Hacker stehlen persönliche Informationen, Nummern von Bankkonten und Geld – vor einer schnell wachsenden Kampagne von Cyber-Betrügern, die ihre Oper mit bezahltem Liken von Videos als komfortabler Nebenerwerb locken warnen die Bitdefender Labs. Die mit Geo-Targeting arbeitende Kampagne nützt geschickt die Vorweihnachtszeit, in der viele Personen auf der Suche nach einem Zusatzeinkommen sind. Die Sicherheitsexperten warnen Nutzer vor derart verlockenden Angeboten.
Die Sicherheitsexperten der Bitdefender Labs nahmen Kontakt mit den Hintermännern auf und antworteten auf deren unaufgeforderten Nachrichten. Das betrügerische Arbeitsverhältnis läuft wie folgt ab:
- Die Opfer erhalten eine Nachricht von einer unbekannten Nummer – in der Regel mit afrikanischer Ländervorwahl –, die eine Bezahlung einfach nur für das Liken von Videos auf YouTube verspricht.
- Die Cyber-Kriminellen erfragen mehrere Informationen: WhatsApp-Telefonnummer, Alter, Beruf, vollständiger Name, Kontonummer.
- Sie geben Anweisungen, drei Videos zu „liken“. Die Opfer sollen einen Screenshot als Beweis schicken.
- Die Opfer sollen nun Telegram herunterladen, um die Zahlungen einzurichten. Die Angreifer überweisen einen kleinen Beitrag auf das vom Opfer angelegte Konto, um Vertrauen zu gewinnen.
- In der zweiten Phase bieten die Betrüger ein VIP-Programm an, bei dem das Opfer Geld investiert, um täglich neue Aufgaben freizuschalten. Sind diese erfüllt, soll es zwischen 21,66 und 1.083 US-Dollar erhalten.
- Nach dem Abschluss von drei im Voraus bezahlten Transaktionsaufgaben werden die Opfer VIP-Mitglied und haben vermeintlichen Anspruch auf eine Bonusprovision für jede von Ihnen gewählte Videoaufgabe: Zahlen die Opfer 100 Dollar ein, erhalten sie 130 Dollar zurück. Bei einem Investment von 5.500 Dollar, erhalten sie 6.500 Dollar.
- Gleich nach der ersten VIP-Zahlung durch den Kunden wird die Kommunikation eingestellt und die Whats-App-Nummer des Nutzers gesperrt.
Opfern legen die Experten folgende Maßnahmen nahe:
- Screenshots von den Unterhaltungen mit den Tätern speichern (Chat-Screenshots und Zahlungsbelege).
- Einstellen der weiteren Kommunikation, Blockieren der anderen Nutzer und Verlassen der Telegram-Gruppe oder des Telegram-Kanals.
- Sichern der Online-Konten mit starken, einmaligen Passwörtern und Aktivieren einer Zwei-Faktor-Authentifizierung.
- Wachsamkeit bei unaufgeforderter Korrespondenz und Überwachen der Nutzerkonten.
- Melden betrügerischer Accounts bei der Social-Media-Plattform.
- Erstatten einer Anzeige bei der Polizei und Kontaktaufnahme mit der Bank.
- Freunde und Familie vor dem Betrug warnen.
Vorbeugend können Verbraucher mit den folgenden Regeln vergleichbare Jobfallen umgehen:
- Recherche zum Stellenangebot und zum Unternehmen, um sicherzustellen, dass es seriös ist.
- Niemals Bankdaten oder persönliche Informationen an Fremde weitergeben. Dann hat der Gegenüber auf jeden Fall Kontaktinformationen, Namen und andere Details, die in zukünftigen Betrugsversuchen verwendet werden können.
- Keine Vorauszahlungen, um ein Jobangebot zu erhalten. Ein seriöses Unternehmen wird niemals dazu auffordern, Geld zu bezahlen, um einen Job zu erhalten. In diesem Fall sind Betrüger am Werk.
- Niemals Jobangeboten trauen, die zu gut klingen, um wahr zu sein. Ein hochbezahlter Job für sehr wenig Arbeit oder geringe Investitionen ist ein deutliches Warnsignal.
- Nummern sofort sperren und jede Kommunikation unterbinden.
- Online-Chatbots zum Erkennen von Betrugsversuchen, die auch auf KI basieren, können vor diesen Betrugsversuchen und anderen illegalen Aktivitäten warnen.
Warnungen vor Betrugsversuchen ernst nehmen. - Die digitale Identität schützen. Spezielle Dienste warnen, wenn persönliche Daten online verwendet werden, und können Betrüger in den sozialen Medien aufspüren. (rhh)