Im Sondermaschinen- und Anlagenbau sorgt der Einsatz von Industrie-4.0-Anwendungen nicht nur für enorme Effizienzgewinne, sondern gestaltet auch ganz neue digitale Geschäftsmodelle. Voraussetzung dafür ist die punktgenaue Auswertung von Massen- und Maschinendaten, die das zentrale Ziel der strategischen Partnerschaft zwischen dem ERP-Anbieter ams.Solution und dem Cloud-BI-Spezialisten bimanu ist.

Einzel-, Auftrags- und Variantenfertiger sind geradezu prädestiniert dafür, die Daten ihrer Produkte, speziell Sondermaschinen und Industrieanlagen, über eine Cloud-BI-Plattform auszuwerten. „Wir wollen unseren Kunden Werkzeuge bereitzustellen, mit denen sie die Daten ihrer Maschinen im Kundeneinsatz überwachen können. Wenn wir es ihnen ermöglichen, digitale Kontrollgänge zu durchlaufen, können sich anbahnende Probleme bereits vor ihrem Auftreten behoben werden“, sagt ams-Vorstand Eckhard Ulmer.

Auch Service-Einsätze können seiner Meinung nach viel aufwandsschonender und kostengünstiger realisiert werden. Dies beginnt damit, dass man nicht an der Maschine vor Ort sein muss, um ihren Zustand zu analysieren. Für viele Unternehmen wäre alleine schon die Information darüber, ob eine gemeldete Störung überhaupt ihnen zuzuordnen ist oder es sich nicht um einen simplen Bedienfehler handelt, ein riesiger Effizienzgewinn.

Der bimanu-Geschäftsführer Swen Göllner sieht in der Kompetenzbündelung beider Unternehmen den idealen Einstieg in den Bereich Industrie 4.0: „Gepaart mit dem tiefen Branchen-Know-how bei ams eröffnet bimanus Spezialisierung auf IoT-Szenarien und moderne Cloud-Komponenten Sondermaschinen- und Anlagen-bauern ganz neue Perspektiven.“ Hybride Umgebungen, in denen es zu einer Verzahnung moderner Cloud-Technologien mit den bewährten On-Premise-ERP-Komponenten kommt, erachtet Swen Göllner gerade für Mittelständler aus dem produzierenden Umfeld für am besten geeignet.

Erst sammeln, dann analysieren

Dazu sammelt bimanu die Maschinendaten via Sensorik (Temperatur, Licht, Bewegung, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck) und speichert sie in seiner bimanu-Cloud in einem Microsoft-Rechenzentrum in Amsterdam. Danach werden die Daten, die verschlüsselt übertragen werden, analysiert und den Anwendern gemäß deren individuellen Anforderungen aufbereitet zur Verfügung gestellt.

Damit lassen sich in einem ersten Schritt die Ist-Zustände der Maschinen ermitteln, sodass beispielsweise beim Überschreiten von Grenzwerten Workflows ausgelöst werden können. Sobald eine gewisse Datenhistorie vorhanden ist, kann man zudem in die Vergangenheit zurückblicken und ergründen, warum Produktionsgänge fehlgeschlagen sind. Die dritte und zukunftsweisendste Option ist die Etablierung von Predictive-Maintenance-Modellen. „Diese vorausschauende Wartung ist einer der Hauptgründe für unsere Partnerschaft, weil man sie mit einem ERP-Anbieter aus dem Umfeld des Sondermaschinenbaus geradezu prototypisch bewerkstelligen kann“, versichert Swen Göllner.

Der Vorteil der Cloud-Nutzung liegt darin, dass die Massendaten die Performance der IT-Systeme des Anwenders nicht beeinträchtigen. Die Dashboards können über einen HTML-Link direkt in ams.erp eingebunden werden oder im ams.taskmanager direkt Ereignisse und Workflows auslösen. Für die Sicherheit der Daten sorgen diverse zertifizierte Verfahren und Datenschutzstandards einschließlich DSGVO, ISO 27001 und ISO 27018. (rhh)

ams.Solution AG