Die IBM i Modernization Engine for Lifecycle Integration. kurz Merlin genannt, enthält eine Reihe von Tools, die in OpenShift-Containern ausgeführt werden und die Softwareentwickler bei der Modernisierung von IBM i-Anwendungen anleiten und unterstützen, so dass sie den Wert einer hybriden Cloud- und Multiplattform DevOps-Implementierung.” So beschreibt die IBM diese neue Anwendungs- entwicklungssoftware in der Dokumentation. Der Name enthält bereits die Einsatzmöglichkeiten: Erstens Anwendungsmodernisierung und zweitens Lifecycle Integration, was letztendlich auf Softwareentwicklung mit DevOps Methoden hindeutet.
Voraussetzungen für Merlin für die IBM i Anwendungsentwicklung sind:
- ein Red Hat OpenShift Cluster auf IBM Power oder x86 in dem Merlin als zertifizierter Container implementiert wird
- ein supportetes IBM i Release inkl. ILE Compiler, also mindestens IBM I 7.3 und 5770-WDS
- und eine ausreichende Lizensierung von Merlin in Form von Virtual Processor Cores auf OpenShift
Die Voraussetzung OpenShift ermöglicht IBM dieses Produkt als „zertifizierte Container“ Lösung anzubieten, also inkl. Security Zertifzierung und Support.
Merlin wurde zusammen mit ARCAD entwickelt:
Die Vorteile von Merlin sind:
- Automatisierte Sicherheit und Tests: Gewährleistet, dass Anwendungen über den gesamten Entwicklungslebenszyklus hinweg sicher entwickelt werden
- Kontinuierliches Feedback: Implementiert CI/CD für die neue IBM i-Anwendungsentwicklung
- Containerisierung: Containerisiert Anwendungen für Portierbarkeit in verschiedenen Umgebungen und Clouds
- Browserbasierte IDE: Verwenden Sie eine browserbasierte IDE, die mit Visual Studio vergleichbar ist
- Automatische Konvertierung von RPG von Festformat- zu Freiformat-RPG für eine schnellere Anwendungsmodernisierung
- Integration von Git und Jenkins: Reduziert die Lernkurve für neue Entwickler durch Nutzung der Vorteile der Integration von Git und Jenkins für die IBM i-Anwendungsentwicklung
Merlin bringt für IBM i Entwickler eine Art „Kulturwandel“ mit sich. Die Installation auf OpenShift bedeutet u.a., dass die komplette Entwicklungsumgebung im Browser verfügbar ist. Kernstück der IDE ist dabei eine VS Code Implementierung in Red Hat CodeReady Workspaces. Von der Integration mit Git Repositories profitieren insbesondere Entwicklungsteams. Gleichzeitig ist dadurch die Nutzung von CI/CD Methoden möglich, so dass Entwickler ihren Code in regelmäßig erstellten Builds prüfen können. Empfehlenswert ist es den Quellcode in Form von Streamfiles statt herkömmlichen IBM i Source Dateien zu hinterlegen.
Auf die Frage, was wird das strategische Entwicklungstool für IBM i werden, antwortet IBM in dem Q&A Dokument:
Ersetzt dies RDi?
Nein, dies ist eine Alternative zur Verwendung von RDi für die Codeentwicklung und -modernisierung. Entwickler haben nun die Wahl zwischen arbeitsplatzbasierten Entwicklungsaktivitäten, RDi,
oder eine browser- und containerbasierte Option, Merlin, zu verwenden. Beide sind für die IBM I-Entwicklergemeinschaft gleichermaßen wichtig und werden auch in Zukunft weiterentwickelt und
unterstützt. Merlin umfasst jedoch auch viele Tools zur Anwendungsmodernisierung sowie CI/D-Produkte.
Was ist der Unterschied zwischen Merlin und RDi?
A: Rational Developer for i (RDi) ist eine IDE für die Erstellung neuer Anwendungen oder die Aktualisierung bestehender nativer ILE-Anwendungen auf IBM i. Benutzer können Plugins und zusätzliche Tools
zu RDi hinzufügen, um ein modernes Entwicklungsökosystem zu schaffen. Merlin ist ein vollständig integrierter und unterstützter Satz von Tools von IBM, der eine IDE und die zusätzlichen Plugins und Werkzeuge, die es dem IBMi-Entwickler ermöglichen, auf moderne Weise zu arbeiten. Dazu gehören die Integration in eine ci/cd-Pipeline und Code und Code-Modernisierungsfunktionen wie die Konvertierung von Fixed zu Free, die native Integration für die Git-basierte Versionskontrolle und die Analyse der Auswirkungen von Anwendungen auf die Finger eines jeden Entwicklers.
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