Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland sind immer häufiger von Cyber-Angriffen und IT-Sicherheitsvorfällen betroffen – auch ohne direkt angegriffen worden zu sein. Erfolgreiche Cyber-Angriffe auf Kommunalverwaltungen, auf Krankenhäuser, auf Unternehmen oder auf andere Institutionen haben teils erhebliche Auswirkungen auf viele Menschen.
In seinem zweiten „Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz“ analysiert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die IT-Sicherheitslage für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie mögliche Maßnahmen zum besseren Digitalen Verbraucherschutz.
„Der vorgelegte Bericht offenbart eine dynamische Gefährdungslage für Verbraucherinnen und Verbraucher. Insbesondere die Hersteller und Anbieter digitaler Angebote sind in der Pflicht: Verwaltungseinrichtungen, Unternehmen und andere Institutionen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden“, betont BSI-Präsident Arne Schönbohm. „Sie müssen sicherstellen, dass die ihnen anvertrauten persönlichen oder Kundendaten nicht abhandenkommen oder missbraucht werden können. Und sie müssen dafür sorgen, dass ihre digitalen Dienstleistungen sicher und Produkte uneingeschränkt verfügbar sind.“
Verbraucher sollten bei der Auswahl der Diensteanbieter und Produkte ein besonderes Augenmerk auf die Informationssicherheit legen. Dabei ist das neue IT-Sicherheitskennzeichen des BSI ein wichtiger Ankerpunkt, denn es ermöglicht mehr Transparenz der Sicherheitseigenschaften von IT-Produkten und -Dienstleistungen.
Der Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz legt zudem ein besonderes Augenmerk auf die Gefährdung durch Phishing- und Smishing-Angriffe sowie durch vermeintliche Kundendienst-Anrufe. Diese Angriffe erfolgen jeweils mit dem Ziel, an Zugangsdaten der Betroffenen zu kommen. Dabei beobachtet das BSI eine zunehmende Individualisierung, um Empfänger mit persönlich auf sie zugeschnittenen Informationen zu überlisten. Verbraucher sollten sich diesbezüglich stets über aktuelle Trends informieren und üben, derartige Angriffsversuche zu erkennen.
In einem Schwerpunkt widmet sich der Bericht den digitalen Herausforderungen des vernetzten Fahrens. Anliegen des BSI ist es, die Mobilität der Zukunft unter Gesichtspunkten der Informationssicherheit so zu gestalten, dass Verbraucherinnen und Verbraucher sich auch im Zeitalter der Digitalisierung sicher mit ihrem Fahrzeug fortbewegen können. Für künftige Fahrzeuggenerationen, die beispielsweise Künstliche Intelligenz zum automatisierten Fahren nutzen, müssen Kriterien zur Überprüfung der Sicherheit noch entwickelt werden. Doch bereits heute erzeugen, übermitteln und nutzen Fahrzeuge eine Vielzahl von Daten, die es abzusichern gilt. (rhh)