KI, wie sie beispielsweise die SCT GmbH in das PP/DS-Modul von Diskover SCO implementiert hat, macht komplexe Produktions- und Feinplanungs-Tools besser, schneller und darüber hinaus für den Mittelstand erschwinglich.
Eine komplexe Produktion mit vielen Fertigungsschritten ist von vielen Einflussgrößen abhängig. Entsprechend aufwendig wird die in der Regel wöchentlich durchzuführende Produktions- und Feinplanung. Optimierungsentscheidungen darüber, was wann und in welcher Reihenfolge gefertigt werden muss, um das Dilemma der pünktlichen Bereitstellung von Ware bei möglichst effizienter Fabrikauslastung gegen begrenzte Kapazitäten zu lösen, sind mit einfachen Maschinenbelegungsplänen und klassischen Rechenmethoden nicht mehr zu treffen.
Künstliche Intelligenz kann diesen gordischen Knoten mittels Heuristiken und Meta-Heuristiken lösen und selbst schwierigste Optimierungsaufgaben bei jeder neuen Einbuchung von Aufträgen binnen weniger Sekunden effizient und automatisiert vornehmen. Das Ergebnis: Gesteigerte Termintreue, höhere Produktivität der gesamten Fabrik bei geringerem Planungsaufwand und niedrigeren Kosten für die Planungstools, sodass sich heute selbst Mittelständler solche Tools leisten können. Bislang waren klassische PP/DS-Tools aufgrund der Komplexität zu aufwendig und zu teuer, weshalb sie vornehmlich in DAX-Konzernen zum Einsatz kamen.
Hohe Software-Investments und Liquiditätseinbußen verhindern
KI-basierte PP/DS-Tools brauchen zwar ebenfalls alle relevanten Eingangsparameter und damit auch einen initialen Einführungsaufwand. Sie sind aber aufgrund der KI weniger komplex in ihrer Logik und erfordern weniger Rechenleistung, weshalb sie preiswerter am Markt angeboten werden können.
Dennoch bieten sie bessere Ergebnisse als die klassischen PP/DS-Tools und berücksichtigen alle relevanten Zielkriterien wie Produktivität, Termintreue und Durchsatz – immer auch unter Berücksichtigung von Restriktionen wie beispielsweise begrenzte Personal- oder Maschinenkapazitäten oder den Rüstaufwand (setup effort). Orchestriert werden hierzu unter anderem Ressourcenverfügbarkeiten, Split-Faktoren, Kostenparameter, Taktzeiten sowie Werks- und Schichtkalender.
Anwendern stehen dabei grundsätzlich drei unterschiedliche Methoden zur Verfügung, die jeweils andere Nutzen bringen:
Entweder setzen sie die vollautomatische integrierte Material-, Kapazitäts- und Auftragsfeinterminierung ein, um ohne weiteres Zutun eine KI-optimierte Produktions- und Feinplanung zu erhalten. Oder sie planen Arbeitsvorgänge und Aufträge aus einer Plantafel von Hand per Drag& Drop in das vorhandene Kapazitätsangebot ein. Die dritte Methode ermöglicht es, gegen unbegrenzte Kapazität zu planen, um die aktuelle Auslastungssituation des Betriebs anschaulich darzustellen
KI-basierte PP/DS-Tools sind jedoch nicht nur für die Produktion ein deutlicher Gewinn. Sie sind auch ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer durchgängig automatisierten Planung und Disposition der gesamten Supply Chain und von hoher Bedeutung, um Industrie 4.0-Fabriken und werksübergreifende virtuelle Fabriken dispositiv optimal unterstützen zu können.
Paart man das PP/DS-System beispielsweise mit einem übergeordneten Dispositionsmanagementsystem, das Sicherheitsbestände im Fertigwarenlager ebenfalls mittels KI optimiert, kann der Stress in der kapazitiv begrenzten Produktion nochmals gemildert werden, da in der jeweiligen Periode weniger produziert werden muss, obwohl die Lieferbereitschaft steigt.
Das KI-basierte PP/DS-Tool aus dem Werkzeugkasten der Diskover SCO Suite wird übrigens im Mietlizenzmodell angeboten. Damit wirkt es auch hohen Software-Investments entgegen, die sonst über viele Jahre abgeschrieben werden müssen und somit Liquiditätseinbußen verursachen. Die Einführung amortisiert sich dabei schnell und kann ohne weiteres aus den Zusatzerträgen, die dank der besseren Planungsergebnisse und geringeren Planungskosten erwirtschaftet werden, finanziert werden.
Dr.-Ing. Bernd Reineke ist Geschäftsführer der SCT GmbH.