Jedes etablierte Unternehmen hat ein oder mehrere Legacy-Systeme im Einsatz. Diese mögen zwar alt und unflexibel erscheinen, sind jedoch in der Regel geschäftskritisch. Es gibt daher gute Gründe, in Zeiten der Digitalisierung über Software Modernisierung nicht nur nachzudenken, sondern aktiv damit zu beginnen, das essentielle Wissen über die Geschäftsprozesse des Unternehmens auf eine zukunftsfähige Basis zu überführen.
Wer sich heutige Unternehmen und die zugehörigen Prozesse aus dem Blickwinkel der Modernisierung unter die Lupe nimmt, der wird interessante Aspekte erkennen:
- Schwindendes Know-how und unzureichende Dokumentation gefährden die Handlungsfähigkeit des Unternehmens. Die Businesslogik der Software kennt kaum noch jemand. Das wertvolle Wissen um die Regeln, Prozesse und Entscheidungskriterien ist in den alten Code-Strukturen verborgen.
- Die Altsysteme sind unflexibel und bremsen das Unternehmen aus. Dies limitiert den finanziellen Handlungsrahmen für Neuentwicklungen und Innovationen. Am Ende wird dadurch die Marktposition des Unternehmens gefährdet.
- Änderungen am Bestandssystem sind sehr aufwändig oder unmöglich. Es vergeht kostbare Zeit, bis ein Feature oder Bugfix umgesetzt ist. Neue Anforderungen, wie z.B. Realtime-Verarbeitung, Verlagerung in die Cloud oder neue Vertriebskanäle sind häufig gar nicht umsetzbar.
- Die Sicherheit Ihrer Anwendung ist gefährdet. Durch Verrentung von Entwickler-Experten entstehen potentielle Risiken. Diese können für das Unternehmen existenzielle Bedrohungen verursachen. Zeitgleich nehmen in vielen Branchen die regulatorischen Anforderungen stark zu.
Migration, Update oder Neuentwicklung?
Eine Bestandssoftware zu modernisieren bedeutet, einen Wandel zu durchlaufen, Altes loszulassen und sich auf neue Konzepte, Methoden und Technologien einzulassen. Doch damit nicht genug: es geht darum, diese neue Welt auch zu beherrschen und bei jedem Schritt gut zu überlegen, wo alte Zöpfe abgeschnitten werden müssen, damit Neues wachsen und sich technologische Machbarkeiten auch zum Erfolg für das Unternehmen entfalten können. Diese Transformation kann in kleineren oder größeren Schritten erfolgen, sollte jedoch immer an die (personelle und fachliche) Ausgangssituation angepasst sowie an den (IT- und Business-)Zielen des Unternehmens ausgerichtet sein.
Dabei stellt sich oft die Frage: Woher weiß man, welcher Weg der richtige für das eigene Unternehmen ist? Alles beginnt bei der (technischen, fachlichen und personellen) Analyse des Bestandssystem, dem objektiven Feststellen der aktuellen “Wo-drückt-der Schuh” Stellen sowie mit der Definition von kurz- und langfristigen Zielen des Modernisierungsvorhabens.
Auf dieser Basis müssen dann die Vor- und Nachteile einer Migration, eines Updates oder einer Neuentwicklung abgewägt werden. Das Ergebnis: Eine fundierte, genau auf die Ziele und Rahmenbedingungen abgestimmte Modernisierungsstrategie. Wichtig dabei ist, dass es sich bei der Modernisierung häufig um kein reines IT-Projekt handelt, sondern auch der Fachbereich sowie die Unternehmensleitung mit ins Projektboot kommen muss.
Kostenlose Erstberatung weitet den Blick
Die Modernisierung von Legacy-Software ist keine alltägliche Aufgabe. Sie stellt auch noch so erfahrene Entwicklerteams vor neue, ungewohnte Herausforderungen. Um von vornherein Fehler, aus denen andere bereits gelernt haben, zu vermeiden, sollte man sich über entsprechende User-Groups wie z.B. COMMON Deutschland e.V. oder IBM i Modernisierungsexperten informieren. Sie unterstützen bei Projekten jeder Art und Größe. Von dieser Erfahrung sollte man unbedingt profitieren, um den Modernisierungsprozess besonders sicher und effizient zu gestalten.
Doch der Markt von Anbietern mit Modernisierungserfahrung ist groß. Daher sollten die angebotenen, i.d.R. kostenlosen Erstberatungen ausgiebig genutzt werden. Hier nimmt sich ein erfahrener Fachmann ein paar Stunden Zeit und taucht in die individuelle Ausgangslage, die Rahmenbedingungen und das angestrebte Ziel ein. Solche Gespräche können eine gute Orientierung geben, welche Maßnahmen für die Modernisierung der Software möglich und sinnvoll sein können. Außerdem stellt man schnell fest, ob auch der “Faktor Mensch” beim potentiellen Partner zum eigenen Team passend erscheint.
Software Modernisierung erfolgreich meistern.
Damit weder Geld noch Zeit in die falschen Maßnahmen verschwendet wird, beginnt eine Modernisierung üblicherweise mit einem Assessment. Es behandelt typischerweise folgende Fragen:
- Welche Dimensionen der Modernisierung stehen an: Geschäftsprozesse, Programmiersprache,
- Datenhaltung, User Interface, Entwicklungsumgebung und -prozesse, Team?
- Greifen die angedachten Ansätze zur Modernisierung auch für das betroffene Unternehmen?
- Welche Erkenntnisse müssen über Prototypen noch abgesichert und gehärtet werden?
- Welche anderen Möglichkeiten und Wege gibt es?
- Wie hoch ist der erwartete Aufwand und wird er gerechtfertigt durch den Nutzen?
- Welche Anwendungsteile lassen sich kostengünstig “mitnehmen”?
Als Ergebnis verfügt das Projektteam über konkrete Handlungsempfehlungen und einen Projektplan für die Modernisierung der relevanten Systeme.
Die wichtigsten Kriterien für die Partnerauswahl
Wenn es an die erfolgreiche Umsetzung eines Modernisierungsvorhabens geht, ist ein gutes Team die Grundlage und wesentlicher Erfolgsfaktor des Projekts. Anwenderunternehmen sind also gut beraten, sich bei der Partnerauswahl intensiv umzuschauen und sorgsam auszuwählen. Als zentrale Merkmale bei der Anbieterauswahl sollte auf folgende Kriterien besonders geachtet werden:
- Kennt sich der Anbieter mit der IBM i Plattform gut aus und verfügen seine Mitarbeiter über das technologische Verständnis zu den Besonderheiten dieser Umgebung?
- Stehen Referenzen zur Verfügung? Kann mit diesen über Erfahrungen aus dem Projekt gesprochen werden?
- Verfügt der Lieferant auch über detailliertes Wissen zur Zielarchitektur und den angestrebten Tools und Umgebungen?
- Sind die im Raum stehenden Tools zukunftsfähig oder technologische Sackgassen?
- Ist Erfahrung im Change Management vorhanden?
- Ist genügend “Umsetzungspower” verfügbar?
- Stehen ausreichend lokale bzw. muttersprachliche Kapazitäten bereit?
Fazit
Die Modernisierung von IBM i Anwendungen ist unumgänglich, wenn man den finanziellen Totalschaden vermeiden will. Angefangen werden muss aufgrund der demografischen Entwicklung einerseits und dem Digitalisierungsdruck andererseits so rasch wie nie zuvor.
Die rechtzeitige Einbindung aller betroffenen Teams und Verantwortlichen im Unternehmen sichert dem Projektteam die notwendige Schlagkraft. Es geht nicht um ein IT-Projekt, sondern um eine firmenweite Aufgabe. Und die Auswahl eines professionellen Modernisierungspartners sichert den Projekterfolg ab, spart unglückliche Fehlversuche und erweitert den Blick auf die Möglichkeiten.
Heute müssen wir aufwändig und mühselig technische Schulden der Vergangenheit abbezahlen. Unternehmens sind daher gut beraten, aus einem initialen Modernisierungsprojekt eine dauerhafte Initiative und ein neues Mindset abzuleiten: dann bleibt Software auch dauerhaft, das, wozu sie gemacht ist: Garant für den Unternehmenserfolg im Markt durch die Bereitstellung von modernsten, performanten und innovativen Anwendungen für Kunden, Mitarbeiter und Partner
Die Empfehlung aus der „Beraterschatztruhe“ lautet daher: Treffen Sie jetzt eine Entscheidung! Entweder für den Worst-Case. Dann bleibt alles wie es ist: stetig steigende Risiken im Entwicklerteam, langsame Weiterentwicklung und der sukzessive Verlust von Marktanteilen.
Oder Sie fassen den Entschluss zur Software Modernisierung. Dann starten Sie mit einem Assessment und überführen Sie Ihre Legacy-Welten auf eine modernisierte, vollwertige und zukunftsfähige Anwendungsplattform und profitieren Sie von den Vorteilen:
Ihr System ist flexibel und lässt sich mit geringem Aufwand anpassen und erweitern.
Personalengpässe können schnell und mit überschaubarem Aufwand geschlossen werden.
Sie sind Herr der Lage, denn Ihre Mitarbeiter in IT und Business kennen die Unternehmensprozesse.
Sie überholen den Mitbewerb, sparen Kosten und konzentrieren sich auf das Wesentliche: Ihren Erfolg.
Quelle: PKS SoftwareHeidi Schmidt, Jahrgang 1972, beschäftigt sich seit Ihrem Studium mit Software-Entwicklung allgemein sowie seit 2003 speziell mit der Modernisierung gewachsener Anwendungslandschaften bei etablierten Unternehmen. Sie hat im Laufe Ihres beruflichen Werdegangs zunächst als Entwicklerin, später als Projektleiterin sowohl Standard-Software eingeführt als auch Individual-Software modernisiert. Ehrenamtlich als Vorstand bei COMMON Deutschland e.V. seit 2013 tätig verfügt Sie über ein umfangreiches Netzwerk und einen vielschichtigen Erfahrungsschatz zum Thema “Software Modernisierung” speziell im IBM i-Umfeld, den Sie auf Fachkonferenzen, in redaktionellen Beiträgen für die Presse sowie im Rahmen Ihrer Beratertätigkeit zur Verfügung stellt.