Ransomware-Angriffe sind in allen Branchen, Unternehmensgrößen und Regionen weit verbreitet. Es ist unerlässlich, Daten vor möglichen Angriffen zu schützen. Eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie beinhaltet stets, vom Schlimmsten auszugehen, nämlich, dass ein Unternehmen angegriffen wird, und einen umfassenden Plan für die Wiederherstellung (Recovery) zu haben. Dazu sollten Unternehmen eine Ransomware-Survival-Checkliste umsetzen können.
Als erste Stufe gegen die Bedrohung durch Ransomware sind die Aspekte Vorbereitung und Vorbeugung zu nennen. Unternehmen sollten folgende Ratschläge befolgen:
- Schützen Sie sensible Daten. Vermeiden Sie es, Ihre sensiblen Daten an exponierten Orten aufzubewahren. Je weniger exponiert die Daten sind, desto schwieriger ist es für einen Angreifer, sie in die Finger zu bekommen. Sie können nicht schützen, was Sie nicht sehen können. Hilfreich sind beispielsweise SaaS-Anwendungen, die maschinelles Lernen anwenden, um die Klassifizierung sensibler Daten zu automatisieren, wie beispielsweise personenbezogene Daten, Patientenakten und Zahlungsverkehrsdaten. Nutzen Sie die übermittelten Informationen, um sicherzustellen, dass Ihre sensiblen Daten angemessen geschützt sind.
- Implementieren Sie ein ganzheitliches, funktionsübergreifendes Instant-Response-Team. Sie benötigen jeweils einen Experten aus den folgenden Bereichen: Netzwerk, Storage, Informationssicherheit, Business Continuity Management und PR. Denken Sie daran, dass Ihr Unternehmen einzigartig ist und Sie dieses Reaktionsteam auf Ihre eigenen Bedürfnisse und Ihr Fachwissen zuschneiden.
- Trainieren Sie Ihr Instant-Response-Team. Führen Sie simulierte Übungen durch und testen Sie regelmäßig ihre Bereitschaft für einen möglichen Sicherheitsvorfall. Die meisten Unternehmen sind verpflichtet, jährlich zu testen, aber Rubrik empfiehlt, vierteljährlich eine informelle Tabletop-Sitzung durchzuführen, um Ihr Team vorzubereiten.
Als zweite Stufe kommt die Wiederherstellung nach einem Ransomware-Angriff ins Spiel. Hier sollten Unternehmen besonders auf die folgenden Punkte achten:
- Keine Panik! Sie haben sich darauf vorbereitet und Ihr Team ist geschult.
- Alarmieren Sie Ihre zuständigen Verantwortlichen und aktivieren Sie Ihr Instant-Response-Team.
Nomoreransom.org ist ein herstellerübergreifend unterstütztes Projekt, bei dem Entschlüsselungssoftware gepostet wird. Nutzen Sie die Website, um zu sehen, ob es einen Decryptor gibt. - Schließen Sie die Lücke! Finden Sie heraus, wie die Angreifer sich Zutritt verschafft haben (Phishing, Hacking, Internet-seitige Schwachstellen etc.). Setzen Sie ein entsprechendes Tool ein, um durch einfache, intuitive Visualisierungen schnell zu erkennen, welche Dateien betroffen sind und wo sie sich befinden. Auf der Benutzeroberfläche können Sie durch die gesamte Ordnerhierarchie blättern und tiefer einsteigen, um zu untersuchen, was auf Dateiebene hinzugefügt, gelöscht oder geändert wurde. Unter Verwendung der ermittelten Angriffsinformationen muss Ihr Incident-Response-Team den Eintrittspunkt der Verletzung finden und feststellen, wie die Hacker eingedrungen sind. Beginnen Sie mit der Ermittlung. Viele Unternehmen nutzen hierfür einen externen Managed Service Provider mit forensischen Fähigkeiten.
- Sobald die Sicherheitslücke geschlossen ist, ist es oberste Priorität, das Unternehmen wieder auf die Beine zu bringen. Rubrik empfiehlt die folgenden Schritte: Nutzen Sie unveränderliche Backups, um Ihre geschäftskritischen Anwendungen wiederherzustellen. Angreifer können weder lesen noch Daten überschreiben, die in das unveränderliche Dateisystem geschrieben wurden. Ermitteln Sie dann die Dateien, die von dem Angriff betroffen waren. Wählen Sie die Daten aus, die Sie wiederherstellen müssen, und den Speicherort, an dem Sie sie wiederherstellen möchten. Stellen Sie Ihre Dateien mit einem einzigen Klick wieder her, um die Ausfallzeiten des Unternehmens durch den Angriff zu minimieren. Reduzieren Sie Ihre Wiederherstellungszeit drastisch, indem Sie nur betroffene Dateien statt Ihres gesamten Systems wiederherstellen. Anschließend sollte man die Strafverfolgungsbehörden, Kunden und alle anderen notwendigen Behörden alarmieren – dies hängt stark vom Unternehmen und der Branche ab, in der Sie tätig sind).
In der dritten Stufe geht es darum, die eigene Umgebung wieder sicher zu machen. Sobald Sie einmal angegriffen wurden, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie von ähnlichen Gruppen mit ähnlichen Zielen erneut ins Visier genommen werden.
- Sehen Sie sich die Erkenntnisse aus Ihren forensischen und internen Untersuchungen an.
- Stellen Sie sicher, dass Hacker nicht wieder ins Netzwerk gelangen können. Beheben Sie die Schwachstellen in Ihrer Sicherheitslösung.
- Überprüfen Sie die Informationen aus den entsprechenden Tools, um die Datenexposition zu identifizieren und zu sperren, ohne die Produktion zu beeinträchtigen. (rhh)