Die Implementierung neuer IT-Technologien fällt häufig gerade mittleren oder großen Unternehmen schwer. Meist ist seit mehreren Jahren IT-Outsourcing im Einsatz und die „retained“ IT besteht nur noch aus wenigen Personen, die die ausgelagerten Leistungen steuern. Über Erfahrungen mit Cloud- Plattformen verfügen sie jedoch eher selten. Hinzu kommt, dass die Fachbereiche auf schnelle Veränderungen angewiesen und somit stark vom Einsatz innovativer Technologien abhängig sind.

In diesem Konfliktfeld allen Anforderungen zu genügen, gelingt dem IT-Management nur selten und mündet im schlimmsten Fall in einer Schockstarre. Die Erfahrung aus vielen Praxisprojekten zeigt, dass man mit dem geeigneten Vorgehen – hier als drei Schritte bezeichnet – einen kühlen Kopf bewahren kann.

  • Schritt 1 – Analyse des Geschäftspotenzials: Grundsätzlich sollte die Analyse dort gestartet werden, wo am meisten Geschäftspotenzial vorhanden ist, das durch moderne IT-Technologien unterstützt werden kann. Mit diesen Informationen, den Fachbereichsverantwortlichen sowie einem IT-Projektleiter kann die Initiative dann starten. Ein externer Partner hilft zudem, sich schnell einen Überblick zu verschaffen oder gemeinsam einen Lösungsansatz zu entwickeln. Durch sein technisches Knowhow und Projekterfahrung im Umfeld reduziert eine solche Partnerschaft auch das zeitliche und finanzielle Risiko.
  • Schritt 2 – die ersten Schritte in Richtung Cloud: Am besten lassen sich die Umgebungen anhand einer Anwendung oder eines Service aufbauen. Je konkreter, desto höher der gemeinsame Lerneffekt. Kernpunkt ist eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Softwareentwicklungsteam, Fachbereich, IT-Projektleiter und externem Partner. Je größer die Unternehmen werden, desto komplexer sind die IT-Rahmenbedingungen. Das gilt auch für die Cloud-Welt, hier etwa bestimmte, nicht einfach veränderbare Netzwerkstrukturen oder Sicherheitsfunktionen. Diese sind oft vor den ersten Workloads bereitzustellen, damit die Cloud-Plattform überhaupt starten kann. Beispiele hierfür sind ADFS-Systeme für Office365 Online Services oder Netzwerkstrukturen zur Anbindung und in der Cloud selbst. Um dieses frühzeitig zu lösen, kann eine „Landing Zone“ entwickelt und definiert werden. Sie beinhaltet gemeinsame Systeme, Netzwerkverbindungen, IP-Adressschema, Kommunikationsregeln und bereitet damit den Boden für einzelne Anwendungen.
  • Schritt 3 – Zusammenarbeit und Erfahrungswerte nutzen: Um das klassische Silomodell aus IT-Operations, IT-Architecture und Software-Development auf technischer Ebene zu verbinden, hilft es, sich Regeln im Bereich Cloud Governance (generelle Zusammenarbeit) und Cloud Management Office (täglicher Betrieb) zu geben. Auch hier kann ein Managed Services Provider beratend zur Seite stehen und viel Zeit sparen.

Fazit

Es gibt unterschiedliche Ansätze, wie Unternehmen die Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur angehen können. Entweder versuchen es die Verantwortlichen anhand einer Anwendung und lernen gemeinsam. Oder sie ziehen einen Managed Cloud Service Provider hinzu. Dieser kann im Rahmen von Professional Services bei der Definition des Betriebsmodells, der Zusammenarbeit, der Integration von DevOps Philosophien sowie Architektur-, Implementierungs- und Betriebsleistungen unterstützen und die Einführung moderner Technologien beschleunigen.

Beides hat Vor- und Nachteile. Ganz gleich welchen Weg man für sich wählt, es ist unerlässlich für Unternehmen, die Anforderungen von heute mit den Technologien von Morgen zu verknüpfen, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein und die Wertschöpfung der Cloud in jeder Phase der digitalen Transformation voll auszunutzen.

Joerg Eggers ist Solution Architect bei Rackspace.

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