarbeitende und Schulungen der vorhandenen Belegschaft sowie die Wartung der Infrastruktur berücksichtigt.

Eine solche Entwicklungsplattform selbst auf die Beine zu stellen, birgt Kostenrisiken. Gerade in der Konfigurationsphase besteht die Gefahr, dass übermäßig viele Cloud-Dienstleistungen gebucht werden. So geben laut Gartner Unternehmen bei der Einführung häufig 20 bis 50 Prozent mehr aus, als sie eigentlich müssten.

Bei der Komplexität ansetzen und sparen

Die gute Nachricht ist, dass sich die Komplexität reduzieren lässt. Denn auf herkömmliche Cloud-native Entwicklungsumgebungen zu setzen, ist nur eine der möglichen Optionen. Ihnen gegenüber stehen Low-Code-Plattformen – speziell hochleistungsfähige Low-Code-Plattformen. Diese lassen sich deutlich einfacher nutzen, weil sie keine ausgeprägten Programmierkompetenzen erfordern. Auch ihre Einführung gestaltet sich simpler, da für Unternehmen hierbei die Einrichtung von Webservern oder Code-Repositorien entfällt. So lassen sich schneller und unmittelbarer Mehrwerte erzielen.

Im Arbeitsalltag profitieren die Entwicklerteams zudem davon, dass sich erstellte Module auf Low-Code-Plattformen reibungslos in neue Projekte integrieren lassen und damit nicht von null angefangen werden muss. Ähnlich verhält es sich mit der Automatisierung repetitiver Aufgaben, die sich mit Low-Code leicht umsetzen lässt. Traditionelle Plattformen sind oftmals weniger flexibel und damit zeitaufwendiger.

Mit Low-Code in die Cloud

Die Cloud-native Entwicklung wird immer beliebter, kann aber komplex und kostspielig sein. Low-Code-Entwicklungsplattformen können die Implementierung erleichtern, indem sie die Komplexität verringern. Außerdem können sie die Produktivität von Entwicklerteams steigern und dabei die Entwicklungskosten gering halten. Wer auch unternehmenskritische Anwendungen Cloud-nativ entwickeln möchte, sollte sich nach hochleistungsfähigen Low-Code-Plattformen mit angemessener Funktionalität erkunden.

Christoph Volkmer ist Regional Vice President für die Region EMEA Central bei OutSystems.

OutSystems