Der Mittelstand sucht Wege aus dem Digitalisierungsstau – fehlende Entwickler, komplexe Systeme, langsame Prozesse. Low-Code-Plattformen und KI versprechen neue Spielräume: Fachabteilungen entwickeln Anwendungen selbst, Prozesse werden beschleunigt. Doch einfache Werkzeuge bergen Risiken – nur mit Sicherheit und Governance lassen sich Potenziale nutzen.
Mittelständische Unternehmen stehen vor einer wachsenden digitalen Kluft: Komplexe IT-Systeme und steigende Anforderungen treffen auf knappe Ressourcen und überlastete IT-Abteilungen. Individuelle Anpassungen werden zu teuren Projekten, Änderungen dauern Monate. Low-Code-Plattformen in Verbindung mit KI schaffen neue Handlungsspielräume – und ermöglichen Fachabteilungen die Entwicklung eigener Anwendungen, ohne Programmierkenntnisse.
Von Tool-Sammlung zum strategischen Enabler
Was als technische Spielerei begann, entwickelt sich zum Paradigmenwechsel. Low-Code demokratisiert die Softwareentwicklung, reduziert Abhängigkeiten von IT-Abteilungen und beschleunigt Prozesse. Fachbereiche – ob Marketing, Produktmanagement oder Service – entwickeln eigenständig Dashboards, Schnittstellen oder Automatisierungen. Besonders im Mittelstand eröffnet dies neue Flexibilität.
Low-Code-Plattformen agieren als Middleware und verbinden Geschäftsanwendungen über vorgefertigte Konnektoren. Prozesse werden per Drag-and-drop modelliert, Datenflüsse automatisiert. Beispiele wie die Kombination von Proalpha mit Gedys CXM zeigen, wie CRM-Prozesse flexibel ergänzt werden können – ohne Wartezeit auf zentrale IT-Ressourcen.
KI als Beschleuniger – mit Risiken
Mit der Integration von KI erreichen Low-Code-Plattformen die nächste Entwicklungsstufe. Anstatt Prozesse visuell zu modellieren, genügt eine textbasierte Beschreibung – die Plattform generiert automatisch Anwendungen. Studien zeigen: Teams sparen täglich bis zu zwei Stunden Arbeitszeit.
Doch Geschwindigkeit hat ihren Preis. In simulierten Tests mit KI-Codeassistenten wie DeepSeek entstanden kritische Schwachstellen, darunter XSS, SQL-Injection und mangelhafte Authentifizierung. Die Ursache liegt in unzureichenden Trainingsdaten, unsicheren Code-Bibliotheken und der mangelnden Security-Expertise von Citizen Developern. Blindes Vertrauen in KI kann produktive Systeme gefährden.
Security by Design: Schutz von Anfang an
Die Lösung: Sicherheitsmechanismen, die bereits im Entwicklungsprozess greifen. Prinzipien wie “Shift Left Security” verlagern die Absicherung an den Beginn des Software-Lifecycles. Tools wie:
- SAST (Static Application Security Testing)
- SCA (Software Composition Analysis)
- Secrets Detection
- CI/CD-Security-Checks
werden direkt in Low-Code-Plattformen integriert. Die nächste Stufe sind KI-native Sicherheitsplattformen, bei denen KI nicht nur generiert, sondern auch validiert – basierend auf vorher festgelegten Sicherheitsstandards.
Governance statt Wildwuchs
Demokratisierung darf nicht mit Kontrollverlust einhergehen. Moderne Plattformen setzen auf ein zentrales Governance-Modell: Die IT definiert Standards, stellt geprüfte Bausteine bereit und kontrolliert die Compliance. Fachabteilungen erhalten gleichzeitig die Freiheit, schnell und flexibel eigene Lösungen zu entwickeln – innerhalb sicherer Leitplanken.
Fazit: Balance als Erfolgsfaktor
Low-Code und KI eröffnen neue Möglichkeiten für mittelständische Unternehmen – insbesondere angesichts knapper Ressourcen. Doch Tempo darf nicht zulasten der Sicherheit gehen. Erfolgreiche Digitalisierung erfordert klare Governance, integrierte Security und die Bereitschaft, neue Technologien verantwortungsvoll einzusetzen. Wer Sicherheit und Effizienz von Beginn an mitdenkt, gewinnt nicht nur Agilität, sondern auch digitale Souveränität.
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