Modernisierung der Anwendungen im Zuge des aktuellen Digitalisierungstrends – diese Herausforderung besteht für viele Anwendungen, die auf Techniken wie der AS/400 und dem altehrwürdigen „Green Screen“ basieren. Hierbei versprechen Software-Frameworks eine enorme Erleichterung – selbst wenn das Wissen um den alten Sourcecode aus einem Unternehmen „verschwunden“ ist.

Im Jahr 1988 hat IBM die AS/400 auf den Markt gebracht und dabei sehr innovative Funktionen dem System mitgegeben. Allen voran die relationale DB2-Datenbank. Damit waren die Weichen gestellt für einen optimalen Applikationsserver, denn viele Anwendungen setzten auf dieser zuverlässigen Kombination aus Hard- und Middleware auf.

Mit dem Umstieg auf die Generation der IBM Power i Systeme bliebt eine enorm wichtige Vorgabe erfüllt: Software, die für die Vorgängergenerationen geschrieben wurde, ist auch auf den Nachfolge-Generationen einsatzfähig. Was sich auf der einen Seite der Medaille als enormer Pluspunkt herausgestellt hat, legt auf der anderen Seite die Basis für eine Schwachstelle: In vielen Bereichen wurde die „alte Applikation“ nicht von einer neueren Lösung abgelöst, es fand vielmehr ein „Erweitern“ statt. Und je nachdem, wie dieses Erweitern angegangen und umgesetzt wurde, hat sich daraus ein Code ergeben, der sich häufig als kaum mehr wartbar erweist.

Quelle: EMSENHUBER Informatik

Mehrere Benutzer-Interfaces sind out of the box dabei: Hier der 5250-Client

Ein weiteres Problem dieser langen Historie kommt mit dem Know-how-Abfluss von Experten ins Spiel. Viele Programmierer, die Anwendungen für die AS/400 geschrieben haben, sind bereits in den Ruhestand gegangen oder diese Aktion steht kurzfristig bevor. Damit verlässt auch das aufgebaute Wissen das Unternehmen – kritisch ist vor allem die Expertise über Individualsoftware, die heute noch unternehmenskritische Prozesse steuert.
Das Resultat lautet daher für viele Unternehmen: Es gilt das Dilemma zu lösen, dass sie Systeme aufgrund fehlender Kenntnisse nicht oder nur mit hohen Betriebsrisiken selbst weiter betreiben können. Ein eleganter Lösungsweg in Sachen Software-Modernisierung steht mit dem Business Software-Framework e30 bereit.

Framework kümmert sich um die Infrastruktur

So mancher IT-Entscheider mag sich denken „schon wieder so ein Software-Zauberkasten“ und erinnert sich an so viele frühere Ankündigungen von Tool-Herstellern und an die damit verbundenen „unerfüllten Erwartungen“ bis hin zur „Geldvernichtung“ durch fehlgeschlagene Projekte.

Doch beim Business Software-Framework e30 handelt es sich um ein Werkzeug zur Entwicklung von nachhaltigen Business-Lösungen. Spezielle Programmierkenntnisse sind dafür nicht nötig. Das Prinzip bei e30 lautet: Das System kapselt die Geschäftslogik typischer Unternehmensanwendungen. Wer eine e30 Anwendung erzeugen will, der muss sich um die bestehende Datenstrukturen kümmern wobei die Änderungen im Datenmodell dabei dynamisch übernommen werden.

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Die Benutzerschnittstelle im „Client-Server-Modus“.

Dieser Ansatz umfasst einen interessanten Aspekt: Der Lebenszyklus einer Business-Lösung lässt sich damit verlängern. Da sich die Datenstruktur sowie die technische Infrastruktur im Laufe der Jahre ständig ändern, steigen auch die Anforderungen an das eingesetzte System und machen im Normalfall Anpassungen notwendig. Doch das gilt nicht für Applikationen, die mit Hilfe von e30 erstellt werden: Ändern sich die Daten, ändert sich das System automatisch mit ihnen mit.

Interpretieren bringt mehr Flexibilität

Um eine derart flexible Infrastruktur zu ermöglichen, setzt das e30 Framework auf einen „interpretativen Ansatz“. Die Programme müssen nicht kompiliert werden, wie das bei Programmiersprachen wie RPG der Fall ist, sondern es wird sozusagen die Anwendungsbeschreibung interpretiert.

Dieser Interpreter-Modus hat einen großen Vorteil: Die Applikations- und Environment-Änderungen werden zur Laufzeit erkannt und alle Konsequenzen automatisch abgeleitet. Das bezieht sich auf Funktionen wie auch auf die Datenstrukturänderungen, denn sie werden automatisch von der Applikation zur Laufzeit übernommen. Datenvalidierungen und Plausibilitäts-Checks werden reflexiv abgeleitet.

Die Portabilität und Browserfähigkeit ist bei Anwendungen auf der Basis von e30 ohne weiteren Entwicklungsaufwand gegeben. Sie können gleichzeitig als Windows-Client, 5250-Client oder im Browser ausgeführt werden.

Produktivität steht im Mittelpunkt

Bei Migrations- oder Software-Modernisierungsprojekten sind bei den meisten Anwenderunternehmen Engpässe im Bereich der IT-Ressourcen zu lösen. Dazu bietet der Einsatz des e30-Frameworks einige Lösungsansätze. Generell hat sich in realen Projekten gezeigt, dass die „Programmier-Produktivität“ um den Faktor 10 höher liegt als bei einem konventionellen Programmierer, der mit Java oder RPG seine Aufgaben erledigt. Zudem verspricht der Hersteller von e30, dass der Schulungsaufwand für den „e30-Programmierstil“ nur wenige Tage beträgt, so dass Personen, die lediglich über ein Datenbank-Verständnis verfügen, zu hochqualifizierten Software-Entwicklern werden.

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Und zu guter Letzt noch der Web-Client.

Dabei macht sich vor allem der minimale Bedarf an technischem Basiswissen positiv bemerkbar. Themen wie Sourcecode, Editoren, Compiler entfallen: PDM, RATIONAL, SDA, RPG, ILE, CL, VARPG, DDS, MENÜ, CMD, JAVA, SQL, usw., all diese Punkte muss man nicht mehr beherrschen. Damit die Qualität der modernisierten Anwendung die Erwartungen erfüllt, wird auch der Bereich Testmanagement von e30 abgedeckt. Zudem erstellt das System teilweise sogar automatisch Dokumente zum Projekt wie etwa ein Detailpflichtenheft, die Online-Hilfe, sowie die Applikations-Dokumentation.

Modernisierungsnachteile vermeiden

Wer sein Modernisierungs- oder Migrationsprojekt mit traditionellen Tools angehen möchte, der hat oftmals mit gravierenden Nachteilen zu kämpfen: Die meisten Lösungen setzen voraus, dass man Zugriff auf den Sourcecode der Altanwendung besitzt und dass man diese Programme auch „lesen“ und „nachvollziehen“ kann.
Zudem werden in vielen Fällen die historisch gewachsenen und somit oftmals auch nicht mehr zeitgemäßen Datenstrukturen übernommen. Da es sich in vielen Fällen um „Datenmüll“ handelt, wird ein Vielfaches an Sourcecode und Datenobjekten mitgeschleift, ein konsequentes Aufräumen findet selten statt. Des Weiteren stellt einen in traditionellen Modernisierungsprojekten das Changemanagement wie auch die Lösung von internationalen Anforderungen – etwa bei einer Erweiterung der Geschäftstätigkeit in neue Märkte – vor Probleme.

Im Falle einer mit e30 erzeugten Individualsoftware besitzt das Anwenderunternehmen alle Möglichkeiten der e30-Applikationspflege/-erweiterung und kann im Bedarfsfall diese auch an Dritte vergeben. Bei der e30-Standardsoftware übernimmt der Hersteller die funktionale Garantie, sodass die e30-Funktionalität auch für künftige Betriebssystem- und Datenbank-Updates gewährleistet ist.

Dabei verweist der Hersteller darauf, dass neue Kundenanforderungen in den Standard mit aufgenommen werden. So seien alle durch den Anwender über den e30-Editor vorgenommenen Applikationsänderungen sowohl support-, als auch release-fähig, sprich sie verursachen keine Zusatzkosten.

Generell lässt sich sagen, dass sich der Einsatz des e30-Frameworks kostengünstiger gegenüber herkömmlicher Standardsoftware mit Individualanforderungen erweist. Zudem minimiert der Einsatz dieses Frameworks das Risiko einer Software-Fehlentscheidung. (rhh)

EMSENHUBER Informatik GmbH