Moderne Intralogistik erfordert Echtzeitinformationen über den Lager- und Lieferzustand, weltweit. Das automatisch arbeitende, digitale Lagersystem ‚e-nventory‘ von Digi Sens erfüllt alle Anforderungen an Effizienz, Versorgungssicherheit und Kostenreduktion. Der Ausgabeschrank ‚i-cupboard‘ ist die neueste Anwendung dieses Systems. Für kleine und mittelständische Unternehmen ist der i-cupboard der ideale Einstieg in die Digitalisierung ihrer Fertigungsprozesse.

Aktuelle Studien belegen es, die Mehrheit der Unternehmer hat erkannt, dass die Digitalisierung eine große Chance ist, um die Betriebe zukunftsfest zu machen. Ein wichtiges Anwendungsfeld dabei ist die Logistik. Michael ten Hompel, Leiter des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik, IML, stellte schon vor zwei Jahren in der Zeitschrift Produktion fest: „Die Logistik ist die bewegende Instanz der vierten industriellen Revolution.

Diese vierte industrielle Revolution findet gerade erst statt – wir stehen noch ganz am Anfang.“ Seither hat sich zwar Einiges getan, aber es wird noch immer viel diskutiert, und viele Unternehmer mögen noch nicht so recht den Mehrwert für ihr Unternehmen erkennen. Das ist die Stunde der Praktiker, die nicht mehr warten wollen auf große und teure Gesamtkonzepte sondern sich über praxisnahe Lösungen mit überschaubarem Aufwand an das Thema Industrie 4.0 herantasten wollen.

Der Anfang ist gemacht

Quelle: Digi Sens

An der RWTH in Aachen hat man den Schritt zur Praxis bereits vollzogen. In der Demonstrationsfabrik des „European 4.0 Transformation Center“ zeigen die Forscher, wie ‚Smart Logistik‘ unter Serienbedingungen funktioniert. Sie haben erkannt: Der Schlüssel zu einer effektiven Führung der Bestände sind Systeme mit Sensoren, die in Echtzeit und über digitale Kanäle Auskunft geben können über das aktuelle Geschehen im Lager. Das Resultat ist das autonom organisierte Lager, das auch bereits in vielen Industriebetrieben praktisch gelebter Alltag ist.

Automatisch organisierte Lager werden Kanban-Systeme ablösen. Kanban wird bis dato in verschiedenen technischen Ausprägungen praktiziert: Dort müssen Strichcode-Etiketten bzw. RFID-Tags gescannt oder entleerte Lagerboxen in Sammelbehälter geworfen werden. Der Nachteil dieser Vorgehensweise ist das geringe Auflösungsvermögen, sie ist nicht flexibel und „schlank“ genug und immer noch abhängig von der Disziplin jedes einzelnen Mitarbeiters.

Genial, dezentral, digital

Nicht so beim „e-nventory-System“ des Wiegetechnik-Spezialisten Digi Sens. Das Schweizer Unternehmen entwickelte das selbstüberwachende Lager e-nventory bereits im Jahre 2000. Bei e-nventory ist jede Lagerposition mit einer hochgenauen, digitalen Waage ausgestattet. Ein Controller fragt permanent die aktuellen Bestände sämtlicher Lagerplätze ab und sendet sie an einen Server zur Weiterverarbeitung.

Hier werden auch die Alarmmengen und die Mindestbestände für jeden Artikel verwaltet. Neben dem internen Gebrauch können die Bestandsdaten extern auch an ausgewählte Lieferanten, Logistikdienstleister oder Kunden weitergegeben werden. Diverse C-Teile-Versorger setzen das System zur dezentralen und digitalen Bewirtschaftung der Lager bei ihren Kunden ein. Auch die Demofabrik des European 4.0 Transformation Center in Aachen organisiert die Intralogistik auf Basis der Digi Sens Technologie.

Jenseits von Kanban

e-nventory ist als „Automatiklager“ der Gegenentwurf zu Kanban. Das System zeichnet sich durch das Wegfallen der Ein- und Ausbuchvorgänge aus und liefert zu jeder Zeit belastbare Bestandszahlen und Entnahmetrends. Damit wird ein automatisierter Einkauf möglich, was zu niedrigeren Logistik-Kosten und mehr Versorgungssicherheit führt. Eine Reduktion des gebundenen Kapitals um 50% ist möglich, wie erste Erfahrungen zeigen.

Die Bestandsführung von e-nventory ist Cloud-basiert, somit können Bestände über Werks- und Ländergrenzen hinweg konsistent gesteuert werden. Michael Kuster, Director Sales & Marketing bei Digi Sens: „e-nventory ist ein wichtiger Baustein für das Internet of Production. Die Bestandsverwaltung von e-nventory kann nahtlos in bestehende IT-Strukturen integriert werden. Über eine sicher verschlüsselte Schnittstelle greifen ERP- oder WMS-Systeme direkt auf die Daten zu. Der Installations- und Initialisierungsaufwand ist gering, der Nutzen ist sofort erfahrbar!“

i-cupboard: mehr als ein Schrank

Die neueste Anwendung des e-nventory Systems ist der Ausgabeschrank „i-cupboard“. Der Stahlschrank wird nach Kundenerfordernissen mit den üblichen e-nventory Fachböden ausgestattet und kann so bis zu 104 verschiedene Artikel bevorraten. Der Zugang zu dem dort gelagerten Material erfolgt über ein RFID-Badge, welches den Schließmechanismus freigibt. Die Zugangsberechtigung kann über das Softwaresystem individuell vergeben werden.

Jede Entnahme ist so einer Person zweifelsfrei zuzuordnen. Die Idee hinter diesem Produkt ist, das Material dort anzubieten, wo die Mitarbeiter es benötigen. Jeder i-cupboard wird daher mit den speziellen Produkten bestückt, die vor Ort benötigt werden. Sie werden die zeitraubenden „Ausflüge“ zu zentralen Lagern / Magazinen vermieden.

Die Datenverarbeitung erfolgt über „e-nventory.net“, das ist die bewährte Webinfrastruktur, die sicherstellt, dass die Schrankinhalte überwacht und die Zutrittsberechtigungen geregelt werden. Die Bestandsdaten werden einfach über Web-Browser dargestellt und sind so weltweit verfügbar. Schnittstellen wie M2M, SOAP/XML, EDIfact gewährleisten die Einbindung in bestehende ERP Systeme.

Schlankheitsdiät für die Teileversorgung

Den ca. einen Meter breiten und zwei Meter hohen i-cupboard gibt es in drei Versionen. Der Standard i.cupboard ist mit Stahltüren versehen, der i.cupboard mit Touch-Screen erlaubt die zusätzliche Eingabe von Kostenstelle, Kundenauftrag, Projekt, Patientennummer, etc.. Der i.cupboard mit Glastüren und LED Beleuchtung wird bevorzugt von externen Materialversorgern zur Präsentation ihrer Produkte verwendet.

Michael Kuster: „Bei der Einführung von i.cupboard zeigt unsere Erfahrung, dass die Lagerbestände um 50 %, manchmal sogar um 75 % gesenkt werden können, ohne Einbußen bei der Versorgungs-Sicherheit zu verursachen. Dies ist auf den digitalen Informationsfluss und auf die bessere Unterscheidung zwischen Lagerhütern und Schnelldrehern zurückzuführen.“

Das i.cupboard System ist gleichermaßen für verteilte Lager wie auch für Konsignationslager geeignet, denn es sammelt und meldet die Lagerbestände vollautomatisch und informiert über jede einzelne Materialentnahme mit Zeit, Anzahl und Verbraucher. „Der rätselhafte Verbrauchsanstieg bestimmter Artikel, wie zum Beispiel Trennscheiben oder Handschuhe, kurz vor dem Wochenende gehört auch der Vergangenheit an“, bemerkt Kuster mit einem Augenzwinkern.

C-Teile Versorger können mit dem i-cupboard ihre Kunden besser betreuen. Wenn Verkäufer bei Kundenbesuchen oder Telefonaten schon wissen, was der Kunde braucht, können sie Ihre Zeit für Beratung und zum Erkennen neuer Bedürfnisse einsetzen. Statt nur laufende Geschäfte abzuholen, stärken sie die Beziehung zu den Kunden und erweitern sie.

Joachim Tatje

Digi Sens